Beton senkt die Kosten

Richtfest am neuen Stammhamer Rathaus - Allein der Rohbau kostet 1,2 Millionen Euro

28.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:48 Uhr
Hebauf beim neuen Stammhamer Rathaus. Bürgermeister Hans Meier erläuterte das Projekt. −Foto: Gerstmayer

Stammham (DK). Der Rathausneubau in Stammham schreitet zügig voran: Jetzt konnte Richtfest gefeiert werden.

"Dem Vorhaben hier geht eine lange Geschichte voraus", erinnerte Bürgermeister Hans Meier in seiner Festansprache. "Bereits im Februar 2011 haben wir das Weberanwesen hier gekauft". Ursprünglich sei ein Grundstück an der Wittelsbacherstraße vorgesehen gewesen. Nach reiflicher Überlegung habe sich der Gemeinderat aber für eine Areal in der Ortsmitte entschieden.

2012 habe es eine Klausur zur Neugestaltung der Ortsmitte von Stammham geben, so Meier weiter. Demnach sollte das Gebäude drei Funktionen besitzen: Rathaus, Bücherei und Saal für die evangelische Kirche und andere Einrichtungen. Um dies zu berücksichtigen, habe es 2014 sechs Rathausbesichtigungen im südbayerischen Raum gegeben. Ein Stammhamer Arbeitskreis habe daraufhin ein Raumkonzept erstellt. Die Architekturbüros Garmisch/Werndle, Schnabel und Partner, Reithmeier und Bachhuber hatten daraufhin Entwürfe eingereicht. Nach längeren Beratungen habe sich der Gemeinderat dem Planungsentwurf des Büros Reithmeier angenommen.

Der Rathauschef erklärte, nachdem der EU-Schwellenwert für Architekturleistungen überschritten worden sei, habe die Gemeinde Stammham das Projekt europaweit ausschreiben müssen. Das habe zusätzliche Zeit gekostet. 14 Architekturbüros hätten sich an der Ausschreibung beteiligt. Der Gemeinderat habe sich erneut für das Büro Reithmeier entschieden. Das Landratsamt Eichstätt, habe, so Meier weiter, den Bauantrag am 31. Juli 2017 genehmigt. Der Baubeginn für das neue Rathaus war im Februar 2018. Die Baukosten liegen bei rund 4,2 Millionen Euro. Davon entfallen 1,2 Millionen auf den Rohbau. 85 Prozent der Investitionskosten seien bereits vergeben. "Dadurch ersparen wir uns nachträgliche Kostensteigerungen", betonte Meier. Aufgrund des "schönen Sommerwetters" liege das Projekt "gut in der Zeit". Nach seinen Worten werde das Gebäude im Herbst noch "winterfest" gemacht, das heißt, die Fenster werden eingebaut. Die Installationsarbeiten werden dann ab Januar ausgeführt. Die Fertigstellung sei für Herbst 2019 vorgesehen.

Auch das Thema Beton spielte in Meiers Rede eine Rolle. Wegen der großen Öffnungen hätte sich eine Ziegelbauweise nur schwer realisieren lassen. Konsequenz wäre eine Mischkonstruktion mit Mehrkosten gewesen. Diese hätte auch eine Rissgefahr gegeben. Außerdem wäre bei Ziegelbauweise ein 49 Zentimeter starkes Mauerwerk notwendig gewesen. Die hohe Dichte von Beton, wie sie schließlich verbaut wurde, führe zu einem wesentlich besseren Immissionsschutz.

Für die beteiligten Firmen leistete der Zimmerer Walter Hausler aus Kinding den traditionellen Richtspruch. Die Handwerker, Planer und Vertreter der Gemeinde feierten nach der Besichtigung der Baustelle noch die Hebauf im Gasthaus Schmid.

Hans Gerstmayer