Heideck
Reparieren ist besser als wegwerfen

KAB Heideck besucht Christliche Arbeiterhilfe CAH - Im Projekt werden Elektrogeräte wiederverwertet

25.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:21 Uhr
Im Gebrauchtwarenmarkt zeigt CAH-Projektleiter Ludwig Feierler Ruppert Zeiner, Hubert Schynoll und Anni Holzschuh (von links) vom KAB-Ortsverband Heideck das vielfältige Angebot. −Foto: KAB

Heideck/Neumarkt (rz) Der Ortsverband Heideck der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) ist seit 2018 Mitglied bei der Christlichen Arbeiterhilfe e. V. (CAH) in Neumarkt. Dieser Verein, der 1994 auch mit Hilfe des KAB-Diözesanverbands gegründet wurde, ist für manche Arbeitslose zum Anker in ihrem Leben geworden. Selbst der heutige Projektleiter Ludwig Feierler war Mitte der 90-er Jahre Langzeit arbeitslos. Er berichtete den Mitgliedern der KAB Heideck über die Arbeit der CAH.

Auf Anregung des Kassiers des KAB Ortsverbands Heideck, Ruppert Zeiner, beschlossen die Mitglieder bei ihrer Jahresversammlung 2017, Mitglied bei der CAH zu werden. Damit wollten sie sich, wie manch andere KAB Ortsverbände auch, solidarisch mit der Arbeit der CAH erklären. Deren Ziel war und ist es, Langzeitarbeitslose wieder in ein geregeltes Arbeitsleben zu bringen. CAH-Projektleiter Ludwig Feierler erklärte den Besuchern aus Heideck unter Leitung von Hubert und Lydia Schynoll, wie dieser Verein entstanden ist und wie er heute wirkt. Feierler war 1995 als Industriemeister arbeitslos geworden und weiß, wovon er spricht.

Bereits 1993 überlegten die Mitglieder des Diözesanausschusses Arbeit-Wirtschaft-Soziales, wie man die Arbeitslosigkeit in der Diözese Eichstätt bekämpfen könne. Mit Unterstützung durch den damaligen Bischof Karl Braun und verschiedenen KAB-Gruppen gründete man die CAH als gemeinnützigen Verein. Dann wurden nach und nach benötigte Immobilien erworben, Mitarbeiter eingestellt, Schulungen und Qualifikationen für Arbeitslose angeboten, Dienstleistungen für kommunale und kirchliche Einrichtungen ausgeführt.

"Hier waren bis zu 60 Menschen beschäftigt", berichtete Feierler weiter. Bis 2005 die Arbeitsmarktreform einsetzte, die gemeinnützigen Einrichtungen mit ihren Dienstleistungen verbot, in Konkurrenz zur freien Wirtschaft zu treten. So blieben die Gebrauchtwarenmärkte in Neumarkt und Dietfurt übrig, in denen man für kleines Geld immer gut erhaltene Einrichtungsartikel kaufen kann. "Wiederverwenden ist besser als wegwerfen", waren sich Ludwig Feierler und die KAB Heideck einig. Darüber hinaus hat der Landkreis Neumarkt verfügt, dass die CAH als Sammelstelle für Elektrogeräte arbeiten darf. Somit werden in der angeschlossenen Werkstatt alte Computer auseinandergebaut und nach Platinen sortiert. Im Wertstoffhof dahinter werden Waschmaschinen und Elektroherde von Kühlschränken getrennt in Container verladen. "Übrigens. Waschmaschinen sind nicht aus, wenn sie aus sind," rief Ludwig Feierler allen ins Gedächtnis. Wer im Kleinen Energiesparen will, zieht nach Gebrauch den Stecker der Waschmaschine aus der Steckdose. In einem anderen Container warten Fernseher und Monitore auf ihren Abtransport zur großindustriellen Entsorgung.

Bei der zweistündigen Führung merkten die KAB-Mitglieder, mit welchem Engagement Ludwig Feierler seine tägliche Aufgabe wahrnimmt. Er kümmert sich nicht nur um Projekte, Verwaltung, Organisation und Fortbildung, sondern vor allem um die Mitarbeiter und Menschen, die zur CAH kommen. "Nachdem unser erstes Fahrradprojekt in Neumarkt nicht so erfolgreich war, bieten wir jetzt Asylsuchenden die Möglichkeit, gebrauchte Fahrräder bei uns selbst zu reparieren, damit sie etwas Mobilität gewinnen", sagte der Projektleiter. Am 19. Juli feiert die CAH ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Festakt. "Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele KAB-Ortsverbände mit Bannerabordnungen kommen", hofft Feierler, der erst nächstes Jahr seine 25-jährige Zugehörigkeit zur CAH feiert.