Greding
Neue Aufgabe an Gedenkstätte in Dachau

Dekanatsjugendreferent Frank Schleicher wird im ganz kleinen Kreis verabschiedet - Er wirkt nun in der Versöhnungskirche

11.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:23 Uhr
Einen größeren Abschied sollte es für Frank Schleicher in Weißenburg geben. Die Corona-Pandemie verhinderte das. −Foto: Gottwald-Weber

Greding/Thalmässing - Ein Abschied in Zeiten der Corona-Krise: Der hiesige Dekanatsjugendreferent Frank Schleicher hat Abschied genommen vom Dekanat Weißenburg.

Er ist jetzt, 75 Jahre nach der Befreiung, an die KZ- Gedächtnisstätte Dachau gewechselt. Der Diakon wirkt künftig an der Versöhnungskirche der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD).

Rund achteinhalb Jahre zeichnete Frank Schleicher verantwortlich dafür, dass das evangelische Dekanat ein Hort für die Jugend war, die sich hier aufgehoben fühlen sollte, die etwas erleben wollte. Ausgerechnet er musste nun auf den größeren Abschied verzichten, jedoch "einfach wortlos gehen lassen, können wir Sie nicht", sagte die Dekanin Ingrid Gottwald-Weber beim Abschied im ganz kleinen Kreis. Der geplante Empfang mit Gelegenheit zum persönlichen Abschied für junge Gläubige musste entfallen, die Dekanin sprach auch im Namen der Dekanatssynode und des Dekanatsjugendpfarrers Ulrich Hardt.

Seinen Dienst im Dekanat Weißenburg trat Schleicher im Oktober 2011 an. Schon eineinhalb Jahre später sorgte er mit dem Plan für Aufsehen, mit mehr als 100 Jugendlichen ein Camp für Präparanden und Konfirmanden aus der Taufe heben zu wollen. Besondere Erlebnisse wolle er für die jungen Leute kreieren, sagte Schleicher schon damals. So könne man den Nachwuchs für Kirche begeistern. Auch bei den Reisen von Jugenddelegationen nach Papua-Neuguinea wirkte er bei der Vorbereitung mit.

Es sei schon früh nach seinem Start spürbar gewesen, wie Frank Schleicher seinen Dienst verstehe, lobte die Dekanin: "Beziehungen und Netzwerke aufbauen, Sozialräume wahrnehmen und in diesen Räumen denken, kirchliche Jugendarbeit, immer mit einer Relevanz für die Gesellschaft" - so habe seine Arbeit ausgesehen. Vor allem im Themenbereich "Rechtsextremismus und Prävention" habe er sich engagiert, sagte Gottwald-Weber. Vor gut fünf Jahren habe Schleicher sich am Institut für Jugendarbeit in Gauting weiterbilden lassen zum "Berater gegen Rechtsextremismus". Auch 2015 habe er einen Antrag gestellt auf eine Nebentätigkeit: Er wollte als Referent arbeiten, Seminare und Workshops geben zu den Themen Rechtsextremismus, Neonazismus und Rassismus. So habe sich schon früh abgezeichnet, welche Richtung Schleichers Berufsweg einmal einschlagen könnte, wenn seine Zeit als Jugenddiakon mit zunehmendem Alter verlieren würde, sagte die Dekanin. An der Versöhnungskirche in Dachau sei er nun gut aufgehoben.

luf