Zum Bericht "Ein Spaziergang Gleichgesinnter", HK vom Montag, 11. Mai 2020:
Ein paar Gedanken an die "Corona-Protestierer" am Samstag unter anderem in Hilpoltstein: Nein, ihr trefft mit solchen Aktionen nicht die Politiker: keine Frau Merkel, keinen Herrn Spahn oder Herrn Söder. Ganz im Gegenteil: Jeder, der da mitgegeifert hat, der trifft zuallererst den Arzt und die Krankenschwester, die sich seit sechs Wochen aufopferungsvoll um Covid-19-Patienten kümmern, die mit Schnorchel im Hals auf der Intensivstation völlig allein sterben müssen. Es trifft den Ehrenamtlichen vom Roten Kreuz, der Covid-19-Patienten im Sanka abholt, die blau angelaufen daheim auf dem Küchenfußboden röchelnd zusammengebrochen sind. Es trifft die Krisenstäbe, die mit bewundernswertem Einsatz alles in Bewegung setzen, um Masken, Schutzkittel, Beatmungsgeräte und Desinfektionsmittel zu beschaffen. Es trifft die THW-Mitglieder, Reservisten und sonstige Freiwilligen, die Transporte und die Verteilung von Schutzausrüstung an Schulen, Krankenhäuser und Seniorenheime organisieren.
Diese Aufzählung ist bei weitem nicht vollständig und müsste noch um die Kolleginnen und Kollegen der Gesundheitsämter, der Polizei, der Feuerwehr etc. etc. ergänzt werden. Das sind die Menschen, die durch solch ein rücksichtsloses Verhalten in allererster Linie getroffen werden.
Aber keine Sorge: Wir werden weiterhin unser Bestes geben, damit wir auch für euch ein Intensivbett oder eine Beatmungsmaschine bereitstellen können. Oder auch einen Platz im Kühlcontainer.
Roland Riedel
Greding
