Hilpoltstein (HK) Auf dem Weg zur radfreundlichen Stadt herrscht für Hilpoltstein vor allem in der Rother Straße Handlungsbedarf - mit dem neuen Radweg nach Eckersmühlen hat sich der Druck zudem noch einmal erhöht. Im jüngsten Stadtrat hat der Verkehrsplaner Günter Bendias nun ein Konzept vorgestellt.
Die Situation sei zurzeit unbefriedigend, sagte Bendias. Die Wege seien zu schmal, seien zum Teil zur Straße und zu den Fahrzeugen hin nicht abgesichert, zudem sei das Querungsbedürfnis auf der stark befahrenen Straße sehr groß. Dazu komme die Belastung durch den Schwerverkehr. "Für einen gewünschten Radweg im Nebenraum ist aber kein Platz."
Daraus resultiert, dass es stadtauswärts ein andere Verkehrsregelung geben wird als stadteinwärts. Wobei stadtauswärts die Lösung einfacher ist, da es hier bergauf geht und der Radfahrer deshalb mit niedrigen Geschwindigkeiten unterwegs ist - trotz E-Bikes, wie Bendias versicherte. Somit soll dort laut Bendias die bisherige Variante des gemeinsamen Fuß- und Radwegs beibehalten werden. Änderungen ergeben sich allerdings an den Querungen. Diese werden natürlich barrierefrei sein und für die Radfahrer auf der Straße durch eine rote Furt gekennzeichnet. Diese dient zum einen erhöhter Aufmerksamkeit, signalisiert aber auch eindeutig die Vorfahrt des Radfahrers. In der Überlegung ist zudem, ab der Sperberstraße bis zum Feldkreuz den jetzt wassergebundenen Weg entlang des Lärmschutzwalls auszubauen und zu verbreitern.
Am Feldkreuz geht es dann auf zwei Arten weiter, zum einen in Richtung des Baugebiets über dem Rothsee und zum anderen über die Rother Straße auf den Radweg nach Eckersmühlen. Dazu wird die bereits bestehende Querungshilfe ausgebaut, sie erhält unter anderem einen vier Meter breiten - ebenfalls rot markierten - Fahrradstreifen, auf dem sogar Gegenverkehr möglich ist.
Der Radweg aus Eckersmühlen wird stadteinwärts zunächst auf einer eigenen Trasse weitergeführt. Diese führt über die Einfahrt zur Dorotheenhöhe bis zu dem Weg zwischen dem alten Baugebiet und der Dorotheenhöhe. An der Stelle soll eine weitere Querung der Rother Straße gebaut werden.
Ab da wird der Radweg auf die Rother Straße geleitet. Er läuft mit einer durchgezogenen Linie gekennzeichnet auf der Straße weiter und passiert so auch die Einmündung bei der Albrecht-Dürer-Straße. Danach wird der Radweg nur noch als Schutzstreifen - gestrichelte Linie, die Autos überfahren dürfen - bis zum Altstadtring weitergeführt. Geschuldet ist das den beengten Platzverhältnissen, die keine eigene Trasse mehr zulassen. "Wir müssen auf die Straße", sagt Bürgermeister Markus Mahl.
Um den Weg so optimal wie möglich zu gestalten, sollen auch die Radien an den Einmündungen angepasst werden. Änderungen gibt es auch für die beiden nur wenig frequentierten Bushaltestellen in der Rother Straße. Laut Mahl will man sie beibehalten, allerdings werden die Buchten verschwinden. Der Bus halte dann auf der Straße. Die Sicherheit werde dadurch eher verbessert, denn wegen der Verkehrsinseln - Querungshilfen - können Autos am haltenden Bus nicht vorbeifahren.
Am Ende der Rother Straße bleiben dem Radfahrer zwei Möglichkeiten weiterzufahren. Entweder er bleibt auf dem Radweg und biegt nach rechts ab, um dann den Ring am Überweg zu passieren. Oder er reiht sich auf der Linksabbiegerspur ein, um so in die Stadt zu gelangen.
Das Konzept werde jetzt mit dem Staatlichen Bauamt abgestimmt, sagt Mahl. Wenn das Signal positiv sei, gehe es an die Regierung, "denn wir wollen Zuschüsse". Parallel werde das Konzept ausgeplant. "Wir wollen auch wissen, was es kostet." Aktuell will Mahl sich auf keine Zahlen festlegen. "Man kann das nicht so einfach abschätzen."
Rainer Messingschlager
