Kammerstein
Denkzettel nach SMS-Terror

Kammersteiner CSU-Kandidat bekam nur knapp 600 Stimmen

19.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:55 Uhr

Kammerstein (DK) Die Bürger seiner Heimatgemeinde Kammerstein (Landkreis Roth) haben Volker Bauer (42) einen Denkzettel bei der Kommunalwahl verpasst. Mehr schlecht als recht schaffte der CSU-Landtagsabgeordnete und -Kreisvorsitzende am Sonntag den Wiedereinzug in den Gemeinderat.

Mit nur 558 Stimmen bekam der prominente Kandidat nur den vierten und zugleich letzten Sitz der CSU in der FW-Hochburg Kammerstein.

Fast doppelt so viele Stimmen wie Bauer (Foto) erhielt die 23-jährige SPD-Kandidatin Daniela Wirth, die damit als Listenbeste in den Kammersteiner Gemeinderat einzieht. Ihr hatte der Abgeordnete am 30. November über den Nachrichtendienst Whats-App insgesamt acht Botschaften zukommen lassen, mit denen er Wirth, die Landesvorsitzende der Evangelischen Landjugend, von einer Kandidatur für die „Sozis“ abhalten wollte. Die parteilose Jungpolitikerin fühlte sich unter Druck gesetzt und überlegte, ob sie überhaupt noch kandidieren wolle. Sie entschied sich dafür. Und der Erfolg gibt ihr jetzt Recht. Mit 1072 Stimmen wurde Wirth von Listenplatz 3 auf Position 1 vorgewählt.

„Für eine SPD-Kandidatin ist das sensationell“, kommentierte Kammersteins Bürgermeister Walter Schnell (FW) dieses Ergebnis. „Es ist ein Zeichen, das die Bürger setzen wollten. Viele Leute haben gesagt: So kann man nicht mit einem jungen Menschen umgehen, schon gar nicht als Landtagsabgeordneter“, sagt Schnell, der übrigens der Patenonkel von Volker Bauer ist.