Burg Abenberg
Jeder Stein erzählt Geschichte

Burg Abenberg macht ab September wieder Programm: Musik, Erzählkunst, Ausstellung

12.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:47 Uhr
Die Stelzer: Sie spielen Theater in zwei Metern Höhe und schauen beim Erzählfestival auf die Abstände. −Foto: Hiltl

Abenberg - Die Museen Burg Abenberg starten im September mit einem bunten Begleitprogramm rund um die sehens- und hörenswerte Ausstellung "Von der Minne zum Rock". Wie in der Ausstellung wird mit den Veranstaltungen der Bogen vom neuzeitlichen Mittelalterrock bis zu den historischen Klängen aus dem Mittelalter geschlagen. So sind Musiker der Band Schandmaul genauso zu Gast in Abenberg wie die renommierte Capella Antiqua Bambergensis mit einer riesigen Bandbreite historischer Musikinstrumente.

Museumsleiterin Kerstin Bienert freut sich besonders, dass es ihr gelungen ist, zum Auftakt am 5. September Schandmaul Sänger Thomas Lindner für ein Kinderprogramm auf die Burg zu locken. Beim Besuch der Ausstellung im Mai war der Bandleader von den Mitmachideen und Klangstationen rund um mittelalterliche Musik im Museum so begeistert, dass er gerne seine Unterstützung mit einem Gastspiel zugesagt hat, "sobald es wieder möglich ist".

Das Konzert für die Großen musste im Juni beim Feuertanzfestival wegen Corona abgesagt werden. Jetzt kommt "Schandmaul" in diesem Jahr also doch noch auf die Burg nach Abenberg, Diesmal aber für die Kleinen und in kleiner Besetzung.

Gemeinsam mit Gitarrist Martin "Ducky" Duckstein präsentiert Thomas Lindner für kleine und große Fans "Schandmäulchens Abenteuer" mit Liedern und Geschichten. Nik, der kleine Narr und Wim, der Zauberer erleben spannende Abenteuer mit dem kleinen Drachen. Um 15 Uhr geht's los und die Schandmaulmusiker versprechen etwa 60 fantasie- und geheimnisvolle Minuten.

Für Kinder in Begleitung Erwachsener ist der Eintritt frei. Erwachsene zahlen acht Euro. Ein kostenfreier Besuch in der Ausstellung mit Mitmachklangstationen ist vorher und nachher möglich.

Am 18. September geht es im Programm weiter mit dem beliebten Erzählfestival, das aufgrund der Coronaregeln komplett nach außen verlegt wurde. Besondere Zeiten bringen eben besondere Idee. In diesem Jahr werden die Burggeschichten unter dem Motto "Abenberger Turmgeschichten" ganz neu erzählt und die Plätze getauscht.

Die Besucher spazieren im Freien um die Burg und lauschen den Geschichtenerzählern, die von den Türmen, aus den Fenstern und von den Mauern der Burg erzählen. So ist genügend Platz und für den nötigen Abstand sorgt das Stelzentheater "Die Stelzer" mit ihren langen Stelzen und einem grandiosen Programm auf zwei Meter Höhe.

"Abenberger Turmgeschichten" verzaubern die Nacht am 18. September, wenn namhafte Erzähler beim zweiten Erzählfestival zum Flanieren und Lauschen auf die Burg Abenberg einladen. Treffpunkt ist um 19 Uhr am Turnierplatz. Von dort geht der nächtliche Burgspaziergang in kleinen Gruppen "von Turm zu Turm". Martin Ellrodt, Alexandra Eyrich, Julia Klein, Maria Carmela Marinelli und Dirk Nowakowski entführen die Zuhörer an fünf Freiluftstationen in das faszinierende Reich der Geschichten und erwecken so manche Burgsaga aus dem Dornröschenschlaf.

Lustige Anekdoten, magische Momente und herzzerreißende Tragödien: Jeder Stein der Burg erzählt Geschichte und Geschichten. Passend zur aktuellen Ausstellung "Von der Minne zum Rock" wird natürlich auch so manche Minnestory live erzählt. Walter von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach würden sich freuen. Jede Geschichte dauert etwa 15 spannende Minuten, dann geht es weiter zur nächsten Station.

Der Spaziergang dauert etwa bis 21.30 Uhr. Mit den Geschichten zur guten Nacht klingt das zweite Erzählfestival anschließend im Stillasaal der Burg Abenberg aus. Bereits um 17.30 Uhr stellt sich dort der neue Turmschreiber Leonhard F. Seidl im Gespräch mit Martin Ellrodt vor.

Der Eintritt beträgt acht Euro. Eine Anmeldung unter (09178) 90618 oder info@museen-abenberg.de ist erforderlich, Restplätze werden vor Ort vergeben. Bei Bedarf begleiten Gebärdendolmetscherinnen die Veranstaltung (bitte bei der Anmeldung angeben).

Großes Veranstaltungsfinale ist am 8. November um 17 Uhr das Konzert mit historischer Musik der Capella Antiqua Bambergensis, präsentiert in der katholischen Pfarrkirche St. Jakobus. "Ein wunderbares Klangerlebnis macht so die Ausstellung rund um mittelalterliche Musik richtig lebendig", freut sich Kerstin Bienert und ist dankbar, dass der Förderkreis historische Burg Abenberg und die katholische Kirche als Gastgeber die Veranstaltung möglich machen.

Insgesamt kommen über 30 Instrumente des Mittelalters zum Einsatz. Im Konzert erklingen unter anderem Sackpfeifen, Platerspiel, Drehleier, Organetto, Nykel­harfen, Flöten, Santur, Harfe, Fideln, Schalmeien, Cornetto Mut und eine facettenreiche Percussion. So erleben die Gäste eine musikalische Reise in die Zeit des Mittelalters und der Minnesänger. Von Walter von der Vogelweide, Tannhäuser und anderen entstanden unsterbliche Weisen, die für die Zuhörenden klingende Fenster in längst vergangene Tage öffnen. Dieser Tradition folgen die Musiker der Capella Antiqua Bambergensis zusammen mit den Solisten Jule Bauer (Gesang, Nykelharfe) und David Mayoral (Percussion).

Der Eintritt ist frei, Spenden sind möglich. Eine Anmeldung unter (09178) 90618 oder info@museen-abenberg.de ist erforderlich. Restplätze werden vor Ort vergeben.

Zudem ist die Ausstellung "Von der Minne zum Rock" ist bis 31. Oktober dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und ab 1. November bis 20. Dezember donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Für den Besuch der Ausstellung ist keine Anmeldung erforderlich. Es gilt Maskenpflicht und Abstandsregeln.

HK