Gelebtes Evangelium

22.06.2008 | Stand 03.12.2020, 5:49 Uhr

Kaplan Father Fernando (Mitte) nimmt in Röttenbach Abschied von Deutschland. - Foto: Osiander

Röttenbach (ao) Tief bewegt nahmen die Mitglieder der Pfarreien Röttenbach, Mühlstetten und Georgensgmünd sowie viele Gläubige aus Fiegenstall und Ellingen beim Festgottesdienst vor Röttenbachs Pfarrkirche Abschied von Father Fernando, der nach längerem Wirken in der Diözese Eichstätt, darunter drei Kaplanjahre in Röttenbach, mit dem Aufbau einer neuen Pfarrei in seiner indischen Heimat Poona beauftragt worden ist.

Den vielen Gottesdienstbesuchern, die sich um den Altar im Freien scharten, war es ein Anliegen, ihrem Father Fernando Dank zu sagen. "Gott hat dich zu uns gesandt. Du hast uns das Vertrauen auf Gott ins Herz gesenkt", sagte Pfarrer Erwin Westermeier zu dem scheidenden Kaplan.

Röttenbachs Pfarrgemeinderatsvorsitzender Anton Schmidpeter hatte bei seinen Abschiedworten mit sichtlicher Wehmut zu kämpfen. Er erinnerte, mit wie viel Herz Father Fernando in Röttenbach seinen Auftrag erfüllt und wie viel Wärme und Glaubensüberzeugung er in die Familien hineingetragen habe. "Sie haben das Evangelium verkündet und gelebt", betonte er.

Georgensgmünds Pfarrgemeinderatsvorsitzende Eva Virgili und Tatjana Gerneth brachten in einem tiefsinnigen und zugleich erheiternden Zwiegespräch ihren Dank und ihre guten Wünsche vor und unterstrichen Father Fernandos Lebensfreude, Humor und tiefen Glauben. Symbolträchtig entwirrten sie dabei die Maschen eines riesigen Geflechts aus Tornetzen, das die Verbundenheit der Menschen zu Gott und den Menschen untereinander eindrucksvoll veranschaulichte. Ein Netzwerk des Glaubens, das auch die Verbindung zu Father Fernandos neuer Pfarrei in Indien garantieren werde.

Bürgermeister Thomas Schneider aus Röttenbach und stellvertretender Bürgermeister Jürgen Richter aus Georgensgmünd lobten Father Fernandos Einsatz. Landjugendchef Roland Singer überreichte einen 500 Euro aus dem Erlös eines Theaterspieles. Ferner erstanden zahlreiche Besucher durch Geldspenden "Bausteine" für Father Fernandos Kirche. Die Versteigerung von Father Fernandos Fahrrad diente demselben Zweck und auch an Losbuden und Verkaufsständen gingen Gelder für das Vorhaben in Indien ein. Father Fernando bekannte seinen tiefe Schmerz über den Abschied und versicherte ein stetes Willkommensein jedes Besuchers aus Europa in seinem Heimatland .