Die Wurzeln des Festivals sind in Pfünz

20 Jahre Open Air am Berg: Ein kleiner Blick in die Geschichte

22.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:28 Uhr

„Open-Air-History“, vor 15 Jahren: Walter Meyer-Schraufstetter (Mitte) im Kreise einiger ehrenamtlicher Helfer bei den Vorbereitungen zum Festival 1997. Dieses Jahr sind 270 Helfer im Einsatz. Archiv: chl

Eichstätt (chl) Das Eichstätter Open Air steigt heuer zum 20. Mal „am Berg“. Der Joke e.V. hat sich längst als Veranstalter eines beliebtesten Independent-Festivals in Süddeutschland etabliert. Ab Freitag werden wieder 6000 bis 8000 Besucher erwartet, wenn insgesamt 18 Bands in zwei Tagen die Bühne rocken. Die Anfänge sind freilich viel bescheidener gewesen.

Walter „Peyer“ Meyer-Schraufstetter (51) ist ein Urgestein des Festivals. Als das ersten Open Air 1992 am Elefantenbuckel oberhalb Eichstätts über die Bühne ging, war das die Premiere an diesem Ort – das Festival selbst ist älter.

„Die Wurzeln liegen in Pfünz“, erzählt Meyer-Schraufstetter. Dort hatte der Kreisjugendring in den 1980er Jahren Freiluftveranstaltungen mit regionalen Bands organisiert. von 1982 bis 1984 war Meyer-Schraufstetter da als Besucher unterwegs, 1985 dann erstmals als Helfer.

1986 bis 1987 wurde das Open Air als Gemeinschaftsprojekt von Kreisjugendring und Jugendzentrum auf der Willibaldsburg in Eichstätt. 1987 ist der Kreisjugendring als Veranstalter dann ausgestiegen – das hätte das Ende des Festivals werden können. Doch Meyer-Schraufstetter, seine heutige Frau Beate, Klaus Bittlmayer und Peter Kopischke wollten das nicht wahrhaben, und kümmerten sich nun selber darum. „Wir haben einen Verein gesucht, der die Trägerschaft übernimmt“. Das war 1988 die Katholische Landjugendbewegung Eichstätt/Hilpoltstein, die das Festival nun auf dem Fußballplatz im Rosental aufgezogen hat. Dort verhinderte 1989 ein Starkregen den Auftritt, deshalb zog die ganze Truppe in den Dasda-Biergarten um. „Da hatten wir dann auch Geld über, deshalb haben wir weitergemacht“, erinnert sich Meyer-Schraufstetter.

1990 ist dann die Initiativgruppe Haus der Jugend, aus der sich der heutige Joke e.V. entwickelt hat, eingestiegen: Das Open-Air fand am Fußballplatz in Pietenfeld statt. Dort sträubte sich jedoch der Jagdpächter. Deshalb passte es hervorragend, dass 1991 der Elefantenbuckel oberhalb Eichstätts auf Dollnsteiner Gebiet, wo bis dahin ungestört Motorradtreffen stattfanden, ins Visier geriet: Und seitdem heißt es zu Pfingsten immer wieder: „Der Berg rockt“.