Zum Wohl aller Köschinger?

22.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:28 Uhr

Ebenfalls zur Diskussion um die „Fohlenweide“ als Baugebiet:

Die Diskussion um das Baugebiet „Fohlenweide“ galt schon als beendet, da sich im Gemeinderat keine Mehrheit fand. Viele Gemeinderatsmitglieder, die wegen persönlicher Vorteilsnahme nicht hatten abstimmen dürfen, initiierten folglich ein Bürgerbegehren, um ihre eigenen Interessen doch noch durchzusetzen. Wir fragen uns, was die Werbung, Organisation und Durchführung eines Bürgerbegehrens den Steuerzahler kostet, das von befangenen Gemeinderatsmitgliedern initiiert wurde, um eine sichere Abstimmungsniederlage im Gemeinderat zu umgehen?

Begleitet von Plakaten und Wurfbriefsendungen in verschiedenen lokalen Zeitschriften zeichnet die regierende Partei ein Bild von Familien, die ohne dieses Baugebiet ihren Heimatort Kösching verlassen müssen.

Die geplanten Grundstücke sind für einheimische Familien gedacht, deren Eltern und weitere Verwandte vermutlich den größten Teil des Köschinger Grund und Bodens besitzen beziehungsweise für teures Geld – auch an viele Nicht-Einheimische – verkauft haben. Wurde dann diese missliche Lage nicht selbst verursacht? Sollten die Verkäufer nicht dank der Erlöse in der Lage sein, ihre Kinder bei der Finanzierung des „teuren Baulands“ zu unterstützen? Werden durch Erschließung neuen Baulands die Grundstückspreise tatsächlich günstiger?

Ist nicht außerdem dieser Grund und Boden am Fortberg (Freibad, Minigolfplatz, Tennisplatz und so weiter) ein Teil des Naherholungsgebiets Köschings? Viele alteingesessene, im Zentrum lebende Bewohner, nutzen diese Gegend, über der die Bussarde kreisen, in der Hasen, Fasane und Rebhühner über die Felder laufen, noch Eidechsen und Blindschleichen und andere schützenswerte Tiere und Pflanzen zu finden sind, zur täglichen Erholung. Macht nicht auch gerade dieses Erholungsgebiet Kösching so attraktiv – abgesehen vom kürzlich aufgestellten Funkmast, der vermutlich für kritische Grundstücksinteressenten ein Preisminderungsargument bedeutet?

Der vehemente und emotionale Einsatz der Befürworter – oder sollte man besser „Grundstückseigner samt Verwandtschaft dritten Grades“ sagen? – gerade für dieses Projekt verwundert, wenn es dabei um das Wohl aller Köschinger gehen soll.

Ralph und Gisela Walter-Seth, Kösching