Eichstätt
Neue Äbtissin des Klosters St. Walburg

Schwester Hildegard Dubnick tritt die Nachfolge von Mutter Franziska Kloos an

04.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:55 Uhr
Schwester Hildegard Dubnick wurde am Freitag zur 60. Äbtissin des Klosters St. Walburg in Eichstätt gewählt. −Foto: Asbach-Beringer/Archiv

Eichstätt (pde/chl) Schwester Hildegard Dubnick aus der "Abbey of Saint Walburga" in Virginia Dale (USA) ist am Freitag vom Konvent zur neuen Äbtissin des Benediktinerinnenklosters St. Walburg in Eichstätt gewählt worden.

Die 22 wahlberechtigten Benediktinerinnen der Abtei bestimmten sie zur Nachfolgerin von Äbtissin Franziska Kloos (77), die dem Konvent 34 Jahre lang vorstand und am 27. Dezember auf ihr Amt verzichtet hatte. Während ihrer Amtszeit als Äbtissin hat sich Mutter Franziska zahlreiche Verdienste auch um die Stadt Eichstätt erworben, die sie 2014 zur Ehrenbürgerin ernannt hat. Der Konvent dankt ihr für ihren "mütterlichen, unermüdlichen und selbstlosen Einsatz".

Schwester Hildegard Dubnick wird die 60. Äbtissin des altehrwürdigen Klosters sein, das 1035 am Grab der heiligen Walburga in Eichstätt gestiftet wurde und seitdem ohne Unterbrechung ein Ort der Geistlichkeit geblieben ist: Weder bei der Säkularisation 1806 noch in der fast drei Jahrzehnte dauernden Aufhebung der Abtei ließen sich die Nonnen vertreiben. 1835 wurde auf Wunsch des bayerischen Königs Ludwig I. das Kloster wieder errichtet.

Hildegard Dubnick wurde wegen der Zeitverschiebung zwischen Deutschland und den USA mit der Nachricht von ihrer Wahl geweckt. Sie wird nun, wie aus dem Kloster zu erfahren war, möglichst zügig in ihre neue Heimat nach Eichstätt aufbrechen, ein Termin für ihre Weihe steht noch nicht fest. Die US-Amerikanerin spricht Deutsch. Sie wurde 1961 in Oak Park, einem Vorort von Chicago im Bundesstaat Illinois, geboren. Nach der High School studierte sie vergleichende Sprachwissenschaften und Deutsch. Außerdem verbrachte sie insgesamt zwei Jahre in Deutschland - an der Universität Tübingen sowie als Sprachassistentin an einem Gymnasium in Germersheim am Rhein. 1987 trat sie in das Kloster St. Walburga in Boulder ein und legte am 15. August 1990 ihre Profess ab.

Vor einem Jahr besuchte Schwester Hildegard im Auftrag ihres Klosters für zwei Monate die Abtei St. Walburg in Eichstätt, um die Kontakte mit einem Kloster der Föderation der bayerischen Benediktinerinnenabteien, der die Abtei in Virginia Dale angehört, zu vertiefen.
Die Verbindungen zwischen bayerischen und amerikanischen Benediktinerinnen gehen auf Eichstätt zurück: In den Jahren 1851 bis 1855 wurden Eichstätter Benediktinerinnen nach Amerika entsandt. 1935 errichtete Augustina Weihermüller - ebenfalls eine Benediktinerin aus Eichstätt - in Boulder das Kloster St. Walburga und damit jene Gemeinschaft, aus der die neue Äbtissin kommt. 1950 wurde Augustina Weihermüller von den Eichstätter Benediktinerinnen zur Äbtissin gewählt und kehrte nach Eichstätt zurück. Von ihr hatte Mutter Franziska 1985 das Amt übernommen.