Eichstätt
Startschuss für Energienutzungsplan

Landkreis will Anteil der regenerativen Energien steigern und Einsparpotenziale nutzen

28.10.2020 | Stand 02.12.2020, 10:15 Uhr
Gaben den Startschuss für den Energienutzungsplan des Landkreises Eichstätt (von links): Landrat Alexander Anetsberger, Projektleiter Christoph Vögerl und Markus Brautsch von der Technischen Hochschule Amberg-Weiden. −Foto: Landkreis Eichstätt

Eichstätt - Im Landratsamt ist nun der Startschuss für die Erstellung eines digitalen Energienutzungsplans gefallen.

Dieser Energienutzungsplan ist ein Baustein auf dem Weg, den Landkreis bei der Energiewende voranzubringen.

Der Landkreis Eichstätt deckt den Wärmebedarf seiner Verwaltungsgebäude und Schulen laut einer Mitteilung des Landratsamts aktuell zu rund 40 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen (Hackschnitzel, Fernwärme und Geothermie). Im Bereich der Stromerzeugung werden derzeit rechnerisch rund 75 Prozent des Energieverbrauchs aus regenerativen Quellen gedeckt (Photovoltaik und Windkraft). Diese Anteile erneuerbarer Energien sollen auf Betreiben von Landrat Alexander Anetsberger weiter gesteigert werden. Ziel ist es, den benötigten Strom alsbald rechnerisch zu 100 Prozent aus eigenen regenerativen Quellen zu gewinnen.

Bei Privathaushalten, Gewerbe und Verkehr im Landkreis ist der CO2-Ausstoß nach wie vor hoch. Um das in Zukunft zu ändern, wird eine Bestandserhebung benötigt. Zudem müssen Potenziale für den Ausbau erneuerbarer Energiequellen im Landkreis ermittelt werden. Die konzeptionellen Grundlagen dafür will der Landkreis nun mit einem sogenannten "digitalen Energienutzungsplan" schaffen.

Ein Energienutzungsplan analysiert auf Basis des gebäudescharfen Ist-Zustands Energieeinsparpotenziale. Zudem beinhaltet ein Energienutzungsplan ein vollständiges Abbild der Energie-Infrastruktur (unter anderem Erzeugungsanlagen, Wärme- und Stromnetze) und ermittelt Potenziale für deren Ausbau. Das ermöglicht eine ganzheitliche Erarbeitung optimaler Entwicklungspfade für die Energiewende vor Ort, die alle relevanten technischen, wirtschaftlichen und politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen einbezieht. Auf Basis dieser umfassenden Datengrundlage wird ein Maßnahmenkatalog für jede Gemeinde im Landkreis Eichstätt erarbeitet. Für die Erstellung des Energienutzungsplans hat der Landkreis das "Institut für Energietechnik IfE GmbH an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden" beauftragt. Das Projekt wurde nun von dem beauftragten Institut und den mit Klimaschutz befassten Mitarbeitern des Landratsamts gestartet.

Die Erstellung des Energienutzungsplans wird rund ein Jahr in Anspruch nehmen. Die Kosten werden zu 70 Prozent vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie getragen.

EK