Hohenwart
Ein volles Jahrhundert organisierter Sport in Hohenwart

Der TSV, der 1921 als MTV gegründet wurde, feiert im kommenden Jahr sein großes Vereinsjubiläum

28.10.2020 | Stand 23.09.2023, 15:03 Uhr
Mit dem Jubiläumsjahr des TSV Hohenwart beschäftigen sich Vereinschef Andreas Hueske (l.) und Hohenwarts Hobbyhistoriker Ernst Petz schon seit längerer Zeit. −Foto: Hofmann

Hohenwart - 1921 ist der MTV Hohenwart, der Vorgängerverein des TSV, gegründet worden. Damit ist der TSV einer der ältesten Vereine im Schrobenhausener Land. Im kommenden Jahr soll das Jubiläum gefeiert werden - so groß, wie es Corona eben zulässt. Die wichtigsten Veranstaltungen sollen ins Hohenwarter Volksfest integriert werden, das der TSV ja auch organisiert - 2021 findet es zum 50. Mal statt und kann damit ebenfalls Jubiläum feiern.

Das Volksfest soll deswegen auf sechs Tage verlängert werden, kündigt Andreas Hueske, der Vorsitzende des TSV, an. Als Termin ist Donnerstag, 22., bis Dienstag, 27. Juli 2021, vorgesehen. So könnte am Donnerstag der offizielle Festabend stattfinden, und für den Dienstag schwebt Hueske als Abschluss ein "Highlight" vor, zum Beispiel der Auftritt eines Kabarettisten oder einer Band. Und weil der TSV ja ein Sportverein ist, soll es natürlich auch zahlreiche Sportveranstaltungen geben, damit sich jede Abteilung präsentieren kann.

Rund 1200 Mitglieder in sechs Abteilungen hat der TSV derzeit - und vielleicht nimmt ja demnächst noch eine weitere Abteilung den Betrieb auf, kündigt Hueske schon mal geheimnisvoll an. Wiederbelebt werden soll zudem die Theatergruppe - denn Theatervorstellungen habe es beim MTV/TSV Hohenwart schon seit jeher gegeben, sagt Ernst Petz, der für die Erstellung der Vereinschronik zuständig ist. Manfred Russer, als Bürgermeister im Mai dieses Jahres in Ruhestand getreten, will sich um die Schauspielertruppe kümmern.

Übers Jahr verteilt soll es 2021 - so weit es die Corona-Einschränkungen erlauben - auch weitere Veranstaltungen geben. So denken Hueske und Petz an Filmabende mit historischem Material. Da gebe es zum Beispiel Aufnahmen von der 50-Jahr-Feier, als der TSV Hohenwart gegen den FC Bayern Fußball spielte, der damals unter anderem mit Franz Beckenbauer und Trainer Udo Lattek an die Paar reiste. Auch die sonst üblichen Veranstaltungen im Jahresablauf - wie Skifahrten oder Weinfest - sollen 2021 im Zeichen des Vereinsjubiläums stehen, so weit das in Zeiten der Pandemie zulässig und verantwortbar ist. Und die Toerring-Brauerei, die den MTV/TSV bereits seit 100 Jahren begleitet, wird natürlich auch dabei sein, sie habe bereits, wie Hueske sagt, besondere Aktionen fürs Volksfest angekündigt.

Gegründet wurde der erste Hohenwarter Sportverein 2021 als MTV Hohenwart, erzählt Ernst Petz. Damals hatten dort die Turner das Sagen. Die Hohenwarter Fußballer gründeten 1930 ihren eigenen Verein, den FC. Bereits 1933 schlossen sich beide Klubs zusammen zum TSV Hohenwart, wie der Sportverein seitdem heißt. Das alles sei gut belegt, freut sich Petz, denn die Unterlagen des Vereins seien lückenlos vorhanden. Auch das Originalprotokoll von der Gründungsversammlung des MTV liege noch vor, zudem seien schon zum 50. und zum 75. Vereinsgeburtstag Chroniken erstellt worden. Was Ernst Petz für die neue Festschrift noch fehlt, sind historische Fotos. Er hofft, dass im einen oder anderen Hohenwarter Haushalt noch alte Bilder vorhanden sind. Wer etwas hat, wird gebeten, sich bei Ernst Petz unter ernstpetz@gmx.de zu melden.

Für den Verein könnte das Jubiläum mit seinen Veranstaltungen natürlich auch eine Möglichkeit sein, wieder etwas Geld in die Kasse zu bekommen. Die vergangenen Monate mit all den Corona-Einschränkungen, vor allem den zahlreichen abgesagten Festen, hätten den TSV, wie ja auch die meisten anderen Vereine, viel Geld gekostet, sagt Andreas Hueske. Zum Glück habe der TSV treue Sponsoren, Firmen, die den Verein weiterhin unterstützten, zum Beispiel durch Bandenwerbung. Dennoch stellt die aktuelle Situation für den Jubiläumsverein eine Herausforderung dar, wie es sie in der bisherigen, 100-jährigen Geschichte nicht gegeben hat. Beim Festausschuss hofft man nun, dass irgendwann im kommenden Jahr Veranstaltungen möglich sind, damit - und das ist ja ein ganz wichtiges Ziel eines jeden Vereins: damit die Menschen zusammenkommen können.

SZ

Bernd Hofmann