Eichstätt
Maria-Ward-Fachakademie feiert 50-jähriges Jubiläum

04.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:40 Uhr

Freude über 50 Jahre Schulbetrieb in Eichstätt: Das aktuelle Schulteam der Fachakademie für Sozialpädagogik mit Schulleiterin Ulrike Rhein und Stellvertreterin Renate Dittmann (6. und 7.v. l.) sowie zahlreiche aktuelle und ehemalige Lehrkräfte und Schulfreunde der Akademie. Fotos: KuscheKusche

Von Dagmar Kusche

Eichstätt – Feierliches Jubiläum an der Maria-Ward-Fachakademie für Sozialpädagogik der Diözese Eichstätt.

Im Rahmen eines Gottesdienstes mit Bischof Gregor Maria Hanke in der Schutzengelkirche feierte die Schule ihr 50-jähriges Bestehen in der Stadt. „Bei aller Veränderung bleibt das Ziel, junge Menschen für die anspruchsvolle Erziehungsaufgabe an Kindern und Heranwachsenden zu qualifizieren“, sagte der Bischof im Gottesdienst.



Schulleiterin Ulrike Rhein und ihre Stellvertreterin Renate Dittmann konnten rund 100 Gäste, darunter die Landtagsabgeordnete Eva Gottstein, Landrat Alexander Anetsberger, Oberbürgermeister Josef Grienberger, Schwestern der Congregatio Jesu sowie zahlreiche Vertreter aus Eichstätter Schulen und Schülerinnen und Schüler der Akademie begrüßen.

Vitus Lehenmeier, Leiter der Schulabteilung im Bistum Eichstätt, übermittelte ebenfalls seine Glückwünsche. Die Diözese sei stolz darauf, neben der Maria-Ward-Realschule seit 2005 auch die Fachakademie als zweite Schule im Geiste Maria Wards zu tragen. „Unser Anliegen ist es, die Studierenden auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes auszubilden“, betonte er.

Qualifizierte Erziehung mit 400-jähriger Tradition

Einen Blick zurück auf die berühmte Namensträgerin der Schule warf Schwester Claudia Köberlein. Sie sei dankbar, dass das Erbe Maria Wards in der Ausbildung für die Studierenden weitergeführt werde. Mary Ward habe ihre ganze Lebenskraft dafür eingesetzt, jungen Menschen Bildung zu ermöglichen, damit diese das praktische und geistliche Werkzeug ins Herz und in die Hand bekommen, um als Erwachsene an einer guten Welt mitzubauen. Voraussetzung dafür sind nach Maria Ward die drei tragenden Säulen Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit, die das Lebensfundament der vor mehr als 400 Jahren wirkenden Namensträgerin der Fachakademie bildeten.

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Peter Nothaft, Leiter des Katholischen Schulwerks in Bayern, hob in seinen Grußworten die Besonderheit der 25 Fachakademien für Sozialpädagogik hervor, die zum großen Teil noch immer kirchliche Fachakademien seien. Die Kirche engagiere sich in der Erziehung und Bildung von Kindern und jungen Menschen von der Kindertagesstätte bis zur Universität. Die Fachakademie in Eichstätt vollbringe diesen Auftrag katholischer Schulen in doppelter Weise: „Sie bietet Bildungs- und Lebensraum für ihre Studierenden“, so Nothaft, „und die berufliche Kompetenz umfasst bei den Erzieherinnen und Erziehern, dass sie den Vermittlungsauftrag christlichen Glaubens in den jeweiligen Berufsfeldern mitnehmen und weitertragen.“

Drei englische Fräulein in Bayern

Auch Oberbürgermeister Josef Grienberger und Landrat Alexander Anetsberger übermittelten Glückwünsche zum Jubiläum. Grienberger verwies auf die Bedeutung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, die Kindern in einer immer komplexeren Welt ein stabiles Wertekonstrukt, Resilienz, Kreativität und Motivation an die Hand geben. Er wünschte der Fachakademie, dass soziale Berufe nicht nur in Momenten der Krise Wertschätzung bekommen.

Landrat Alexander Anetsberger betonte die Pioniertat seines Vorgängers Konrad Regler, der 1971 zusammen mit Caritasdirektor Jakob Weidendorfer die Fachakademie aus dem Ballungsraum München nach Eichstätt holte. Am 11.September 1971 startete der Ausbildungsbetrieb mit 31 Schülerinnen und einer Reihe Fachlehrerinnen, unter ihnen drei „Englische Fräulein“, von denen heute noch Schwester Magna an der Schule unterrichtet. Die Bedeutung dieser Ausbildungsstätte sah Anetsberger in der professionellen Vermittlung von Fertigkeiten und Werten an die künftigen Erzieherinnen und Erzieher, die heute flexibel auf veränderte Familiensituationen und einen neuen gesellschaftlichen Kontext reagieren müssen.

EK