Kipfenberg
Hans versteht die Welt nicht mehr

22.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:19 Uhr

Mehrere Monate probten die Mitarbeiter der Klinik Kipfenberg gemeinsam mit einem Patienten für die Uraufführung des Theaterstücks. - Foto: oh

Kipfenberg (EK) Das Experiment, ein Theaterstück in einem Krankenhaus aufzuführen, wagten die Therapeuten der Klinik Kipfenberg. Gemeinsam mit einem Patienten in der Hauptrolle präsentierten sie das Stück "Chroniken eines gesunden Kranken". Das Drehbuch stammt von Dominik Hibler, selbst Mitarbeiter der Klinik Kipfenberg.

Etwa 80 Zuschauer litten und lachten mit dem Hauptdarsteller Hans, der sich unerwartet in einer Neurologischen Klinik wiederfindet und plötzlich die Welt um ihn herum nicht mehr versteht.
 
Die Geschichte des gesunden Kranken schildert in humoriger und überzeichneter Weise die Erlebnisse eines neurologischen Patienten in einer Rehabilitationsklinik aus seiner eigenen Sicht. Verletzungen des Gehirns führen in vielen Fällen zu einer veränderten Wahrnehmung und nicht selten zu einer Persönlichkeitsänderung. Aber niemand hat wirklich eine Vorstellung, was im Inneren des Patienten passiert.
 

Die Szenerie auf der Bühne erinnert an ein Tollhaus: Therapeuten und Ärzte wuseln wild um Hans herum. Sie sprechen wirres, unzusammenhängendes Zeug, tragen bunte Schleifen im Haar und machen sich ungefragt an ihm zu schaffen. Hans versteht nichts und will eigentlich nur nach Hause, doch niemand scheint ihn zu hören. Am Ende der Aufführung verändert sich die Stimmung – Hans hat Fortschritte gemacht und kann sich immer besser im Alltag orientieren. Die Rehabilitation war erfolgreich und auch das Experiment Theater im Krankenhaus ist geglückt.