Böhmfeld
Karl-Heinz Nieberle löst Johann Schimmer ab

Neuer Vorsitzender des Kriegervereins ehrte 13 Mitglieder für 25 Jahre Treue - Rechtes Gedankengut absolut tabu

16.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:11 Uhr
Die neu gewählte Vereinsspitze, bestehend aus Karl-Heinz Nieberle (2. v. rechts) und Friedrich Gernun (rechts) mit den anwesenden geehrten Mitgliedern. −Foto: Adamo

Böhmfeld (sdr) Der Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein Böhmfeld hat einen neuen Vorsitzenden: Karl-Heinz Nieberle wurde in der Jahreshauptversammlung einstimmig gewählt.

Er löst Johann Schimmer ab, der bereits im vorigen Jahr nach 50-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit in Ortsvereinen und in der Gemeinde sein Amt zur Verfügung stellen wollte. Da sich damals aber kein Nachfolger gefunden hatte, führte er es bis zur jüngsten Versammlung kommissarisch weiter. Bei den turnusgemäßen Neuwahlen ergab sich außerdem, dass Friedrich Gernun als Stellvertreter von Karl-Heinz Nieberle fungiert, Roland Sugg als Kassier, Manfred Wild als Schriftführer, Jakob Grad und Werner Bäuerlein als Beisitzer, Josef Pollich als Fahnenträger sowie Raimund Groß und Josef Kraus als Kassenprüfer.

Die frisch gekürten Vorsitzenden Karl-Heinz Nieberle und Friedrich Gernun übernahmen sogleich die Ehrung von 13 Vereinsmitgliedern: Für 25 Jahre Treue gab es Urkunden und Ehrennadeln in Bronze für Martin Bast, Helmut Bauer, Johann Frank, Dieter Glawe, Gerhard Hoffmann, Max Meyer, Josef Pollich, Valentin Siegward, Karl-Heinz Schuster, Michael Spreßler, Peter Stampfer, Karl-Heinz Wich und Franz Winterstein. Gerhard Hoffmann, der sowohl den Kriegern als auch den Reservisten angehört, wurde zusätzlich geehrt von Raimund Groß, dem Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft. Johann Schimmer blickte zurück ins abgeschlossene Vereinsjahr und erwähnte dabei, dass der Verein zurzeit 96 Mitglieder habe. Schimmer gedachte besonders der verstorbenen Mitglieder Ludwig Herzog, Josef Schimmer senior und Anton Mackle. Freudig begrüßte er die drei Neulinge in der Vereinsgemeinschaft Josef Kraus, Friedrich Gernun und Maximilian Strehler.

Er erinnerte unter anderem an die Kreiskriegerwallfahrt in Egweil und an die Fronleichnamsprozession sowie an die Gedenkfeier am Kriegerdenkmal am Vorabend des Volkstrauertages. Für den Zusammenhalt von Kriegern und Reservisten sorgten das Schießen am Stand des Schützenvereins "Eichenlaub" und der Kameradschaftsabend mit Pizzaessen im Kotterhof, merkte der scheidende Vorsitzende an. Des Weiteren kündigte er für 2019 das Strohschießen im Schützenheim im Gasthaus Beckerwirt am 24. April, die Kreiskrieger-Marienwallfahrt in Lippertshofen am 19. Mai, die Fronleichnamsprozession am 20. Juni, das Steckerlfisch-Essen im Kotterhof am 29. Juni sowie die Gedenkfeier anlässlich des Volkstrauertages am 16. November an.

Einverständnis erntete der Vorschlag von Johann Schimmer für die Aufteilung der Kosten für Brotzeit und Getränke für Teilnehmer an wichtigen Veranstaltungen. Am Volkstrauertag sind die Krieger zuständig, an der Jahreshauptversammlung die Reservisten.

Raimund Groß, Vorsitzender der Reservistenkameradschaft, ließ wissen, dass die Kameradschaft 43 Mitglieder zähle. Mit absoluter Bestimmtheit betonte Groß, dass die Reservistenkameraden jegliches antisemitische, fremdenfeindliche und hetzerische Gedankengut mit Vehemenz ablehnten. Er nahm damit Bezug auf den Artikel "Wie rechts ist die Bundeswehr" in "Loyal", der Zeitschrift des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr.

Groß wies nach Abstimmung mit weiteren Aktiven darauf hin, dass das regelmäßige Mannschaftstreffen ab Juli vom ersten Mittwoch im Monat auf den ersten Freitag verschoben werde.

Der Sprecher der Reservistenarbeitsgemeinschaft Schießsport (RAG), Rupert Beck, teilte mit, dass es strenge Vorschriften gebe, wenn Mitglieder der Reservistenkameradschaft private Waffen erwerben möchten. Waffen müssten zu Hause sicher aufbewahrt werden, sagte er.

In seiner Funktion als neuer Vereinsvorsitzender widmete Karl-Heinz Nieberle seinem Vorgänger Dank und hohe Anerkennung: "Hans Schimmer wird dem Verein im Gedächtnis bleiben, vor allem wegen der Aktion mit den Hausnamen, die nun im alten Dorf an den Häusern zu lesen sind, aber auch mit Blick auf die Restaurierung der Vereinsfahne. Sein Organisationstalent war hervorragend. Es hat Spaß gemacht, mit Hans Gespräche zu führen und mit ihm zusammenzuarbeiten. Er hat viel Zeit eingebracht und keine Mühe gescheut. "

Nieberle dankte auch der Gemeinde Böhmfeld für die gute Zusammenarbeit sowie den anderen Ortsvereinen und Gönnern.