Eichstätt
Hohe Auszeichnung für Karl Frey

Früherer Diözesanbaumeister erhält Bundesverdienstmedaille

05.05.2022 | Stand 05.05.2022, 15:57 Uhr

Landrat Alexander Anetsberger überreichte bei einer Feierstunde die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehene Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Karl Frey. Foto: Landkreis Eichstätt

Eichstätt – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat an Karl Frey aus Eichstätt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die Auszeichnung mit Aushändigung der Urkunde nahm Landrat Alexander Anetsberger im Rahmen eines kleinen Festaktes vor. Dazu durfte er den Geehrten zusammen mit seiner Ehefrau Anett, Tobias Frey, einem seiner Söhne, den Oberbürgermeister der Stadt Eichstätt, Josef Grienberger, sowie den früheren Bundestagsabgeordneten Karl Weinhofer, der seinen langjährigen Freund für die Ehrung vorgeschlagen hatte, in seinem Dienstzimmer in der Residenz begrüßen.

Seit über zehn Jahren engagiert sich Frey als ehrenamtlicher Bauberater beim römisch-katholisch organisierten Hilfswerk Renovabis für Osteuropa. Zu dieser Zeit war er noch als Diözesanbaumeister der Diözese Eichstätt und Universitätsbaumeister der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt tätig. Dank ihm konnten in den vergangenen Jahren viele Bauprojekte in Mittel- und Osteuropa wesentlich vorangebracht werden. Neben dem Schulerweiterungsbau für eine Schulmensa und Turnhalle für das katholische Gymnasium in Ivano-Frankivsk (Ukraine) ist insbesondere der Bau des Studentenwohnheims und der neuen Universitätsbibliothek der Ukrainischen Katholischen Universität (UCU) auf dem neuen Campus am Stryjskiy Park in Lviv (Lemberg) zu nennen. Hier war Frey sowohl bei den Planungen als auch bei der weiteren Umsetzung beteiligt. Ebenso der Bau einer Kfz-Lehrwerkstatt und Turnhalle im Don Bosco Berufsbildungszentrum in Lviv: Karl Frey hat das gesamte Bauvorhaben des ukrainischen Partners aktiv begleitet. Die Kfz-Lehrwerkstatt und die Turnhalle konnten im Herbst 2020 fertiggestellt werden. Ein ebenso großes Anliegen war ihm die Unterstützung der Kapuziner in der Ukraine bei der Innengestaltung ihrer Klosterkirche, weshalb die Kapuziner ihn liebevoll als ihren „Bruder Karl“ bezeichnen. Die von Frey betreuten Bauprojekte dienen jetzt in der Kriegssituation fast alle der Arbeit der Renovabis-Partner. Dort werden Geflüchtete aufgenommen und betreut.

Außerdem ist Frey seit den 1980er-Jahren ununterbrochen einer der wichtigsten Akteure in der diözesanen Partnerschaft mit Burundi. Durch seine Fachkompetenz und die interkulturelle Sensibilität habe er wesentlich dazu beigetragen, dass das Sozial- und Pastoralzentrum in Bugendana gebaut werden konnte und noch weiter ausgebaut werden wird. In Bugendana ist nach Freys Plänen eine der größten Kirchen des Landes entstanden. Eine Grund- und Hauptschule sowie ein Gymnasium samt Internat gehören zu dem Komplex, dessen Masterplan er entworfen hat. Besonders hoch wird die gleichfalls zum Zentrum gehörende Klinik von der Bevölkerung geschätzt, da es dort eine der wenigen Möglichkeiten gibt, bei Komplikationen während der Schwangerschaft und Entbindung Hilfe zu erhalten. Bei der Rodung des Geländes hatte Karl Frey zusammen mit den Mitgliedern der Gemeinde unter sengender Sonne selbst Hand angelegt.

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