Eichstätt
"Ein Traum wird Wirklichkeit"

Grundstein für das neue Hotel in der Eichstätter Spitalstadt gelegt

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr
Grundsteinlegung : Naturpark-Geschäftsführer Christoph Würflein, Anna Maria Meier, IBB-Geschäftsführer Vladimir Saal, Oberbürgermeister Andreas Steppberger, Architekt Thomas Eckert, Innenarchitekt Julius Reimann, IBB-Projektleiter Christian Bonk und Markus Meier. −Foto: Chloupek

Eichstätt (EK) Touristiker und Kommunalpolitiker würdigen die Grundsteinlegung für das neue Hotel in der Spitalstadt als wirklich "Anlass zu großer Freude". Das 4-Sterne-Hotel will eine bis dato klaffende Lücke im Tourismuskonzept des Naturparks schließen und gilt als Leuchtturmprojekt.

Vor dem kirchlichen Segen durch Prälat Christoph Kühn betonte der Geschäftsführer des Naturparks, Christoph Würflein, die Bedeutung des Hotelneubaus an dieser Stelle für die Stadt und den Tourismus im gesamten Naturpark.

„Ein Traum wird heute Wirklichkeit“, sagte Oberbürgermeister Andreas Steppberger angesichts des nun doch noch glücklichen Ausgangs einer jahrzehntelangen Diskussion über ein Hotel an der Altmühl in der Stadt. Tatsächlich gehen die ersten Ideen in das Jahr 1979 zurück (siehe eigenen Beitrag). Der OB dankte allen – besonders der Investorenfamilie Meier –, „die an diese Vision eines Hotels in Eichstätt von Anfang an geglaubt haben“.

Steppberger versprach, das solle „Ansporn auch für die Stadt sein“, weshalb die Devise heiße: „Sparen im laufenden Haushalt, soweit irgend möglich, aber freie Fahrt für nachhaltige Investitionen, weil wir dadurch unsere Heimat und unsere Stadt attraktiv machen.“ Städtebaulich sei der Neubau an dieser neuralgischen Stelle zwischen neuer Spitalstadt und Altstadt eine besondere Herausforderung, sagte der OB.

Dessen ist sich das Planungsbüro offenbar bewusst: Thomas Eckert von der Dömges Architekten AG erläuterte das städtebauliche Konzept des Neubaus, dem an dieser Stelle eine „sensible Schlüsselrolle“ zukomme. Das Hotel werde sich viergeschossig „selbstbewusst auf einem Sockel stehend“ präsentieren. Die Fassade mit kleinteiligen Jurakalksteinplatten und den Fenstern zur Altmühl hin werde „transparent“.

Für die Planung der Innenausstattung bekam der Hamburger Innenarchitekt Julius Reimann, ein gebürtiger Eichstätter – weswegen dieser Auftrag für ihn ein sehr besonderer ist –, schon im Vorfeld großes Lob: Seine Ideen zur Zimmergestaltung mit regionalen Elementen werden jedoch bis zur entsprechenden Vermarktung unter Verschluss gehalten. Das Eichstätter Bauunternehmen Martin Meier investiert insgesamt einen nicht näher genannten zweistelligen Millionen-Betrag in den Neubau. Anna Maria und Markus Meier erinnerten als Gastgeber in ihren Ansprachen an die Herausforderungen, die bis zum gestrigen Tag zu meistern waren, und dankten allen Beteiligten. Im Frühjahr 2020 soll das Haus, das unter anderem 90 Zimmer, Bar, Restaurant und auch einen Tagungsbereich bietet, eröffnet werden.

Die Meiers stellten die Betreiberfirma IBB Hotel vor – Eichstätt wird 2020 der 16. Standort der Hotelgruppe sein, die vor 25 Jahren auf Menorca gegründet wurde und inzwischen ihren Sitz auf Malta hat. Der Geschäftsführer der IBB-Gruppe, die ihren Deutschland-Hauptsitz in Passau hat, Vladimir Saal, zeigte sich bei der Grundsteinlegung und besonders bei der anschließenden Vorstellung im Stadtrat zuversichtlich, dass das Hotel als touristisches Entwicklungsprojekt der gesamten Stadt und der Region zugutekommt. Die IBB Collection sei ein bewusst mittelständisches Unternehmen, das sich auf Hotels in „Sekundär- und Terziär-Standorten“ spezialisiert habe. Derzeit betreibe IBB laut Saal zwölf Häuser mit insgesamt 600 Mitarbeitern und 2000 Betten und mache damit einen Jahresumsatz von etwa 50 Millionen Euro. Mit der Familie Meier wurde ein Pachtvertrag über 20 Jahre „hart, aber mit Respekt und gutem Ergebnis verhandelt“, so Saal. Eichstätt biete Erfolg versprechende Aussichten. 

Nur von den typischen Sommertouristen, Radwanderern und Bootsfahrern allein würde das Hotel hier allerdings nicht leben können. Die Lage biete sich jedoch zum einen auch hervorragend zum Vermarkten von Bahnreisen an. Außerdem setze IBB auf Tagungsgäste: „Da ist auch der lokale Firmenkunde für uns eine wichtige Instanz“, erklärte Saal im Stadtrat. Eine „solide Auslastung im Winter“ wolle man mit mittelständischen Firmen hinbekommen: „Es gibt in der Region ja nicht nur Audi“, so Saal.

Der Geschäftsführer versicherte im Stadtrat, IBB sei keine „seelenlose Hotelkette“. „Wir wollen auch ein relevanter Teil des kulturellen Lebens dieser Stadt werden.“ Bei der Grundsteinlegung kurz davor hatte Saal erklärt, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Touristikern der Stadt ist, um gemeinsam Erfolg zu haben. Mit Blickkontakt zum Leiter der Tourist-Information, Lars Bender, sagte er: „Wir brauchen Sie als starken Partner und hoffen, dass Sie dazu mit soliden Mitteln ausgestattet bleiben.“ Das konnte ebenso als Hinweis auf die Sparpläne des Stadtrats verstanden werden, wie Würfleins Ausführungen, dass das neue Hotel als Tagungsort zum beiderseitigen Nutzen im Zusammenspiel mit dem Alten Stadttheater bestens funktionieren werde. Der Haushalt stand am Donnerstag auch auf der Tagesordnung des Stadtrats (Bericht folgt).