Eichstätt
Hofmühl nimmt Dirndl-Dekolleté-Foto zurück

Verfahren zu dem umstrittenen Motiv beim Deutschen Werberat abgeschlossen - Keine formelle Beanstandung

02.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:45 Uhr
Auf ihrer Facebook-Seite hat die Brauerei Hofmühl das umstrittene Dirndl-Dekolleté-Werbemotiv inzwischen gelöscht. −Foto: Poese

Eichstätt (EK) Das Verfahren beim Deutschen Werberat wegen eines umstrittenen Fotomotives der Hofmühl-Brauerei ist abgeschlossen. Das bestätigte die Geschäftsführerin des Werberates, Julia Busse, auf Anfrage unserer Zeitung. Die Brauerei habe das fragliche Foto nach "gutem, schnellen Kontakt" zurückgenommen, ohne dass es zu einer formellen Beanstandung kam.

Bei der Kontrollautorität für Werbeinhalte waren vor rund einem Monat zwei Beschwerden zu einem Foto eingegangen, Dabei handelte es sich um ein Motiv aus einem Werbekalender der Brauerei. Das Unternehmen hatte das Foto zusammen mit dem Motto "Auf den Inhalt kommt es an", auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht, was für teils kontroverse Diskussionen in dem sozialen Netzwerk gesorgt hatte.

Der Werberat hätte das Foto möglicherweise beanstandet, weil es die Frau auf ihr Dekolleté reduzierte und somit als sexistisch hätte gewertet werden können, wie Busse damals im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte. Dazu kam es aber nicht. Denn im Verfahren wird das Unternehmen zunächst um Stellungsnahme gebeten, bevor eine Entscheidung über eine Beanstandung fällt. Bei dieser Kontaktaufnahme habe sich die Brauerei sehr kooperativ gezeigt, sagte die Werberat-Geschäftsführerin, und sich bereit erklärt, das Kalendermotiv nicht mehr zu verwenden. "In solchen Fällen kommt es dann gar nicht zur formellen Beanstandung", erklärte Busse.

Hofmühl hatte das Dirndl-Dekolleté-Foto schon bei Aufkommen der Diskussion nicht mehr an prominenter Stelle auf der Facebook-Seite verwendet, inzwischen sind das Motiv und alle Beiträge dazu gelöscht. Für den Werberat sei das Verfahren damit abgeschlossen, sagte Julia Busse. Bereits im Februar hatte sie im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert, es gehe bei einem solchen Verfahren nicht darum, ein Unternehmen an den Pranger zu stellen.

Für Brauerei-Chef Stephan Emslander gab es zu dem Fall nichts mehr zu sagen.