Mörnsheim
Bauland vor allem für junge Familien

Transparentes Verfahren bei Platzvergabe in Mörnsheim und Mühlheim beschlossen

21.04.2021 | Stand 25.04.2021, 3:33 Uhr
Der Auftrag über die Baugebietserschließung an der Tagmersheimer Straße in Mühlheim und an der Bachstraße in Mörnsheim (Foto unten) wurde vom Marktgemeinderat vergeben. Ebenso wurde die Richtlinie über die Vergabe dieser Bauplätze verabschiedet. Nun können sich Interessenten mit Hilfe eines Bewerbungsbogens um einen Bauplatz bei der Marktgemeinde Mörnsheim bewerben. Markt Mörnsheim −Foto: Markt Mörnsheim

Mörnsheim - Der Marktgemeinderat Mörnsheim beschloss in seiner jüngsten Sitzung die Richtlinie zur Vergabe von Bauplätzen im sogenannten "freien Modell".

Nach dieser Richtlinie wird die Marktgemeinde die zur Verfügung stehenden Wohnbaugrundstücke in der Bachstraße und in der Tagmersheimer Straße in einem transparenten, gleichbehandelnden und diskriminierungsfreien Verfahren vergeben. Das Ziel dieses Modells ist es aus Sicht der Gemeinde, vor allem jungen Familien Bauland zur Verfügung zu stellen. Dadurch soll auch den Einheimischen der Erwerb angemessenen Wohnraums ermöglicht und eine sozial stabile Bewohnerstruktur in der Gemeinde erzielt werden.

Die Bauplatzpreise für das Baugebiet an der Bachstraße in Mörnsheim belaufen sich auf 105 Euro und für das Baugebiet an der Tagmersheimer Straße in Mühlheim auf 100 Euro je Quadratmeter. Zu diesen Kosten werden noch die Anschlussbeiträge für Wasser und Abwasser gemäß den geltenden Satzungen berechnet. Interessenten können sich mit Hilfe eines Bewerbungsbogens bis zum 30. Juni schriftlich um einen Bauplatz bei der Gemeinde bewerben. Die Bewerbungen werden nach dem Eingang mittels Punktesystem bewertet und die Plätze entsprechend vergeben oder alternativ verlost. Das passende Formular ist auf der Homepage der Marktgemeinde Mörnsheim abzurufen.

Thema im Gemeinderat war bei der jüngsten Sitzung auch der bereits erfolgte Beitritt zum Förderverein der Klinik Eichstätt. In diesem Zusammenhang berichtete Bürgermeister Richard Mittl von dem aktuellen Strukturgutachten der Oberender AG, welches die Umgliederung der beiden Kliniken Eichstätt und Kösching zu ambulanten Einrichtungen und den Neubau einer stationären Klinik auf der grünen Wiese in Richtung Ingolstadt beinhaltet. Der Bürgermeister steht mit seinen Kollegen aus den Nachbarorten für den Erhalt der Klinik Eichstätt als stationäres Krankenhaus ein, zumal auch große Sanierungsmaßnahmen am Laufen sind, hieß es. Der westliche Landkreis wäre andernfalls deutlich benachteiligt und müsste längere Rettungswege in Kauf nehmen, so Bürgermeister Mittl. Zudem sei der Neubau einer Klinik heute nur sehr schwer zu finanzieren, weil Steuergelder wegbrechen. Mittl wird sich auch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Bayerischen Gemeindetags, Kreisverband Eichstätt, für den Erhalt beider Kliniken einsetzen, wohl wissend, dass Umstrukturierungen, Fachkräftemangel und Defizit große Belastungen für den Betrieb der Häuser darstellen.

Bürgermeister Mittl informierte das Gremium zudem über die Planung von 22 Gemeinden im Landkreis, eine Machbarkeitsstudie "Klärschlamm" zu beauftragen. Ziel dieser Studie ist es, eine mittel- und langfristige wirtschaftliche Lösung im Hinblick auf die energetische Nutzung des in den kommunalen Kläranlagen anfallenden Klärschlamms aufzuzeigen, weil die landwirtschaftliche Verwertung zeitlich nicht unbegrenzt verfügbar ist. Der Freistaat Bayern hat mit den Gesetzesänderungen aus dem Jahr 2017 das Ziel ausgegeben, die landwirtschaftliche, gärtnerische und landschaftsbauliche Verwertung des Klärschlamms zu beenden und die Schadstoffe vieler unerwünschter Abwasserinhaltsstoffe wie Pestizide, Arznei- und Lösungsmittel zu reduzieren. Zudem ist die Trennung des Phosphatanteils aus dem Klärschlamm umzusetzen. In vier Schritten sind Aktionen geplant, und zwar die Klärschlammfaulung, die Entwässerung, die Trocknung und Verwertung. Das Institut für Energietechnik wird alle Daten jeder Kläranlage erfassen und bewerten, letztendlich eine interkommunale Lösung für die Trocknung suchen und jeder Anlage einen "Steckbrief" ausstellen. Die Stadt Beilngries übernimmt federführend für die 22 Landkreiskommunen das Verfahren für ein interkommunales Konzept zur Ausfaulung, Entwässerung, Trocknung und energetischen Nutzung des Klärschlamms im ländlichen Raum. Die Studie wird durch den Freistaat Bayern mit 70 Prozent der anfallenden Kosten gefördert. Die restlichen 30 Prozent der Kosten für die Studie sollen über die Nachbarkommunen finanziert werden. Aufgrund dessen beschloss der Marktgemeinderat, an der Studie teilzunehmen und sich an den nicht gedeckten Kosten anteilig zu beteiligen. Zudem wurde vorgeschlagen, auch im Hinblick auf die Kläranlage selbst Machbarkeitsstudien für die Zukunft entwickeln zu lassen.

Weiterhin beschäftigte sich das Gremium mit dem erneuten Entsorgen von nicht verrottbarem Material im Friedhofscontainer Mörnsheim. Nachdem bereits in den letzten Gemeindeblättern die Bevölkerung mehrfach über das bedauerliche, weil fehlerhaft getrennte Entsorgen informiert wurde und die Ankündigung der Beseitigung des Containers erfolgte, beschloss der Marktgemeinderat, den Container zum 1. Juli 2021 zu entfernen. Künftig wird nur noch eine Restmülltonne mit Einwurföffnung für Grablichter am Friedhof Mörnsheim zur Verfügung stehen. Blumenreste, Kränze und Gestecke sind von den Grabbesitzern selbst zu entsorgen.

EK