Eichstätt
BEG setzt auf "kalte Nahwärme"

Bürger-Energie-Genossenschaft tagte

23.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:21 Uhr

Eichstätt (EK) Mehr als 40 Mitglieder der Bürger-Energie-Genossenschaft Neuburg-Schrobenhausen-Aichach-Eichstätt (BEG) haben sich auf Einladung zur sechsten Ordentlichen Generalversammlung in Eichstätt eingefunden.

Nach der offiziellen Eröffnung der Sitzung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Widuckel zeigte der Geschäftsführer der Genossenschaft, Matthias Haile, stolz auf, wie viel Sonnenstrom alle Photovoltaikanlagen der BEG bisher zusammen produziert haben. So konnten bereits mehr als 1,4 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom klimafreundlich erzeugt werden. Umgerechnet würde das den Jahresstrombedarf von circa 400 durchschnittlichen Haushalten decken. Einstimmig wurden auch die Verwendung der Jahresergebnisse beschlossen und der Vorstand entlastet.

Vertreter der Firma "ratioplan" präsentierten zum Thema "Moderne Energielösungen", welche aktuellen Techniken bei warmen, kalten und gleitenden Nahwärmenetzen zum Einsatz kommen. Vor allem die intelligente Vernetzung und die Chancen für Neubaugebiete und auch den Bestand wurden hervorgehoben.

Vorstandsvorsitzender Peter Mießl stellte mehrere größere Projekte vor, darunter eine Photovoltaikfreiflächenanlage bei Brunnen, welche man sogar mit Moorköperschutz kombinieren könne.

Auch der rote Faden zum Impulsvortrag wurde wieder aufgenommen. Denn die BEG arbeitet aktuell mit mehreren Gemeinden daran, sogenannte "Kalte Nahwärmenetze" zu realisieren. Dabei zirkuliert in einem geschlossenen Netz Wasser mit einer Temperatur von etwa acht bis zehn Grad. Das Wasser stammt aus mehreren Sole-Bohrungen.

In den einzelnen Haushalten befinden sich Wärmepumpen welche - ähnlich wie bei einem Kühlschrank - mithilfe von Strom Wärme erzeugen. Da die heutigen Wärmepumpen hocheffizient arbeiten, können so aus einer kWh Strom mehr als drei bis vier kWh Wärme erzeugt werden. Das Gute daran: Der benötigte Strom kann direkt über eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach erzeugt werden. Auch eine Passivkühlung für den Sommer ist möglich.

Neben der Schilderung von schwierigen rechtlichen Regularien gab der Vorstand einen positiven Ausblick auf die nächsten Jahre und rief alle Mitglieder dazu auf, mit Ideen und Anregungen in der Geschäftsstelle in Sandizell vorbei zu kommen.