Dietfurt
Freie Fahrt nach Breitenbrunn

Asphalt für 1,5 Kilometer lange Strecke: Stadt Dietfurt schließt Lücke im Radwegenetz

05.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:13 Uhr
  −Foto: Sturm

Dietfurt/Breitenbrunn - Zwischen den Ortschaften St. Bartlmä und Parleithen rattern derzeit schwere Baumaschinen.

 

Die Stadt Dietfurt baut auf einer Länge von 1452 Metern einen neuen Radweg entlang der Staatsstraße 2234 in Richtung Breitenbrunn und schließt damit eine Lücke im regionalen Radwegenetz.

In diesem Monat jährt es sich zum fünften Mal, dass der Markt Breitenbrunn den in seinem Gemeindebereich auf einer Länge von rund 1,5 Kilometer verlaufenden Teilabschnitt des Radweges zur Sieben-Täler-Stadt saniert und mit einer Asphaltschicht versehen hat. In knapp vierwöchiger Bauzeit hatte seinerzeit die Firma Strabag Verkehrswegebau aus Regensburg den Unterbau des Radweges komplett erneuert. Darauf wurden eine Tragschicht und eine Deckschicht aus Asphalt verlegt. 203000 Euro inklusive Planungskosten waren in das Projekt geflossen. 150000 Euro davon stellte die Regierung der Oberpfalz per Zuschuss zur Verfügung.

Beginnend vom Jura-Campingplatz in Breitenbrunn bis hinunter zum Dietfurter Ortsteil Parleithen konnten seitdem Radlerinnen und Radler die herrliche Landschaft entlang der Breitenbrunner Laber mit ihren vielen Schwallen, Stauwerken und Biberburgen auf einem perfekt ausgebauten Weg genießen und die eine oder andere Ruhebank entlang der Strecke zu einer kurzen Rast nutzen. Wer jedoch von Parleithen aus auf seinem Drahtesel weiter nach Dietfurt fahren wollte, der konnte dies nur auf unbefestigten Wegen durch das Holz beziehungsweise am Waldrand entlang.

 

Diese Situation hat jetzt bald ein Ende. Nach einer langen Vorlaufzeit der Beratung, Planung und der Umsetzung des notwendigen Grunderwerbs hatte der Dietfurt Stadtrat vergangenes Jahr endgültig grünes Licht für den entlang des Böschungsfußes der Staatsstraße 2234 verlaufenden Radweg zwischen St. Bartlmä und Parleithen gegeben. Im März dieses Jahres rollten die Baumaschinen der Firma Pusch Bau aus Kinding an und begannen mit der Umsetzung der Maßnahme. Nachdem der neue Dietfurter Rathauschef Bernd Mayr (FW) in der vergangenen Woche noch die letzten offenen Fragen bezüglich der erforderlichen Ausgleichsregelungen in Gesprächen mit dem Landratsamt Neumarkt klären konnte, sieht es jetzt so aus, als sollte die komplette Radwegverbindung zwischen der Sieben-Täler-Stadt und dem Marktflecken noch im Juli durchgehend befahrbar sein. Wie Erwin Rabl, der Leiter des technischen Bauamtes der Stadt Dietfurt, gegenüber unserer Zeitung berichtete, ist der Ausbau des rund 1,5 Kilometer langen Radweges durchaus nicht unkompliziert. Hangaustrittswasser aus der Böschung unterhalb der Staatsstraße sowie feuchter, lehmiger Boden erschwerten etwa die Erdarbeiten an der Trasse. Die Trassierung des Radweges, der im Endausbau eine 2,50 Meter breite, asphaltierte Fahrbahn mit beidseitig jeweils 50 Zentimeter breiten Banketten aufweisen wird, habe es sogar erforderlich gemacht, den Triebwerkskanal zwischen St. Bartlmä und Parleithen auf einer Länge von etwa 60 Metern zu verlegen.

Rund 635000 Euro plus die Kosten für Ingenieurleistungen und den Grunderwerb investiert die Stadt Dietfurt laut Rabl in das Projekt. Dazu bekommt sie einen Zuschuss vom Freistaat Bayern. Wie hoch der letztlich genau ausfallen wird, konnte der Bauamtsleiter noch nicht endgültig beziffern. Aber bereits im Januar dieses Jahres hatte Finanzminister Albert Füracker (CSU) für den Anbau des Geh- und Radwegs einen Zuschuss in Höhe von 550000 Euro in Aussicht gestellt. Das dürften mehr als zwei Drittel der veranschlagten Gesamtkosten sein.

In nicht ganz mehr als zwei Monaten also können alle Freizeitradler staubfrei und auf schotterfreier Piste von Dietfurt nach Breitenbrunn fahren. Radfahrern wird es keine Steine mehr zwischen die Speichen schleudern, Fußgänger werden sich keine Kiesel mehr in die Sandalen treten. Bürgermeister Mayr und sein Breitenbrunner Amtskollege Johann Lanzhammer (FW) freuen sich über diese Situation, denn ihre Kommunen profitieren letztendlich erheblich davon. Mayr: "Radfahren gewinnt als Freizeitsport immer mehr an Bedeutung. Es liegt daher in unserem Interesse, das Radwegenetz auszubauen und Lücken darin zu schließen. Die Leute wollen das. " Und Lanzhammer erklärte: "Wir Breitenbrunner wünschen uns diesen Weg schon seit vielen Jahren und deswegen haben wir unseren Teil des Weges schon vor fünf Jahren gebaut. Wir können uns glücklich schätzen, wenn das Projekt auf Diefurter Seite in wenigen Wochen vollendet wird. "

Beide Bürgermeister erinnerten daran, dass der kurz vor der Vollendung stehende Lückenschluss von besonderer Bedeutung ist. Der Radweg ist nämlich Teil des insgesamt 47,5 Kilometer langen Naab-Altmühl-Radweges, der bei Rohrbach in der Gemeinde Kallmünz beginnt und schließlich über die Stationen Hohenfels, Lupburg, Parsberg und Breitenbrunn durch das landschaftlich wunderbare Tal der Breitenbrunner Laber nach Dietfurt führt. Von Dietfurt aus heißt es für die Radler freie Fahrt entlang des Kanals nach Riedenburg, Beilngries oder Berching. Von Breitenbrunn aus führen neue Radwege über Rasch, Hamberg und über die Aumühle hinauf nach Parsberg beziehungsweise Seubersdorf, mit Anschluss in Richtung Neumarkt oder Hemau.

DK