Dietfurt
Ein Stück zurück in die Normalität

Auch das Sieben-Täler-Panorama-Bad öffnet am Montag wieder seine Pforten für Wasserratten - Hygienekonzept gewährleistet Sicherheit der Gäste

05.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:13 Uhr
Am Montag öffnet auch das Sieben-Täler-Panorama-Bad in Dietfurt seine Pforten. Ein Hygienekonzept soll die Sicherheit der Badegäste gewährleisten. Die Stadt Dietfurt weist drauf hin, dass sich jederzeit Änderungen ergeben können, da man angehalten sei, auf die Mitteilungen zu reagieren, die von der Staatsregierung nach und nach eingehen. −Foto: Palm

Dietfurt - Wasserratten können sich freuen: Ab dem 8. Juni, also ab Montag, dürfen Freibäder in Bayern ihre Tore ganz offiziell für Badegäste wieder öffnen.

 

Auch das Sieben-Täler-Panorama-Bad in Dietfurt sperrt rechtzeitig vor der großen Hitzewelle wieder auf. Besucher müssen allerdings mit Einschränkungen rechnen und gewisse Regeln einhalten.

In den vergangenen Wochen liefen die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung des Panorama-Freibads in Dietfurt auf Hochtouren. Jetzt ist es blitzeblank und es glänzt in jedem Winkel, frisches Wasser wartet schon im Becken auf flotte Badenixen, stählerne Wassermänner und Sonnenanbeter aus Nah und Fern. Vertreter der Stadt Dietfurt haben sich gemeinsam mit Stadtoberhäuptern anderer Gemeinden aus dem Umkreis wie Parsberg und Freystadt an einen Tisch gesetzt und Überlegungen angestellt, wie die strengen Hygiene- und Abstandsvorschriften in Zeiten von Corona eingehalten werden können. Schließlich gab es bislang von Seiten der bayerischen Staatsregierung diesbezüglich keine konkreten Angaben für die Umsetzung der Wiedereröffnung von Freizeitbädern. So griffen die Zuständigen auf die Empfehlungen und das Regelwerk der Deutschen Gesellschaft für Badewesen zurück, um zur "neuen" Normalität in Freibädern zurückzugelangen.

Eine wesentliche Änderung besteht nun darin, dass es pro Badetag drei verschiedene Zeiträume gibt, in denen das Bad benutzt werden kann, wie von Dietfurts Bürgermeister Bernd Mayr (FW) zu hören war. Die morgendliche Schicht beginnt um 9.30 Uhr und geht bis 12.30 Uhr. Danach müssen alle Badegäste das Bad, welches im Anschluss von einer externen Reinigungsfirma für eine halbe Stunde gereinigt und desinfiziert wird, wieder verlassen. Die zweite Tranche an Badegästen kann von 13 bis 16.30 Uhr ihren Aufenthalt genießen. Danach wird wieder gereinigt und von 17 bis 20 Uhr können die letzten Schwimmer an den Start gehen. Das Freibad müsse nach jedem Besuchszeitraum wieder verlassen werden. Die gesamte Besucherzahl pro Zeitraum sei aktuell auf 200 Personen begrenzt. "Pro Schicht zählt der Ticketautomat von derzeit 200 Eintrittskarten rückwärts. Sobald das Kontingent erschöpft ist, kann für diese Schicht auch kein Schwimmer mehr ins Bad", erklärt Mayr. Ticketkäufe auf Vorrat seien nicht möglich, da das Ticket nach einer halben Stunde seine Gültigkeit verliert.

Bedauerlich sei natürlich, dass sowohl die Sprunganlage als auch die Wasserrutsche gesperrt bleiben müssen, so der Rathauschef. Maximal 60 Personen dürfen im großen Schwimmerbecken gleichzeitig sein, 15 Personen im Springerbecken und maximal 20 Personen im Kinderplanschbecken. Die Obergrenze von 20 Personen dort umfasst Erwachsene und Kinder gesamt. Im großen Schwimmerbecken werde es ein Einbahnschwimmsystem geben. "Das Einbahnschwimmsystem funktioniert folgendermaßen: Zwei Bahnen sind vom ,normalen' Badebetrieb abgetrennt. Auf einer Bahn schwimmt man dann hin und auf der zweiten Bahn wieder zurück", erläutert Gabi Dumann von der Stadtverwaltung.

Auf der gesamten Anlage des Panorama-Bads sind sowohl ein Mindestabstand von 1,5 Metern zur nächsten Person einzuhalten als auch die Markierungen zu beachten. Kinder, die das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, dürfen das Bad nur in Begleitung eines Erwachsenen betreten. In der Saison 2020 werde es auch nicht die Möglichkeit geben, Jahres- oder Dutzendkarten zu erwerben, Gutscheine für solche behielten allerdings ihre Gültigkeit.

Einschränkungen hinsichtlich der Nutzung des Freibads gibt es Corona-bedingt auch in einigen anderen Bereichen: "Leider müssen wir die Duschen und Schließfächer sperren", erklärt Mayr. Umkleiden sollten hingegen nur ausnahmsweise benutzt werden. Im Toilettenbereich und dem Umkleidebereich ist ebenso auf entsprechende Markierungen zu achten. Es dürfe sich dort jeweils maximal eine Person aufhalten. Begrenzungsmarkierungen der Liegeflächen auf der Wiese oder auf den Stufen werde es keine geben. Maskenpflicht selbst herrsche im Ein- und Ausgangsbereich, bei den Toiletten, vor dem Kiosk und den Umkleiden mit Wartebereich. Schach, Volleyball und Tischtennis seien auch in diesem Jahr möglich. Allerdings dürfe die ausführende Gruppe nicht größer als 20 Personen sein. Beim Kiosk können die Gäste in diesem Sommer nur verpackte Ware wie etwa Getränke oder Eis kaufen. Heuer heißt es damit, ausnahmsweise auf Pizza und Pommes zu verzichten.

Die Verantwortlichen sind sich auch bewusst, dass in diesem Sommer viel Arbeit auf die beiden Bademeister Robert Zeitler und Ulrich Heimler zukommen werde, die kontrollieren müssen, ob die Regeln auch eingehalten werden. "Wir appellieren an die Vernunft der Besucher und auch an ihre Geduld. Die einzige Alternative zu all den Einschränkungen wäre gewesen, das Freibad überhaupt nicht aufzusperren", betont Mayr und fügt hinzu: "Wir wollten jedoch das Freibad für unsere Besucher öffnen, da viele in diesem Jahr bereits auf ihren Urlaub verzichten und nicht wegfahren. " So bliebe das Freibad in diesem Jahr trotz Corona und dem damit einhergehenden neuartigen Freizeitalltag eine tolle Attraktion für Daheimgebliebene und Gäste.

Geöffnet ist das Sieben-Täler-Panorama-Bad täglich von 9.30 bis 20 Uhr. Am Montag öffnet das Freibad um 13 Uhr. Die Eintrittspreise variieren je nach Schicht: Erwachsene zahlen für die Vormittags- und Abendschicht jeweils zwei Euro, Schüler einen Euro, Familien sechs Euro. Im Zeitraum 2 von 13 bis 16.30 Uhr kostet der Eintritt für Erwachsene drei Euro, für Schüler 1,50 Euro und für Familien sechs Euro.

khr