Breitenbrunn
Ein Leben für das Ehrenamt

Feuerwehrführung verabschiedet langjährigen Kreisbrandinspektor Jakob Weidinger aus Breitenbrunn

29.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:52 Uhr
Im Kreis der Führungskräfte aus dem Bezirk III sagte Jakob Weidinger (Mitte) dem Feuerwehrdienst ade, auch Kreisbrandinspektor Jürgen Kohl (vorne rechts) und Weidingers Nachfolger Christoph Knappe aus Dietfurt (links) waren zur Verabschiedung gekommen. −Foto: Sturm

Breitenbrunn - Jakob Weidinger aus Breitenbrunn hat nahezu sein ganzes bisheriges Leben dem Ehrenamt und dem Wohle der Mitbürger gewidmet. An seinem 65. Geburtstag und damit mit Erreichen der Altersgrenze, wurde der allseits anerkannte und beliebte Kreisbrandinspektor und stellvertretende Kreisbrandrat aus dem Feuerwehrdienst verabschiedet.

1976 war Weidinger als junger Mann zur Feuerwehr Breitenbrunn gekommen. Ab 1984 war er zehn Jahre lang Kommandant, von 1995 bis 2000 führte er die Wehr als Vorsitzender. Die letzten 27 Jahre seiner ehrenamtlichen Dienstzeit stand der Feuerwehrler mit Leib und Seele an der Spitze von Kreisbrandbezirk III, zu dem zunächst 43 Feuerwehren aus dem Bereich der Gemeinden Breitenbrunn, Berching und Dietfurt gehörten. Nachdem vor geraumer Zeit auch noch die Gemeinde Seubersdorf seinem Bezirk zugeschlagen wurde, wuchs die Anzahl der Wehren auf 52.

Dass die Worte Weidingers Gewicht hatten und sein Rat sicherlich auch weiterhin gefragt bleiben wird bei den Feuerwehren im Landkreis, zeigt die Tatsache, dass er 2018 und 2019 zuzüglich zu seinen sonstigen Aufgaben stellvertretend das Amt des Kreisbrandrates ausübte.

Sein letzter Einsatz im aktiven Dienst begann am frühen Morgen am vergangenen Sonntag. Da wurden der Jubilar und seine Frau Margarethe vom Breitenbrunner Feuerwehrvorsitzenden Christian Braun und von Kommandant Matthias Kraus mit dem Einsatzfahrzeug von Zuhause abgeholt und zum Gemeindesaal im Feuerwehrhaus gefahren. Dort hatten sich viele Gäste eingefunden. Neben Landrat Willibald Gailler (CSU), den Bürgermeistern Eduard Meier (CSU) aus Seubersdorf, Johann Lanzhammer (FW) aus Breitenbrunn und Bernd Mayr (FW) aus Dietfurt sowie Vize-Bürgermeister Christian Meissner (CSU) aus Berching waren der Neumarkter Kreisbrandrat Jürgen Kohl, der Kreisbrandrat aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach und Vorsitzende des Bezirksfeuerwehrverbandes, Fredi Weiß, gekommen. Auch die Kreisbrandinspektoren Christian Schmid aus Velburg und Alexander Betz aus Pollanten, der Nachfolger Weidingers, Christoph Knappe aus Dietfurt, sowie die Führungskräfte der Breitenbrunner Ortsfeuerwehren nahmen an der Verabschiedung teil.

Die Corona-Pandemie verhinderte einen größeren Rahmen mit den Vertretern aller Feuerwehren aus Bezirk III. Mehrere Breitenbrunner Feuerwehrkameraden traten zu Ehren Weidingers ihren Dienst an und servierten Weißwürste zu einem Frühstück unter Hygienevorgaben. Lanzhammer begrüßte die Versammlung und sagte im vertrauten Du zu dem scheidenden Kreisbrandinspektor: "Lieber Jakob, du blickst heute auf lange Jahre eines unermüdlichen und unerschrockenen Einsatzes für deine Mitmenschen zurück. Du hast viel erlebt in diesen Zeiten, du hast viel geleistet und so manche schwierige und gefährliche Situation durchgestanden. Es war dir dabei immer selbstverständlich, Tag und Nacht bereitzustehen, um im Notfall Rettungseinsätze zu leiten. Du hast das auf dich genommen, weil es zu deiner Lebensphilosophie zählt, etwas für andere Menschen, etwas für das Gemeinwesen, in dem du lebst, zu tun. Dafür möchte ich dir an diesem Tag, an dem du als Kreisbrandinspektor die Leitung unserer Feuerwehren abgibst, meinen Dank aussprechen." Lanzhammer wies darauf hin, dass es die meisten Menschen als ganz selbstverständlich hinnehmen würden, dass die Feuerwehr immer und überall unverzüglich erscheint, wenn sie gerufen wird, und dass sie dann tatkräftig und umsichtig zur Hilfe schreitet.

Sie würden es als selbstverständlich hinnehmen, weil die Einrichtung der Feuerwehr altvertraut sei und weil sie immer wieder erlebten, wie prompt und zuverlässig die Feuerwehrleute seien. "Dank deiner umsichtigen Leitung waren die Feuerwehren allen Aufgaben, die sich ihr in den vergangenen Jahren stellten, mehr als gewachsen", stellte der Breitenbrunner Rathauschef fest und ergänzte: "Du hast im Laufe deiner Feuerwehr-Karriere eine Menge Leute motiviert, bei der Feuerwehr mitzumachen und dabeizubleiben, auch wenn es manchmal nicht immer einfach war."

Ohne die vielfältigen Leistungen der Feuerwehrfrauen und -männer, die Aufgaben für das Gemeinwesen übernehmen und sich für das Wohl anderer engagierten, würde das Rettungswesen nach den Worten Lanzhammers nicht so reibungslos funktionieren, der Landkreis mit seinen Kommunen nicht so gut dastehen.

swp