Neumarkt
Rund 2000 Impfpflichtgegner bei Corona-Demo in Neumarkt

Marsch durch die Innenstadt

12.12.2021 | Stand 20.12.2021, 3:35 Uhr
Dem Demonstrationszug durch die Neumarkter Innenstadt haben sich am Samstag laut Polizei rund 2000 Menschen angeschlossen. −Foto: F. X. Meyer

Neumarkt - Innerhalb von zwei Samstagen sind in Neumarkt viele Impfpflichtgegner und Kritiker der Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Am Volksfestplatz sammelten sich an diesem Samstag die Demonstranten. "Etwa 1300 sind von dort losgezogen. Während der Demonstrationszuges waren es dann um die 2000". sagte Claus Feldmeier, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Starke Polizeikräfte aus der ganzen Oberpfalz sowie die Bereitschaftspolizei waren im Einsatz. Der Verkehr in der Innenstadt kam zeitweise zum Erliegen.

"Alles ist friedlich verlaufen", fasste Feldmeier das Geschehen zusammen. Ein Plakat mit Kennzeichen einer verfassungsfeindlichen Organisation sei aus dem Demonstrationszug entfernt worden. Die Teilnehmerin, der es gehörte, wurde angezeigt. Bei einem weiteren Plakat wird noch geprüft, ob es den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt.

Die Teilnehmer des Protestmarsches zogen meist mit vorgeschriebenem Abstand, aber fast ausnahmslos ohne Maske, vom Volksfestplatz über die Ringstraße und den Oberen und Unteren Markt wieder zurück zum Festplatz. Manche hatten Trillerpfeifen oder Rasseln dabei, einige riefen "Freiheit", ein anderer schlug eine Trommel. Viele der Demonstranten hielten selbstgemalte Plakate hoch, auf denen sie sich gegen die Impfpflicht wehrten, das Impfen von Kindern verurteilten und die Gefahr einer Diktatur sahen. Einige Verkäuferinnen beobachteten vor den Geschäften den langen Zug. "Jeder, wie er es will", sagte eine von ihnen diplomatisch. Ein Passant schüttelte den Kopf und hatte nur ein Wort übrig: "bescheuert". "Ich gehe für die Demokratie und gegen die Spaltung der Gesellschaft auf die Straße. Das Impfen ist mir eigentlich egal", beschrieb ein Mann aus Trautmannshofen seine Motive, sich an der Demonstration zu beteiligen.

Etwa 50 Ordner begleiteten den Zug. "Man kann zufrieden sein. Alle Teilnehmer waren diszipliniert", betonte Gerhard Holzammer aus Freystadt, der Initiator der Demo. Er ist Vorstandsmitglied der Partei "Die Basis". "Es waren keine Rechtsradikalen dabei. Wenn sich doch einer eingeschmuggelt hätte, kann man das nicht vermeiden", meinte Holzammer.

Das Impfen soll nach Aussage von Holzammer eine freie Entscheidung bleiben. "Die Politik diskriminiert Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen. Dabei hat die Politik selber vieles versäumt. Sie hat nämlich die Betten auf den Intensivstationen abgebaut und zu spät zur dritten Impfung aufgerufen", kritisierte Holzammer. Einige Gegendemonstranten mischten sich auf dem Volksfestplatz unter die Impfgegner und betonten dagegen die Wichtigkeit der Impfung. Auch für das nächste Wochenende will Holzammer voraussichtlich wieder eine Demonstration anmelden.

Auch in Ingolstadt und weiteren Städten in der Region wurde am Samstag gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert.

fxm