Berching (pmd) Nach 13 Jahren an der Grund- und Mittelschule Berching ist der langjährige Rektor Stefan Kleinod jetzt offiziell verabschiedet worden. Bereits Ende September wechselte der 57-Jährige als Schulrat an das Schulamt nach Regensburg.
Konrektor Alwin Ferstl leitet seit Kleinods Weggang die Schule kommissarisch. Solange, bis ein neuer Schulleiter gefunden ist. Nun haben sich Lehrer und Schüler aus Berching und Holnstein von ihrem geschätzten Kollegen verabschiedet.
In der voll besetzten Europahalle gab es ein buntes Programm, zu dem Schüler und Lehrer gleichermaßen beitrugen. Das Motto lautete "Say goodbye to the one that we love". Konrektor Ferstl begrüßte fast 500 Personen zu der Verabschiedung. Gekommen waren auch Schulamtsdirektor Christoph Weigert aus Neumarkt, Bürgermeister Ludwig Eisenreich und Vize-Bürgermeisterin Gerlinde Delacroix (beide CSU), außerdem die Schulleiter aus benachbarten Orten und dem Schulverbund Breitenbrunn und Dietfurt. Ebenso waren zahlreiche ehemalige Kollegen gekommen. Ferstls besonderer Gruß galt der Familie von Stefan Kleinod. Dessen Frau Martina und den beiden Kindern Konstantin und Corinna, die mit ihren Partnern gekommen waren, sowie der Mutter und Schwiegermutter. Er bedankte sich bei Kleinod für die Jahre der guten Zusammenarbeit, die von Vertrauen und Wertschätzung geprägt gewesen sei.
Durch das Programm führten die Schülerinnen Maria Horas und Leonie Bierschneider. Die Verabschiedung war geprägt von musikalischen Einlagen. Kleinod war und ist der Musik sehr verbunden. In seiner Zeit als Schulleiter gründete er eine Band, die ein Waisenhaus in Bosnien unterstützt und führte in Berching 2005 die Bläserklassen ein. Diese eröffneten auch das Programm mit dem Lied "Als ich einmal reiste".
Schulamtsdirektor Weigert würdigte Kleinod für dessen Verdienste. Er setzte dafür ein Bild ein: "Wenn der Wind der Veränderung weht, dann baut Stefan keine Mauern, sondern Windmühlen." Viele Herausforderungen habe Kleinod in den vergangenen Jahren gekonnt gemeistert und große Neuerungen herbeigeführt. Dafür bedankte sich auch der Bürgermeister. Die Schule habe sich unter der Leitung von Kleinod von einer traditionsreichen Volksschule zu einer Vorzeigeschule für die ganze Region etabliert.
Eisenreich erinnerte an den Aufbau der Mittagsbetreuung, die Einführung der Ganztagsbeschulung in der offenen und gebundenen Form sowie an die Einführung der Bläserklassen und die Ferienbetreuung, an die Neugestaltung des Pausenhofs und die Anlage des Schulgartens. An den einzelnen Beiträgen war zu erkennen, wie beliebt der scheidende Rektor bei Schülern und Lehrern war.
Die Religionslehrer verabschiedeten sich mit dem Symbol eines Schirmes. Einige Lehrer gaben einen rhythmischen Rückblick, dazu zeigten sie Bilder von Kleinods Zeit an der Berchinger Schule. "Ein Hoch auf dich" hatten die Holnsteiner Grundschüler für ihren Rektor und einen "Plan B" präsentierten die Schüler der G7 der Mittelschule Berching. Die Centar Duga Revival Band sagte "Adieu" und "You've got a friend".
Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse gaben Kleinod symbolische Geschenke mit auf den Weg. Schwimmflügel überreichte ein Schüler mit den Worten: "Falls Sie mal ins Schwimmen kommen." Dann schenkten sie eine Brotzeitbox und erinnerten daran, wie wichtig eine gesunde Pause sei. Die erste Breze gaben sie ihm mit und auch eine Urkunde von Antolin, dem Leseprojekt der Grundschule konnten sie überreichen, für die vielen gelesenen Zeugnisse.
Rektor Kleinod war sichtlich gerührt. "Heute ist mir etwas passiert, was mir in 13 Jahren, seit ich hier Schulleiter bin, noch nie passiert ist", sagte er am Schluss der mehr als zwei stündigen Feier: "Ich bin sprachlos."
Kleinod zitierte Jonny Depp, um zu begründen, warum er als 57-Jähriger nochmal eine Veränderung suchte: "Du kannst deine Augen schließen, wenn du etwas nicht sehen willst. Du kannst aber nicht dein Herz verschließen, wenn du eine tiefe Sehnsucht spürst." Diese Sehnsucht nach Veränderung sei lange in ihm gereift. Als letzte Amtshandlung übergab er Konrektor Ferstl symbolisch den Dirigentenstab. "Nun dirigierst du die Schule mit ihren Lehrkräften, Schülern und Eltern. Dafür übergebe ich dir meinen Stab."
Am Ende bedankte sich Kleinod bei allen, die ihn unterstützt hätten, vor allem bei seiner Familie, die diese Entscheidung, nach Regensburg ins Schulamt zu wechseln, mitgetragen habe. Mit Tränen in den Augen schritt er zum letzten Mal durch die Reihen der Schüler. Diese bewegten sich zu der Melodie des Lehrerchores und sangen den Refrain: "Aloha heja he" aus vollem Herzen mit.
