Kinding
Neues Hotel für Enkering

Hubert Heckl plant Großprojekt entlang der Hauptstraße – der Marktrat spricht offene Fragen an

17.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:09 Uhr

Kinding (lun) Das Architekturbüro Josef Böhm hat in der jüngsten Sitzung den Markträten der Gemeinde Kinding anhand eines Modells und Zeichnungen den geplanten Bau eines Hotels mit Tiefgarage in Enkering entlang der Hauptstraße vorgestellt.

„Im Vorfeld wurden mit den zuständigen Behörden im Landratsamt neue Lösungen zur Beachtung des Brandschutzes und der Abstandsflächen gefunden“, erläuterte der Architekt. Das Modell zeigt das bereits bestehende Gästehaus, das aufgestockt werden soll. Daran schließt sich ein Neubau an, der durch das zurückgenommene Dachgeschoss eine dreigeschossige Ansicht von der Straßenseite erlaubt.

Die insgesamt 64 Meter lange Fassade wird unterbrochen durch zwei hervorspringende Türme. Ein Blechdach zeigt die Traufsituation, der zurückgesetzte Dachaufbau wird eine Dachneigung von 22 Grad erhalten und mit Ziegel gedeckt werden, die jedoch unter der Solaranlage für Heißwasserbereitung weitgehend verschwinden.

Durch den Um- und Neubau könnten Übernachtungsmöglichkeiten für weitere 97 Gäste entstehen – zusätzlich zu den bereits vorhandenen 28 Gästebetten. Das Erdgeschoss soll an der Ostseite bis an den Felsen gebaut werden. Die Zimmer im ersten Stock erhielten damit zum Felsen gewandte Terrassen, die Zimmer darüber wiederum Balkone. Die Raumaufteilung im Erdgeschoss sieht eine Rezeption mit Weinbar vor.

In den zwei geplanten Gasträumen könnten jeweils bis zu 120 und 60 Personen bewirtet werden. Eine nach Süden durch Mauerdurchbrüche geöffnete Terrasse bietet nochmals Platz für rund 50 Gäste.

Im ersten Obergeschoss sollen Sauna, Fitnessraum sowie ein Aufenthaltsbereich mit Leseraum für Annehmlichkeiten der Gäste angeboten werden. In einer Tiefgarage wird Platz für 15 Stellplätze geschaffen, insgesamt wurden 66 ausgewiesen. „Den Parkplatz vor dem Freisitz möchte ich jedoch infrage stellen aufgrund der Nähe zum Bürgersteig. Hier würde sich auch eine höhere Begrünung anbieten, die ich in der gesamten Planung noch vermisse“, kommentierte Kindings Bürgermeisterin Rita Böhm (CSU) die vorgelegten Pläne. Auch die Frage nach geeigneten Busparkplätzen wurde gestellt. An der Südseite vor der Terrasse würde Platz für zwei Reisebusse bestehen.

Die farbliche Fassadengestaltung und die Gestaltung der Balkongeländer seien noch offen, sagte der Architekt. Angedacht seien beispielsweise transparente Balkongeländer, wie im Modell dargestellt. Gemeinderat Norbert Merkel (CSU) fiel die fehlende Symmetrie bei der Anordnung der Fenster in den Türmen auf. Eine akzeptable Lösung bei der gesamten Fassadengestaltung soll erarbeitet und festgehalten werden.

Besondere Beachtung schenkten die Gemeinderäte dem Brandschutz. Bei der abschließenden Planung sollen die Möglichkeiten der örtlichen Feuerwehr einbezogen werden, so dass eine Rettung ohne Drehleiter möglich sei. Die Hangabsicherung sei durch komplette Vernadelung sowie die Überspannung mit Gitternetzen vorgesehen. Die Gemeinde sei hier von Kosten, Lasten und Haftung zu befreien, sagte die Gemeindechefin.

Die Gemeinderäte befürworteten grundsätzlich den geplanten Bau unter den Prämissen, dass die offenen Fragen zum Brandschutz, die äußere Gestaltung, die Hangsicherung, die Sicherung der Abstandsflächen sowie die Parkplatzsituation einvernehmlich mit den Behörden gelöst werden können. Bauherr Hubert Heckl und Architekt Böhm zeigten sich gesprächsbereit.