Zweitligareif?

FCI-Torjäger Dennis Eckert-Ayensa fiebert Drittliga-Gipfeltreffen beim MSV Duisburg entgegen

24.01.2020 | Stand 23.09.2023, 10:11 Uhr
Ein Mann mit Torriecher: Dennis Eckert-Ayensa (links) hat in 13 Einsätzen für den FCI bereits 9 Tore erzielt. Im neuen Jahr will der Deutsch-Spanier daran anknüpfen. −Foto: Bösl

Ingolstadt - Spannender könnte der Auftakt nach der Winterpause in der 3. Liga kaum sein.

An diesem Samstag (14 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena) treffen mit Spitzenreiter MSV Duisburg und Verfolger FC Ingolstadt gleich die beiden besten Mannschaften der Hinrunde aufeinander. Die Vorfreude auf beiden Seiten ist groß. "Das wird ein geiles Spiel", sagt MSV-Trainer Torsten Lieberknecht, während sein Ingolstädter Kollege Jeff Saibene meint: "Das wird ein richtiges Spitzenspiel. Wir wollen ungeschlagen bleiben. " Schließlich reisen die Schanzer mit dem Selbstbewusstsein aus einer Serie von elf Spielen ohne Niederlage (sechs Siege) an. Die Zebras wiederum sind mit acht Siegen das beste Heimteam der Liga.
 

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Einer, der maßgeblich zum Ingolstädter Aufschwung beigetragen hat, ist Dennis Eckert-Ayensa. Der 23-jährige Deutsch-Spanier erzielte in 13 Spielen neun Tore und lieferte fünf Vorlagen - damit ist er einer der Topscorer der Liga. Das Besondere daran: Der wendige und ballsichere Mittelstürmer erreichte diese Quote, obwohl er aufgrund des späten Wechsels im vergangenen Sommer auf sieben Einsätze weniger kam als die anderen Top-Stürmer der Liga. Es scheint also, als hätten die Ingolstädter nach einer langen Durststrecke wieder einen Torjäger - so wie einst "Bomber" Moritz Hartmann, der 2009/2010 in der 3. Liga mit 21 Treffern glänzte.

"Die Quote ist gut", sagt Eckert-Ayensa zufrieden und lobt seine Mitspieler. "Ich werde auch super in Szene gesetzt. Ich fühle mich wohl im System des Trainers und harmoniere gut mit Stefan. Er ist größer und robuster, legt schön die Bälle ab und ich laufe um ihn herum. Wir ergänzen uns prima und sind ein eingespieltes Duo", sagt der 23-Jährige über Kapitän Stefan Kutschke, der acht Tore auf dem Konto stehen hat.

Ein wenig erinnere ihn das an seine Zeit in der Gladbacher Jugend. "Da habe ich mit Gianluca Rizzi auch so gespielt", erzählt Eckert-Ayensa, der mit dem Deutsch-Italiener - 2017 spielte dieser ein halbes Jahr in Ingolstadt - ein gefährliches Duo bildete. 18 Treffer in der U17-Bundesliga, 15 in der U19 waren seine Bestwerte - nun will er in der 3. Liga seine Torjägerqualitäten beweisen.

"Er ist ein absoluter Goalgetter und weiß, wo er stehen muss", lobt Saibene. "Aber ich habe hohe Ansprüche an ihn. Er soll ein kompletter Spieler werden und sich nicht auf seinen Toren ausruhen. Ich fände es schade, wenn er auf seine Tore reduziert würde, er soll sich weiterentwickeln", sagt Saibene und erklärt: "Er sollte sich an den Besten orientieren, an Liverpools Mané und Salah. Die verteidigen 90 Minuten und schießen trotzdem Tore. Dennis sollte noch mehr den Anschluss ans Mittelfeld haben, daran arbeiten wir. " Kaum ausgesprochen schickt Saibene schnell hinterher: "Das ist bei ihm aber keine Frage des Willens, sondern nur, dass er immer wieder daran denkt. Ich weiß, ich bin hart und kritisch mit ihm, aber nur in dem Sinn, dass er noch besser wird. Er ist ja schon gut. " Der 51-Jährige sagt das mit einem milden Lächeln und klingt so, als würde er selbst über seine Kritik erschrecken.

Sein Schützling sieht das nach eigenem Bekunden entspannt. "Der Trainer ist ein Mann klarer Worte. Das tut mir persönlich gut. Er schafft es, die Jungs auf dem Boden zu halten", sagt Eckert-Ayensa und präzisiert: "Es gibt Trainer, die etwas erwarten, ohne es je erklärt zu haben. Unser Trainer kommuniziert viel und man weiß, woran man ist und woran man arbeiten muss. Ich kann nur Positives über ihn sagen. "

Nur über eines will der FCI-Torjäger noch nicht reden: den Aufstieg. "Das hat jetzt keinen Sinn. Wir haben uns das als langfristiges Ziel gesetzt, aber wir wollen in unsere junge Mannschaft keine Unruhe reinbringen, das wäre jetzt unnötiger Druck. Vielleicht können wir vor den letzten Saisonspielen mal darüber reden", meint Eckert-Ayensa, der selbst schon mal mit Celta Vigo II in Spanien um den Aufstieg spielte, es vor zwei Jahren jedoch nicht schaffte.

"Wenn wir in die Situation kommen, wird sich zeigen, wie wir mit dem Druck klarkommen. " Einen Fingerzeig könnte die Partie in Duisburg schon mal geben, und auch der FCI-Stürmer hat hohe Erwartungen: "Duisburg hat eine ähnlich gute Mischung wie wir im Team. Das Niveau kann am Samstag zweitligareif sein. "

DK

Gottfried Sterner