Greding
Zwei Tonnen Äpfel landen in der Presse

Saft wird auf dem Herbstmarkt für einen karitativen Zweck gepresst - Gesundheits- und Wohlfühlmesse

01.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:25 Uhr
Viele Äpfel und fleißige Hände werden auf dem Gredinger Markt gebraucht, wenn für einen karitativen Zweck gemostet wird. Foto: Steimle −Foto: Steimle, Tina (Steimle, Tina)

Greding (HK) Vom Herbst- und Apfelmarkt konnten die Besucher nicht nur etwas mitnehmen, sondern auch etwas hinbringen: Ihre Äpfel zum Beispiel. Wer kein eigenes Obst hat, kann es dort kaufen oder sieht sich an den anderen Ständen sowie der Gesundheits- und Wohlfühlmesse um.

Das Rattern des Förderbandes verrät es: In der mobilen Mosterei herrscht schon reger Betrieb. Gemeinsam mit einigen Mitstreitern - darunter auch viele Kinder - schleppt Oskar Billing Säcke voller Äpfel heran, schneidet sie auf und lässt das Obst in den Behälter kullern. Etwa zwei Tonnen, schätzt Billing, werden heuer durch die Presse gehen. Das ist etwas weniger als im vergangenen Jahr, aber die Ernte war auch nicht so reichlich wie sonst. "Da hat der Frost stellenweise viel kaputt gemacht", sagt Billing und wendet sich wieder seiner Mosterei zu. Verwertet wird im Übrigen auch der "Abfall", die Pressrückstände, die in einem Anhänger gesammelt werden. "Der Trester wird von den Jägern geholt", sagt Angelika Billing. Er dient in den Wintermonaten zur Wildfütterung.

In wenigen Minuten kann der Kunde seinen eigenen Saft mit nach Hause nehmen. Für Nachschub sorgt aber auch der Lions Club Greding und der Rotary Club Beilngries-Altmühljura. Sie haben die Früchte geerntet und verkaufen die Äpfel sowie den Saft für einen guten Zweck. "Das Geld kommt wieder der Musikschule zugute", sagt Bürgermeister Manfred Preischl.

Auch bei der Wirtegemeinschaft ist der Apfel die wichtigste Zutat: Wirtesprecher Michael Bauer schürt das Feuer in einem der Gredl-Lok nachempfundenen Ofen, um Apfelpizza anbieten zu können. Manchem Besucher ist das aber dennoch zu wenig Apfel: "Es sollte mehr Stände geben, die verschiedene Sorten verkaufen", sagt ein Besucher aus Kipfenberg, der schon mehrere Male den Gredinger Markt besucht hat, "im vergangenen Jahr gab es einen weiteren privaten Anbieter", neben Lions- und Rotary Club.

Kritik am Markt kommt auch vom Rother Inklusionsnetzwerk, das sich für die Belange von Menschen mit Behinderung einsetzt. Die Gesundheits- und Wohlfühlmesse, die im Rathaus im ersten Stock stattfindet, können Rollstuhlfahrer nämlich nicht erreichen. Darauf macht im Namen des Netzwerkes die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen KISS mit einer Plakataktion aufmerksam. Es geht aber nicht nur um den Markt, sondern um die Marktplatzumgestaltung, die die Stadt plant. "Es ist schade, dass wir bisher nicht einbezogen wurden", sagt KISS-Leiterin Daniela Schmidt, "wir wünschen uns eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt." Mehr Interessierte an ihrem Stand wünscht sich Rita Danner von der Krebsselbsthilfegruppe Greding. "Es ist schwer, ins Gespräch zu kommen, viele trauen sich vielleicht nicht, das hier in der Öffentlichkeit zu tun." Zufrieden sind dagegen alle mit dem Wetter. Zum ersten Mal bieten Irmi und Martin Eham aus Wasserburg am Inn Marmeladen und Pestos an. "Wir sind zufrieden, es ist ein schöner Markt und die Leute sind nett", sagen sie. Das sieht auch Nicole Sygulla aus Denkendorf so, die Mützen und Ponchos für Babys und Kinder verkauft. "Jetzt am Nachmittag kommen viele Leute."