Schrobenhausen (SZ) Auf ihr Ziel, nach der nächsten Wahl zwei Mitglieder der Unabhängigen (DU) im Schrobenhausener Stadtrat sitzen zu haben, konzentriert sich die DU schon jetzt. Bei der Jahreshauptversammlung am Samstagabend ging es noch um eine andere Wahl: die des Bezirkstags in diesem Jahr. Josef Dietenhauser erklärte, wie er sich als Direktkandidat gute Chancen auf einen Einzug ausrechnet. Die Kommunalwahlen 2020 werfen ihre Schatten voraus.
Neue Flyer und ein überarbeiteter Internetauftritt sind zwei Maßnahmen, mit denen die DU ihre Eigenwerbung intensivieren will. "Wir müssen uns mehr nach außen tragen, bekannter werden", sagte Vorsitzender Gerhard Beck. 36 Mitglieder hat die DU derzeit. Diese Zahl vor allem um junge Mitglieder zu erhöhen, ist die Hausaufgabe, die sich der bei den Neuwahlen komplett wiedergewählte Vorstand für die nächsten beiden Jahre gegeben hat.
Namen für die Listen zur Kommunalwahl zu haben, ist lediglich ein Grund, weshalb die DU ihre Öffentlichkeitsarbeit verstärken will. Neue Mitglieder brächten auch neue Sichtweisen auf altbekannte Themen mit. "Es ist nicht schlecht, über den Tellerrand schauen zu können", sagte Öffentlichkeitsreferent Franz Assenbrunner. Seine Auswertung des Internetauftritts der DU ergab, dass die Seite jährlich rund 20 000 Besucher hat. Aber: "Trotz der vielen Besucher kommen keine Vorschläge und keine neuen Mitglieder, die sich einbringen würden."
Viele Gedanken machte sich DU-Stadt- und Kreisrat Josef Dietenhauser darüber, wie er sich noch weiter einbringen könnte. Er will sich bei der Bezirkstagswahl als Direktkandidat für den Wahlkreis 125 (Neuburg-Schrobenhausen) aufstellen lassen. Allerdings nicht im Namen der DU, sondern als Mitglied der Freien Liste Oberbayern (FLO), einer unabhängigen Wählergruppe, die am 14. Oktober zur Bezirkstagswahl in Oberbayern antritt.
Bei der Nominierungsversammlung Anfang April rechnet sich Dietenhauser gute Chancen aus, auf einen der ersten zehn Listenplätze zu kommen. Die DU, deren kompletter Vorstand Mitglied bei der FLO ist, will einen Direkt- sowie zwei Listenkandidaten stellen.
Bei der Versammlung gab Dietenhauser einen kurzen Bericht zu seiner Arbeit als Stadt- und Kreisrat. Die Sanierung der Innenstadt, bei der er ursprünglich die kleinere Lösung für ausreichend gehalten hatte, sei eine "saubere Sach'", sagte er. "Wenn es komplett fertig ist, wertet es die Innenstadt auf, finde ich." Ärgerlich ist er, dass mit dem Parkplatz an der Georg-Alber-Straße nichts vorwärtsgehe. "Der ist regelmäßig voll." Sobald es den Bahnhalt Ingolstadt-Audi gebe, werde der Parkplatz noch wichtiger, war der DU-Stadtrat überzeugt.
Beim Thema Krankenhaus Schrobenhausen werde hinter den Kulissen gearbeitet, sagte Kreisrat Dietenhauser. Eine Projektgruppe versuche, das Krankenhaus mit möglichst wenig Defizit in die Zukunft zu führen. "Das Krankenhaus zu erhalten, ist das Ziel." Wenig Hoffnung hatte er für die Geburtenstation. Damit eine solche Station sich rechne, müssten es mindestens 700 Geburten pro Jahr sein, sagte Dietenhauser. In Schrobenhausen waren es zuletzt etwa 320. Dazu komme die Schwierigkeit, Fachpersonal zu finden. Das Fazit des DU-Kreisrats: "Ich glaube nicht, dass es noch mal etwas wird in Schrobenhausen."
Seit mehr als zehn Jahren gehören sie der DU an und wurden dafür geehrt: (von links) Heinrich Hammer, Werner Spielberger, Anton Hoier und Christa Hammer. -Foto: Foto: Drexler, Gerlinde, Aichach
