Zurückhaltung

14.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:37 Uhr

Zum Thema Ingolstadt und die Sommerkonzerte: Ingolstadt eine Festspielstadt? Ja und nein.

Da kann sich diese prosperierende Stadt dank ihres größten Arbeitgebers seit bald einem Vierteljahrhundert jeden Sommer mit einem viel beachteten und exzellenten Musikfestival schmücken – und sie verschmäht es, dies auch optisch kund zu tun.

Zwar stößt man immerzu auf plakative Reklame für gemeine Volksbelustigungen, Ringelpiez, Public Viewing und sonstige gewiss ehrenwerte Veranstaltungen, bei den Audi-Sommerkonzerten indes hält man sich genierlich zurück. Weder auf dem Rathaus- oder Theaterplatz, weder am (schäbigen) Bahnhof noch sonst wo findet sich ein verschwenderisches Blumenarrangement oder weht eine Festtagsfahne, um die Stadt effektvoll aufzupolieren.

Andernorts macht man das beispielhaft vor. Dabei muss man nicht einmal die renommierten Festspielstädte Salzburg oder Bayreuth ins Feld führen. Passau macht sich während seiner alljährlichen Europäischen Wochen besonders schön, Wolfsburg dokumentiert zu seinen Movimentos-Kulturwochen allerorten, dass sich in der Stadt Besonderes tut.

Die Reihe ließe sich fortsetzen. Nur Ingolstadt putzt sich keineswegs heraus und weiß mit dem Pfund seiner Sommerkonzerte offensichtlich überhaupt nicht zu wuchern. Geschickte Image-Werbung sieht anders aus.

Werner J. Schmidt, Ingolstadt