Zurückhaltendes Facelifting

10.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:10 Uhr

Vier neue Motoren treiben den überarbeiteten Captiva an - Foto: oh

Da muss man schon ganz genau hinschauen: Wenn in ein paar Wochen der "neue" Chevrolet Captiva in den Handel kommt, dann erkennen nur Profis den Unterschied. Denn viel mehr als das Markenlogo, der Zuschnitt des Kühlergrills und die Schminke um die Scheinwerfer hat sich bei der Überarbeitung des Geländewagens auf den ersten Blick nicht geändert.

Doch Vorsicht vor dem vorschnellen Urteil: Während sich die Designer einen lauen Lenz gemacht haben, waren die Ingenieure ungeheuer fleißig und haben gleich vier neue Motoren eingebaut und jetzt allen Schalt- und Automatikgetrieben den sechsten Gang spendiert. So wird der Captiva, für die US-Marke mit 120000 Europa-Zulassungen seit 2006 eines der erfolgreichsten Modelle, einerseits stärker und schneller, fährt aber andererseits in den meisten Modellvarianten sauberer und sparsamer denn je. Den Fortschritt lässt sich Chevrolet allerdings ordentlich bezahlen und schlägt fast 2000 Euro auf. Doch mit einem Grundpreis von künftig 25690 Euro ist der wahlweise als Fünf- oder Siebensitzer sowie mit Front- oder Allradantrieb lieferbare Captiva noch immer deutlich günstiger als sein weitgehend baugleicher Bruder Opel Antara.
 

Den Einstieg markiert weiterhin ein 2,4 Liter großer Vierzylinder. Allerdings leistet der Benziner nun 167 statt bislang 136 PS und kommt entsprechend flotter in Fahrt. Im günstigsten Fall ist er deshalb mit 9,2 Litern zufrieden.

Mit einem Normwert von 6,4 Litern fast ein Drittel weniger brauchen die beiden Diesel. Sie haben jeweils 2,2 Liter Hubraum, liefern 163 oder 184 PS, gehen mit maximal 400 Nm zu Werke und erreichen bis zu 200 km/h. Vor allem der stärkere Selbstzünder passt in der Kombination mit der Automatik gut zum Captiva. Man rollt gelassen über die linke Spur, lässt den Alltag an sich vorbei ziehen und weiß, dass man zur Not auch mal auf die Tube drücken könnte.

Etwas vornehmer und vielleicht auch kultivierter aber kaum schneller geht es ab Sommer mit dem neuen V6-Benziner. Der 3,0-Liter wird der erste Direkteinspritzer bei Chevrolet und soll mit 258 PS punkten. Damit nimmt er dem Diesel beim Sprint zwar anderthalb Sekunden ab, ist aber mit 198 km/h kaum schneller. Dafür jedoch muss er deutlich häufiger an die Box: Schließlich liegt schon der Normverbrauch bei 10,5 Litern. Und natürlich ist er mit 39840 Euro das teuerste Modell in der Familie. tgr