Eichstätt
Zurück ins Juze

30.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:12 Uhr

Die Technik macht es möglich: Das Soundsystem ist bereits erprobt und für tauglich befunden. - Foto: awr

Eichstätt (awr) Lang war es ruhig im Eichstätter Jugendzentrum (Juze). Das wird auch so bleiben – auch wenn jetzt Bands wieder in ihr altes Zuhause zurückkehren und neue dort eine neue Heimat finden können. Ein innovatives Soundsystem macht es möglich.

Seit ein paar Wochen ist das Haus der Jugend nun im stolzen Besitz eines Kopfhörer-Monitorsystems und eines E-Drumsets, das vom Eichstätter Verein Muke e. V. zur Verfügung gestellt und verwaltet wird. Über ein spezielles Mischpult können bis zu sieben Instrumente gleichzeitig angeschlossen werden, nach außen dringt dabei kein Ton, alles wird von den Musikern auf Kopfhörern abgehört. Jeder hört jeden. Den Klang des eigenen Instruments und den der anderen Bandmitglieder kann man in seinem Kanalbereich dazu separat abmischen und wie gehabt seine eigenen Effekte dazwischen schalten. Dem Schlagzeuger stehen in der Sounddatenbank des E-Drumsets ebenfalls Klangvarianten offen.
 

Doch woher kommt die plötzliche (endgültige) Lösung der Übungsraumproblematik? "Normalerweise ist diese Art des Musizierens sehr kostspielig, gerade ist aber glücklicherweise ein neues, günstigeres Gerät auf den Markt gekommen", erklärt Bernd Zengerle, Leiter des Hauses.

Dass dies dringend nötig war, ist angesichts der schrumpfenden Bandszene und des nur spärlichen Nachwuchses klar. Zu den Hochzeiten der Jahre 2003 bis 2008, ehe die Übungsräume aufgrund von Lärmschutzproblemen geschlossen werden mussten, probten hier bis zu zwölf Bands in der Woche, bildete sich eine Musikszene heraus, die in ganz Bayern Beachtung fand. Sogar die Eichstätter Großveranstalter fingen an, statt teurer Cover-Bands von außerhalb lokale Gruppen mit eigenem Stil und eigenen Songs für ihre Feste zu buchen.

Zengerle hegt nun die berechtigte Hoffnung, "dass sich die Bandszene wieder besser vernetzt und so auch wieder neue Projekte entstehen".

Denn das Angebot im Juze ist viel versprechend: Durch das im Probenraum integrierte und betreute Tonstudio ist es möglich, sich per USB-System jederzeit Live-Probenmitschnitte anzufertigen. Einzig die Instrumente und Kopfhörer müssen die Musiker selber mitbringen, ausgenommen das zur Verfügung stehende Schlagzeug sowie die mit benutzbaren Gesangsmikrofone.

Bedingung zur Nutzung des Equipments und der Räume ist die Mitgliedschaft aller Bandmitglieder im Muke e. V., die mit einem Jahresbeitrag von zwölf Euro verbunden ist. Hinzu kommt eine Instandhaltungsgebühr von zehn Euro für zwei Stunden Spielzeit pro Band. Dieser Betrag wird stetig zur Verbesserung des Equipments und Klangs eingesetzt. "Der Sound ist schon ein bisschen anders, wenn man es gewohnt ist, dass die Gitarre normalerweise durch Röhren verstärkt wird", räumt Zengerle ein. Beginn der Probe ist immer während der Öffnungszeiten, als spätester Endzeitpunkt wurde 22 Uhr festgesetzt.

Anmeldung und Informationen sind unter (0 84 21) 90 13 83 möglich sowie per Mail-Anfrage an juzerat@gmx.net. Oder einfach im Haus selbst vorbei schauen, am besten sein Instrument gleich mitbringen und am 5. Februar zur Jam-Session kommen. Diese ist aus dem Irish Pub ebenfalls ins Juze heimgekehrt und findet von nun an jeden ersten Samstag im Monat ab 16 Uhr statt.