ERC-Auswärtssieg
Zurück im Geschäft

DeFazio-Doppelpack bei 4:2 gegen Grizzlys Wolfsburg

24.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:29 Uhr
Erzielte seine Saisontore fünf und sechs: ERC-Stürmer Brandon DeFazio. −Foto: Traub (Archiv)

Wolfsburg/Ingolstadt - Der ERC Ingolstadt hat am Sonntagabend mit 4:2 (2:0, 1:2, 1:0) bei den Grizzlys Wolfsburg gewonnen und belegt nach sieben Punkten aus den vergangenen drei Spielen als Tabellenzehnter nun wieder einen Play-off-Platz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). "Wir versuchen verzweifelt, das Ruder rumzureißen, und das war ein guter Schritt in die richtige Richtung", befand Doppeltorschütze Brandon DeFazio am Mikrofon von Magenta Sport.

Den Ingolstädtern gelang ein Traumstart, indem sie eines ihrer besten Drittel der gesamten Spielzeit aufs Eis legten. Mit kluger Puckkontrolle, präzisem Passspiel und Laufbereitschaft schnürten sie die Grizzlys, die ohne die gesperrten Spencer Machacek und Darren Archibald nur mit drei Sturmreihen antreten konnten, fast durchgängig in deren Defensivzone ein. Die frühe Führung nach 67 Sekunden spielte ihnen dabei in die Karten: Frederik Storm erkämpfte sich die Scheibe und zog zum Tor, den Nachschuss stocherte DeFazio zum Ingolstädter 1:0 über die Linie (2.).

Während Karri Rämö im ERC-Tor weitgehend beschäftigungslos blieb, war sein Gegenüber Dustin Strahlmeier fast im Minutentakt gefordert. Machtlos war er jedoch, als Justin Feser eine Hereingabe von Ben Marshall zum 2:0 für die Panther ins Tor lenkte (12.). Die Ingolstädter hätten die Partie sogar frühzeitig entscheiden können, wenn David Warsofskys Querpass einen Abnehmer gefunden hätte (17.), Leon Hüttl nicht an Strahlmeier gescheitert wäre (20.) und Feser das gute Zuspiel DeFazios nicht verpasst hätte (22.).

So blieb Wolfsburg im Spiel - und kam wie aus dem Nichts zum Anschlusstreffer: Nur Sekunden, nachdem Emil Quaas wegen hohen Stocks auf der Strafbank Platz genommen hatte, traf Liga-Topscorer Chris DeSousa nach einem Doppelpass quer durch die gesamte ERC-Abwehr (23.). Den Grizzlys gab der Treffer deutlichen Rückenwind: Dominik Bittner stiftete Chaos mit seinem Schuss ans Außennetz, der vors Ingolstädter Tor sprang (28.), doch die Panther konnten sich befreien. Kurz darauf rettete Rämö stark mit der Fanghand gegen Anthony Rech (29.).

Der Ausgleich lag in der Luft - doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Nach toller Vorarbeit von Storm musste DeFazio nur noch zum 3:1 einschieben (29.). Die Wolfsburger hatten zu diesem Zeitpunkt mit Julian Melchiori und Steven Raabe zwei Verteidiger krankheits- sowie verletzungsbedingt verloren und kamen dennoch zum erneuten Anschlusstreffer: DeSousa fand Rech, den die Panther-Defensive aus den Augen verloren hatte (39.). Glück hatte der ERC kurz vor der zweiten Pause, als Ryan Button in Überzahl den Puck an den Pfosten setzte (40.).

"Wir müssen clever spielen", forderte Feser für den Schlussabschnitt, doch das gelang nur bedingt. Die Grizzlys waren dem 3:3 ziemlich nahe: Rämö parierte in Unterzahl mit dem Schoner gegen Fabio Pfohl (49.), ehe Gerrit Fauser ein Solo nicht krönen konnte (50.). Für Beruhigung der Ingolstädter Nerven sorgte jedoch Louis-Marc Aubry, der einen Fehler Strahlmeiers zum 4:2 nutzte (52.).

Die Gastgeber rannten danach verzweifelt an, doch das Panther-Bollwerk hielt. "Wir hatten ein paar Schwierigkeiten, den Sack zuzumachen", gab DeFazio zu und blickte dennoch hoffnungsvoll nach vorne: "Wir fühlen uns selbstbewusst und sind als Team und Klub eng beieinander. Ich habe in Mannschaften gespielt, die einen schwierigen Start hatten, aber die Saison erfolgreich beendet haben."

DK


Grizzlys Wolfsburg: Strahlmeier - Melchiori, Krupp; Möser, Bittner; Wurm, Button; Raabe - Rech, DeSousa, Hungerecker; Furchner, Fauser, Mingoia; Pfohl, Festerling, Busch; Reichel. - ERC Ingolstadt: Rämö - Bodie, Warsofsky; Wagner, Marshall; Quaas, Hüttl; Gnyp - Bourque, Aubry, Simpson; DeFazio, Feser, Storm; Höfflin, Pietta, Flaake; Henriquez, Soramies, Stachowiak.
Schiedsrichter: Iwert/Rohatsch. - Tore: 0:1 DeFazio (2.), 0:2 Feser (11./PP1), 1:2 DeSousa (23./PP1), 1:3 DeFazio (29.), 2:3 Rech (39.), 2:4 Aubry (52.). - Strafminuten: 6/6. - Zuschauer: 1742.

Ausfall: Der ERC Ingolstadt muss für unbestimmte Zeit auf Samuel Dubé verzichten. Das 19 Jahre alte Sturm-Talent laboriert an einer Thrombose, wie die Panther am Samstag mitteilten. Dubé hatte beim 5:4-Erfolg nach Verlängerung gegen die Düsseldorfer EG Ende September sein DEL-Debüt im Ingolstädter Trikot gefeiert.

Ex-Panther: Karriere-Highlight für Nico Daws: Der 20-jährige Torwart, der in der vergangenen Saison zehn DEL-Partien für den ERC Ingolstadt absolvierte, hat am Samstag (Ortszeit) ein starkes Debüt für die New Jersey Devils in der National Hockey League (NHL) gefeiert. Beim 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen die Buffalo Sabres hielt der in München geborene Kanadier 24 Schüsse bei einer Fangquote von 96 Prozent. "In den ersten Minuten war ich ein bisschen nervös und hatte zittrige Beine, aber das war erwartbar. Nach ein paar Schüssen und Paraden wurde ich ruhiger", sagte Daws über seine erfolgreiche Premiere in der besten Eishockey-Liga der Welt.

alp

Alexander Petri