Zur Zunahme der Covid-19-Fälle: Kein Grund zur Panik

Von Stefan König

12.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:30 Uhr
Eine Ärztin zeigt in einem Labor einen Test für das Coronavirus. −Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Zur Ferienzeit setzt nun das ein, was Experten schon vor Wochen vorausgesagt haben: Die Zahl der Corona-Fälle steigt.

Das hat vor allem zwei Gründe. Zum einen wird mehr getestet und dadurch auch mehr an positiven Befunden erstellt. Zum anderen verleiten Sommer, Sonne und Strand zu einem lockeren Umgang mit dem Virus. Schließlich schien sich Covid-19 für viele schon auf dem Rückzug zu befinden. Dass die vermeintliche Sicherheit trügerisch war, zeigen jetzt die steigenden Zahlen - und zwar weltweit.

Zur Wahrheit gehört indes auch: Wir wissen noch längst nicht alles über das Virus. Kaum ein Tag vergeht, an dem ein Wissenschaftler nicht eine neue Erkenntnis veröffentlicht. Manche vermeintliche Fakten werden widerlegt, neue Thesen aufgestellt - inklusive konträrer Expertenmeinungen. So funktionieren Wissenschaft und Forschung. Dass dies nicht zur Beruhigung beiträgt, ist verständlich.

Es fällt eben vielen Menschen schwer zu akzeptieren, dass eine Seuche im 21. Jahrhundert unseren Alltag so radikal umgewälzt und einen großen Teil der Bevölkerung auch wirtschaftlich in große Nöte gestürzt hat. Dabei ist es müßig, immer noch zu diskutieren, ob der Lockdown verhältnismäßig war. Schließlich gab es bis dato keine Erfahrungen mit einer ähnlichen Situation.

Was wir aber wissen: Die drastischen Einschnitte zu Beginn der Pandemie haben Deutschland geholfen, sich besser auf das Virus vorzubereiten. Man darf getrost behaupten, dass kein Land die Krise bislang so gemeistert hat wie wir. Behörden und Ämter haben im Regelfall schnell gelernt und ihr Notfallmanagement verbessert.

Deshalb darf der Anstieg der Fälle nun nicht zu Panik führen. Vielmehr ist weiter Wachsamkeit gefragt. Denn selbst wenn schnell ein Impfstoff zugelassen wird, wird es auch nach Covid-19 weiter Viren geben, die gefährlich sind und gegen die es nicht so schnell ein Mittel geben wird. Die Natur hat ihre eigenen Gesetze, dessen sollte sich jeder bewusst sein. Wissenschaft und Forschung sind Grenzen gesetzt. Vielmehr ist jeder von uns gefordert, durch sein besonnenes Verhalten, die Gefahr des Virus zu verringern.

 

Stefan König