Neuburg (r) Das Gerüst am Neuburger Schloss ist montiert, Maurer und Maler stehen "Gewehr bei Fuß", so das staatliche Bauamt Ingolstadt.
Dass die Fassade des Ostflügels ausgerechnet während des Schlossfestes eingerüstet ist, habe sich nicht vermeiden lassen.
Die Fachbehörde teilt sozusagen zum "Ausgleich" mit, dass das Amtsgericht bis zum Beginn des Renaissancefestes komplett ausgerüstet wird. Nicht nur optisch sind die Baustellen dem Verkehrsverein als Veranstalter ein Dorn im Auge. Gerüstkletterer, zumal angetrunken, seien ein Sicherheitsrisiko - insbesondere natürlich für sich selbst. Neben der Peterskirche stehen in der Oberen Stadt derzeit vier Häuser im Gerüst. Zumindest die Sanierung an der städtischen Harmonie soll aber in den nächsten Tagen beendet sein.
Die Schlosssanierung dauert deutlich länger. Sie beginnt mit der Reinigung des Ostflügels und der Terrassenflächen vom Taubendreck der Wintermonate. Erst danach nehmen sich Bauhandwerker der Lücken und Flecken im Putz an. Wie berichtet, hat die frühere Verwendung von Putzmaterial mit Eisenteilchen zu Rostpunkten auf der grauweißen Fassade geführt. Erst nach der umfassenden Ausbesserung setzen die Maler mit ihrem Anstrich den Schlusspunkt. Die Schauseite des Schlosses behält ihre gewohnte - und historisch belegte - Farbfassung.
Nicht nur für die Schlösserverwaltung bleibt der weiterhin gesperrte Zugang zur Schlossterrasse ein Wermutstropfen. Besucher genießen dort den Blick auf die Untere Stadt, Hochzeitspaare lassen sich gerne am Renaissancebrunnen oder vor den Grotten fotografieren. Nach 2018 bleibt die Terrasse also auch 2019 zu. Und es wird wohl Anfang 2020 ähnlich sein, denn die beiden Türme des Ostflügels lässt das staatliche Bauamt in einem späteren Abschnitt einrüsten und behandeln. Die Gesamtkosten werden vorerst auf etwa 100 000 Euro geschätzt.
Auch beim Schlossfest bleibt die Terrasse nicht zugänglich. Kanonier Alois Paulus darf zum Anschießen hinaus und die Feuerwerker können ihre bengalischen Lichter zünden, so Verwaltungschefin Birgit Reitberger. Für 2020 hoffe man wieder auf zeitige Öffnung.
Nach erfolgter Fassadensanierung sollen die Taubenschwärme vom Schloss möglichst ferngehalten werden. Das neue Taubenhaus im Dachstuhl der Alten Münz ist noch leer. Für die laufende Brutzeit sei es zu spät gekommen, aber im Herbst "werden wir dort Brutpaare bekommen", schätzt Sebastian Senner. Zuvor aber muss der Tauben-Beauftragte der Stadt mit dem Arbeitsmedizinischen Dienst ins Taubenhaus, um Gefährdungen auszuschließen.
