Zukunft gestalten

30.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:18 Uhr

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das neue Jahr steht vor der Tür. Die ruhigen Tage zum Jahreswechsel sind geeignet inne zu halten, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, zu überdenken, was gewesen ist und zu fragen, was das neue Jahr wohl bringen mag.

Zum Jahresende hin herrscht insgesamt eine gute Stimmung: Die Wirtschaft scheint sich von der Krise erholt zu haben, die Unternehmen haben wieder volle Auftragsbücher, die Arbeitslosigkeit ging spürbar zurück. Dennoch gibt es immer noch fast drei Millionen Arbeitslose und dennoch können viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen von ihrem verdienten Lohn ihre Familie nicht ernähren. Dies ist nicht hinnehmbar. Wer den ganzen Tag arbeitet, muss von dem, was er verdient, leben können. Deswegen muss es Mindestlöhne geben. Mindestlöhne sind übrigens nicht nur für Arbeitnehmer gut, sondern auch für jeden Unternehmer, der seinen Leuten einen fairen Lohn zahlt und vor Konkurrenten, die Dumpinglöhne bezahlen, geschützt werden muss.

Auch in unserer unmittelbaren Nähe gibt es Armut, Not, Verwahrlosung und Unmenschlichkeit. Die Bilder von vernachlässigten, gequälten oder ermordeten Kindern haben uns aufgeschreckt. Wir meinen zu Recht, es müsse etwas geschehen. Trotz aller gut gemeinten Vorkehrungen kann vieles nicht verhindert werden. Aber wir können mithelfen, dass Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Zuwendung in unserer Nachbarschaft ankommen. Wir können mithelfen, wenn es darum geht, das eine oder andere Kind, die eine oder andere allein erziehende Mutter, den einen oder anderen überforderten Vater zu unterstützen und Orientierung zu geben.

Auch vor Ort sind wir gefordert. Jugendsozialarbeit, Streetworker, mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, Ganztagsschulangebote und sensible Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Sozialbehörden, bei Kinderärzten und in Kindergärten und Schulen sind wichtiger denn je.

Ich danke allen, die sich ehrenamtlich engagieren, die Hilfsbereitschaft, Solidarität und Rücksichtnahme in ihrem Alltag leben. Denn für Gegenwart und Zukunft gilt gleichermaßen: Nur durch ehrenamtlich engagierte Menschen kann unsere Dorf- oder Stadtgemeinschaft den inneren Zusammenhalt bewahren, den sie braucht, um lebens- und liebenswert zu sein. Ich will weiter mithelfen, ein soziales Land zu erhalten und zukunftsfähig zu gestalten. Daran möchte ich gerne gemeinsam mit Ihnen arbeiten – im Gespräch mit Ihnen und mit Ihrer Fachkenntnis vor Ort im Rücken.

Ihnen, Ihren Angehörigen und Freunden wünsche ich ein harmonisches und besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute, Glück und Gesundheit im neuen Jahr 2011.

Ihre Helga Schmitt-Bussinger, Landtagsabgeordnete.