Ingolstadt
Zu wenige Stellen "hart am Bürger"?

23.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Ingolstadt (hl) Die kontinuierlich gestiegene Arbeitsbelastung in einigen Ämtern der Stadtverwaltung und eine daraus womöglich resultierende Überforderung von Mitarbeitern bereitet einigen Stadträten Sorge.

Man höre aus bestimmten Bereichen immer mehr Klagen, erklärte SPD-Fraktionschef Achim Werner gestern im Finanz- und Personalausschuss, als dort über den neuen Stellenplan der Verwaltung für 2018 gesprochen wurde.

Exemplarisch nannte Werner das Hochbau-, das Gesundheits- und das Ausländeramt. Man erkenne am neuen Planwerk zwar, dass es eine gewisse Stellenmehrung gebe, doch betreffe diese nach seinem Eindruck mehr Stabsbereiche als solche Ämter, die "hart am Bürger arbeiten", so der SPD-Sprecher.

OB Christian Lösel wies diese Deutung zurück. Er betonte, dass zwei Drittel der neu eingeplanten Stellen "am Bürger" entstünden, am deutlichsten wohl auf dem Sektor der Kinderbetreuung: Für die Kindertagesstätten seien 34 neue Stellen vorgesehen.

Grünen-Sprecherin Petra Kleine sieht nach wie vor großen Personalbedarf im Bauamt. Dass dort nach einem neuen Konzept Projekte nur noch an Planungsbüros vergeben und aus dem Technischen Rathaus heraus nur noch eine Projektbetreuung erfolgen solle, stimme sie nachdenklich, so Kleine. Das sei "eine neue Situation; das hatten wir bisher nicht". Auch Christian Lange, Fraktionschef der Bürgergemeinschaft, sieht nach wie vor Defizite im Bauamt. Dass er nun schon beinahe sechs Wochen auf eine Antwort von dort auf eine Anfrage warten müsse, sage wohl schon alles.

Eine Stellenmehrung im Gartenamt, wie von Thomas Thöne (ÖDP) mit Blick auf die nahende Landesgartenschau erfragt, macht nach Auffassung von Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle derzeit keinen Sinn. Die Arbeit, die diesbezüglich anfalle, sei bei der Projektgesellschaft gut aufgehoben. Das Gartenamt werde wohl erst stärker gefragt sein, wenn es nach 2020 um die dauerhafte Pflege der neuen Grünanlage gehen werde.