Ziel der ÖDP sind drei Sitze

05.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:17 Uhr

Die ÖDP geht mit 15 Kandidaten in die Eichstätter Stadtratswahl im März 2008. Erklärtes Ziel sind drei Sitze im Stadtrat. Die beiden Spitzenkandidaten sind Willi Reinbold (4. von links) und Hans-Ulrich Dickmann (rechts). - Foto: aur

Eichstätt (EK) Die ÖDP geht mit 15 Kandidaten in die Eichstätter Stadtratwahl, bei der Wahl des Kreistages tritt sie mit 31 Bewerbern an. Kreisvorsitzender Karl Beck war bei der Aufstellungsversammlung begeistert von dieser großen Zahl: "Was ihr macht, ist ein großer Beitrag zur Demokratie."

Sowohl im Stadtrat wie im Kreistag will die ÖDP künftig mit drei Sitzen vertreten sein, kündigten Kreisvorsitzender Beck und der Eichstätter Ortsvorsitzende Willi Reinbold an. Bisher sind in beiden Gremien zwei ÖDP-Vertreter, nämlich Willi Reinbold und Gabriele Casper. Casper tritt allerdings nur noch für den neuen Kreistag, nicht mehr aber für den Stadtrat an.

"Im Kreistag und im Stadtrat wäre noch viel mehr ÖDP nötig", meinte der Kreisvorsitzende, "wenn ich sehe, was der Willi und die Gabi in den vergangenen Jahren angeregt haben". Man dürfe sich allerdings keine Illusionen machen, dass ÖDP-Vorschläge in den politischen Gremien sofort umgesetzt würden, warnte Reinbold. Das geschehe aber dann vielleicht ein halbes Jahr später, wenn die großen Parteien Anregungen übernähmen.

"Vieles, was die ÖPD macht, ist Vordenkertum in Sachen nachhaltiges Wirtschaften." Simon Kirschner aus Gaimersheim verwies hier auf die Familienpolitik: "Langsam kommen die großen Parteien auch dahinter, dass da etwas passieren muss. Wir sagen das schon seit 20 Jahren." Durchgehendes Motiv bei der Vorstellung der Kandidaten war das von der ÖDP geprägte Bild vom "kleinen Reißnagel, der einen großen Hintern bewegen kann". Vor allem in Sachen Umwelt- und Klimaschutz, Energiepolitik, Familienpolitik und teils auch in der Gegnerschaft zum Mobilfunk finden sich die Motive für die Kandidaten. Es geht ihnen aber auch um einen Verkehrsverbund in der Region,

Kreisvorsitzender Beck betonte den hohen Frauenanteil: Fast die Hälfte der Kreistagskandidaten sind Frauen. Die Liste sei auch bei Weitem nicht mehr so sehr auf Eichstätt fixiert wie vor sechs Jahren. Diesmal kämen die ÖDP-Bewerber auch aus vielen anderen Gemeinden des Landkreises – von Mörnsheim im Westen bis Pförring im Osten. Man hoffe, dass das der ÖDP Auftrieb geben werde. Der Kreisverband hat aktuell 40 Mitglieder. Bei der letzten Kreistagswahl hatte die ÖDP 3,97 Prozent der Stimmen und damit zwei Sitze erreicht. Für drei Sitze sind laut Beck etwa fünf Prozent nötig. Bei der Stadtratswahl 2002 hatte die Partei 9,4 Prozent erreicht.

Wegen der Ungerechtigkeiten des Dhondtschen Verfahrens bei der Vergabe der Sitze – es bevorzugt die großen Parteien – schließen sich dieses Mal die ÖPD und die Grünen bei Stadtrats- wie Kreistagswahl zu einer Auszählgemeinschaft zusammen, einer so genannten Listenverbindung. Sie ist ohne jegliche politische Bedeutung, betonten Beck und Reinbold, und gilt nur für den Wahlabend, um der CSU nach Möglichkeit gemeinsam einen Sitz "abzujagen".