Pfaffenhofen
Zertifikate für heimische Projekte

25.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:40 Uhr

Pfaffenhofen (wed) Der Landkreis Pfaffenhofen will sich am Leader-Kooperationsprojekt "CO2-Regio" beteiligen.

Der Kreisausschuss stimmte einer entsprechenden Beschlussvorlage in seiner Montagssitzung einstimmig zu. Das Projekt hat einen CO2-Zertifikatehandel auf regionaler Ebene zum Ziel. Mit einer Machbarkeitsstudie soll geklärt werden, ob und wie dies möglich wäre.

Insgesamt sind für das Projekt, das Anfang 2020 beginnen und etwa zwei Jahre dauern soll, Kosten von knapp 315000 Euro veranschlagt. 60 Prozent der Nettokosten sollen aus dem Leader-Topf der Europäischen Union finanziert werden, den Rest müssten sich die beteiligten Partner untereinander aufteilen. Auf den Haushalt des Landkreises würden in den Jahren 2020 und 2021 demnach Gesamtkosten von 15700 Euro zukommen.

Initiator des Projekts "CO2-Regio: Freiwilliger CO2-Ausgleich in der Region" ist der Schrobenhausener Verein "Energie effizient einsetzen" (eee), in dem sich regionale Wirtschaftsvertreter, der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sowie die Städte Neuburg und Schrobenhausen organisiert haben. Die Idee des Projekts ist, dass sich Verursacher von klimaschädlichen Gasen - Privatpersonen, Unternehmen oder Kommunen - auf freiwilliger Basis an einem regionalen Zertifikatehandel beteiligen. Wer etwa in den Urlaub fliegt, kann den dadurch verursachten CO2-Ausstoß kompensieren, indem er mit Spenden Zertifikate kauft. Solche Programme gebe es mit Atmosfair und anderen Anbietern bereits auf globaler Ebene, sagte die Klimaschutzbeauftragte des Landratsamts, Doris Rottler. Dabei werde in Klimaschutzprojekte weltweit investiert. Bei "CO2-Regio" sollen die Zertifikate dagegen regional gekauft und damit Umweltprojekte in der Region umgesetzt werden.

Die Kreisräte begrüßten die Idee eines regionalen CO2-Zertifikatehandels und die damit verbundenen Projektideen. Grünen-Fraktionschefin Kerstin Schnapp etwa erklärte, der Landkreis könnte am Ende sogar Geld sparen, wenn der Grünschnitt in der Pflanzenkohleherstellung verwertet werden könnte. AUL-Fraktionssprecher Michael Franken mahnte an, dass man darauf achten müsse, dass beim CO2-Handel vom Anbieter am Ende keine Gewinne abgeschöpft werden. Und CSU-Fraktionschef Reinhard Heinrich betonte, dass sichergestellt werden müsse, dass die Kompensationsprojekte wirklich nur in der Region durchgeführt werden.