Zehn Schritte zum erfolgreichen Theatergucken

02.10.2008 | Stand 03.12.2020, 5:32 Uhr

Will in der Lederhose aufs Oktoberfest: Christian Bo Salle.

Ingolstadt (aw) Ein dänischer Freund seiner Eltern ist für diesen ungewöhnlichen zweiten Vornamen verantwortlich: "Bo heißt: der Sesshafte", erklärt Christian Bo Salle. Und weil Christian ein ziemlich verbreiteter Name ist, hat man irgendwann angefangen, ihn schlicht "Bo" zu nennen. Christian Bo Salle wurde 1975 in Weikersheim (in Tauberfranken) geboren und wuchs dort und später in Bonn auf.

Es gab noch andere Angebote, "aber das Vorsprechen war sehr schön, die Stadt war mir sympathisch, es war Bayern – und ich fand es ganz schön, in die Nähe meiner Heimat zu kommen", erzählt er. Dem hiesigen Publikum wird er sich als Jan in "Die fetten Jahre sind vorbei" vorstellen. Ein Stürmer. "So bin ich in Magdeburg nie besetzt worden. Ich war eigentlich stets auf Seiten derer, die das System stützen."

Er freut sich auf Bayern. Auf die Ess- und Lebenskultur, die so ganz anders ist als im Osten der Republik. Und natürlich aufs Oktoberfest, dessen Besuch fest eingeplant ist. "Wir wollen es zu dritt nach der Premiere versuchen – in Lederhose und Dirndl aus dem Theaterfundus." Er grinst.

Heimliche Leidenschaften? "Ich interessiere mich für alles, was mit Texten zu tun hat." Für den Hörverlag hat er Kinderbücher gelesen und sogar mal einen Preis im Rezitieren gewonnen. Außerdem hat er eine umfangreiche Homepage (www.theaterstuecke.info/theaternetz /christian-bo-salle), auf der man beispielsweise Antworten auf Standardfragen nachlesen kann. Oder etwas ins Gästebuch schreiben. Denn zu diesem Zweck hat er die Website vor etwa drei Jahren ins Leben gerufen. "Theater hat doch auch mit Kommunikation zu tun. Man stellt etwas zur Disposition und nimmt Kontakt auf. Aber die Menschen müssen auch die Chance haben, darauf zu reagieren."

Dort hat er "Zehn einfache Schritte zum erfolgreichen Theatergucken" aufgelistet. "Ich merke in Gesprächen, dass es häufig mehr um Formen als um Inhalte geht." Deshalb ist sein Regelwerk – wenn auch mit Augenzwinkern geschrieben – durchaus ernst gemeint. Besonders Nr. 3: "Augen und Herz weit aufmachen."