Thalmässing
Zauberhafter Abschied

Viel Magie für scheidenden Vorsitzenden des Gartenbauvereins - Nachfolger ist Alois Stadler

02.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:45 Uhr

−Foto: Karch, Andrea, Thalmaessing

Thalmässing (HK) Mit viel Magie ist die Jahresversammlung des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Thalmässing zum Abschied des langjährigen Vorsitzenden Georg Lehmeyer gewürzt gewesen. Dafür sorgten nicht nur die Tricks des Zauberers Sebastian Lehmeier, sondern auch die Dankesworte und Geschenke des Vereins.

"Ich kann mir den Verein ohne Georg Lehmeyer gar nicht vorstellen", bekannte Bürgermeister Georg Küttinger, schließlich habe der den Obst- und Gartenbauverein Thalmässing 22 Jahre lang geführt. Und dieser Verein sei wichtig, schließlich gehe es bei dessen Arbeit um die Natur. "Viele reden von regionalem Erzeugen - ihr macht es." Die Mosterei sei eine "super Sache, gesünder und billiger geht es nicht".

Den Dank und Respekt für Georg Lehmeyer verband der Bürgermeister mit dem Wunsch, dass sich wieder Engagierte für diese Ehrenämter im Vorstand finden, für die Lehmeyer ein Vorbild sein solle. Im Kreisverband sei Lehmeyer bereits im November verabschiedet worden, berichtete Kreisvorsitzender Braun. Er dankte für die gute Zusammenarbeit und wünschte den Mitgliedern des Vereins "einen grünen Daumen".

 

"Ich kann mir den Verein ohne Georg Lehmeyer gar nicht vorstellen."

Georg Küttinger

 

Wegen der Verabschiedung von Georg Lehmeyer, der sich bei der Jahresversammlung im vergangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte, glänzte der Abend auch mit einer guten Portion Magie. Der junge Thalmässinger Zauberer Sebastian Lehmeier beherrschte dabei das Spiel mit dem Publikum perfekt und schaffte es, seine Zuschauer und Assistenten bei den Tricks mit Fingerfertigkeit zu verblüffen. Mit Magie aus der Maggiflasche gewürzt, landeten Geldscheine in Zitronen, wurden zerschnittene Seile wieder ganz und widersetzten sich Zauberstab und Zauberschere allen Versuchen, mit ihnen zu arbeiten.

Lehmeier hatte sich aber auch Gedanken über den Verein gemacht, dessen verschiedene Aufgaben wie das Pflanzen von Bäumen, die Bearbeitung des Gartens für Kinder oder das Mosten er als einzelne Puzzleelemente sah. Den Rahmen um die einzelnen Teile habe auch Lehmeyer mitgestaltet. Der Zauberer fügte Elemente hinzu, nahm welche weg oder verschob sie. Und am Schluss passte der Rahmen doch wieder. Und genau das wünschte der Zauberer dem Verein: Der Rahmen solle wieder um die einzelnen Elemente passen, auch wenn neue Inhalte integriert und Schwerpunkte verschoben würden.

"Du hast die Mosterei nach vorne gebracht", lobte Gerhard Bergmann, der den Verein seit vergangenem Jahr kommissarisch geführt hatte, Georg Lehmeyers Einsatz. Zusammen mit Kassier Heidi Weglehner übergab er an ihn ein großes Insektenhotel. Das solle, so Heidi Weglehner, dafür sorgen, dass in Lehmeyers Garten weiterhin viel Leben herrsche. "Mit Geld und Gold" könne man das, was Lehmeyer für den Verein getan habe, gar nicht aufwiegen, unterstrich sie. Bergmann bezog in den Dank des Vereins auch Lehmeyers Frau Marianne ein, die stets die Abrechnungen in der Mosterei erledigt habe und "vieles, was wir gar nicht wissen".

Auf ein sehr aktives Jahr blickte die Schriftführerin Rita Schiller zurück. Sie erinnerte an den Besuch der Hainmühle in Morsbach, die Fahrt zum Rosenpapst, das Basteln von Tür- und Duftkränzen, die Insektenhotel-Aktion mit der Mittelschule, das Basteln für den Weihnachtsmarkt und den Verkaufsstand am Markt. Da es wenig Äpfel gegeben habe, war die Mosterei nur an fünf Tagen geöffnet, "andere Mostereien haben gar nicht gearbeitet". Angeschafft wurde ein Pumpe, die das schnellere Abfüllen der Saftbeutel ermögliche. Vereinsmitglieder haben sich zudem neue Presstechniken angeschaut.

Finanziell stehe der Verein gut da, wie Kassenverwalterin Heidi Weglehner mit Blick auf die Zahlen feststellen konnte. Mit sieben Euro sei der Jahresbeitrag sehr günstig. Im vergangenen Jahr sei die Mitgliederzahl auf 239 angestiegen. Gut gelungen sei der Versuch, den Verein gesellschaftlich und kulturell zu aktivieren.

Als neuer Vorsitzender wurde Alois Stadler gewählt, seine Stellvertreterin ist Heidi Weglehner. Als Doppelspitze wollen sie ihre Akzente setzen, Stadler im Bereich der Mosterei, Weglehner auf gesellschaftlichem Gebiet. Neuer Kassier ist Marianne Lehmeier, Schriftführerin bleibt Rita Schiller. Kassenprüfer sind Luise Schüller und Silvia Meyer. Martina Müller wurde zur Jugendbeauftragten bestimmt - "auf diesem Gebiet haben wir einiges nachzuholen", unterstrich Heidi Weglehner. Der Verein wolle künftig auch die zu seinem Gebiet gehörenden Gemeindeteile wieder mehr einbeziehen.

Heuer stehen bereits einige Veranstaltungen im Kalender. So ist am 13. April ein Vortrag über den Umgang mit Mikroorganismen im gesunden Garten geplant, am 16. Juni ein Besuch der Bio-Arche Gerstner in Eysölden mit Ziegenkäseverkostung, am 5. August eine Fahrt zur Landesgartenschau nach Würzburg, am 24. November das Basteln für den Weihnachtsmarkt und am 1. Dezember der Verkauf am Markt.

Dass Thalmässing schöner wird, ist dem Verein ein großes Anliegen. Das Aufstellen von Blumenkübeln und -kästen an der Thalachbrücke sollen erste Schritte sein. "Der Verein will sich hier einbringen", versicherte Heidi Weglehner und bat die Kommune um Unterstützung. Bürgermeister Küttinger notierte diese Wünsche und informierte darüber, dass die Kommune im Frühjahr Ideen und Wünsche der Bürger zur Umgestaltung des Marktplatzes sammeln werde. Er machte aber auch deutlich, dass es schwierig werde, alle Wünsche unter einen Hut zu bringen.

Das Engagement von Heidi Weglehner, die im vergangenen Jahr viele Aktivitäten organisiert hat, wurde zum Abschluss noch mit einem großen Blumenstock gewürdigt.