Geisenfeld
Zahn der Zeit nagt an Denkmal

08.04.2011 | Stand 03.12.2020, 2:57 Uhr

Geisenfeld (rry) Ein Kriegerdenkmal, an dem der Zahn der Zeit nagt und der drohende Schwund von Mitgliedern beschäftigte Vertreter des Krieger- und Soldatenbundes anlässlich ihrer Jahreshauptversammlung. Mit der Planung der Feier zum 140. Jubiläum im nächsten Jahr stand aber auch Positives an.

Ein besonderer Höhepunkt der Veranstaltung war die Ernennung aller 24 noch lebenden Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs zu Ehrenmitgliedern. Unter den Geehrten, die Vorsitzender Hans Schranner unlängst im Geisenfelder Hof persönlich auszeichnen konnte, waren Karl Presl, Hans Kunkel, Anton Ehrnstorfer, Heinz Schmidt, Albert Bachmeier, Vinzenz Gigl, und Josef Rottler.

In Abwesenheit geehrt wurden Hans Bayerl, Johann Böck, Jakob Bossert, Sigmund Euringer, Matthias Faust, Stefan Finkenzeller, Josef Fröstl, Georg Gmelch, Michael Hanna, Max Häusler, Norbert Hufnagel, Wilhelm Kappelmeier, Josef Mertl, Johann Straßer, Georg Weiß, Johann Wittmann und Altbürgermeister Anton Wolf. Die Ehrennadel in Silber ging an Egidius Trägler, der dem Krieger- und Soldatenbund seit 20 Jahren die Treue hält. Eine prominente Personalie konnte Schranner im Verlauf der Versammlung vermelden: Bürgermeister Christian Staudter (USB) trat der Vereinigung spontan bei.

Wie der Vorsitzende in seinem Rechenschaftsbericht bemerkte, werde man sich in naher Zukunft mit dem Kriegerdenkmal, "an dessen Stein der Zahn der Zeit nagt" beschäftigen müssen. Der Verein werde sich an der Sanierung des im Jahre 1953 errichteten Mahnmals für die Gefallenen der beiden Weltkriege selbstverständlich beteiligen. Ganz allein könne man das Projekt finanziell jedoch nicht schultern. Der Rathauschef nahm diesen Ball in seinem Grußwort auf und sagte eine Unterstützung aus dem Stadtsäckel zu, wollte sich aber vor einer Beratung in den zuständigen Gremien des Stadtrats nicht auf eine konkrete Summe festlegen. Schranner wird sich mit Steinmetz Günther Pichlmeier wegen eines Kostenvoranschlags ins Benehmen setzen.

Nach Abschaffung der Wehrpflicht werde man "die Auswirkungen bald schon zu spüren bekommen", befürchtete Schranner nach dem Wegfall der Zivildienstleistenden Probleme bei der Rekrutierung von Nachwuchs. Derzeit sind im Krieger- und Soldatenbund 152 Mitglieder organisiert, fünf weniger als noch vor einem Jahr. "Wir müssen uns mit diesem Thema auseinandersetzen, denn unser Verein darf nicht zum Schützenverein oder zu einer Wehrsportgruppe werden", so Schranner.

Dass dem keineswegs so ist, war dem Jahresrückblick mit zahlreichen Aktivitäten zu entnehmen, den Schriftführer Armin Maguhn vortrug. Neben vereinsinternen und auswärtigen Schießen, der Beteiligung an Volksfest oder Volkstrauertag kam Hans Schranner dann auf den Kriegerjahrtag am 26. Juni zu sprechen, der im nächsten Jahr zum 140. Mal begangen wird. Im Rahmen des Jubiläums ihrer oberbayerischen Freunde planen Reservisten aus Mainz-Finthen eine besondere Feier zur Erinnerung an ihre Standartenweihe vor 25 Jahren, die damals in Geisenfeld über die Bühne ging.