Pyras
Wunsch nach einem Mittelpunkt

Pyraser sammeln Ideen für die Dorferneuerung - Gemeinschaftshaus im Gespräch

02.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:17 Uhr
Die Fassade des eindrucksvollen Gemeindehauses mit seinem Türmchen ist denkmalgeschützt. Das Gebäude ist vermietet. −Foto: Foto: Karch

Pyras (HK) Ein zentraler Platz steht ganz oben auf der Wunschliste der Einwohner von Pyras. Im Zuge des Dorferneuerungsverfahrens, das vor Kurzem angelaufen ist, hoffen sie, diese Projekt realisieren zu können.

Zu einer Einheit sind im anstehenden Dorferneuerungsverfahren die Orte Pyras und Eysölden zusammengefasst worden. Alle vier Wochen treffen sich die Bürger aus beiden Gemeindeteilen zu einer Dorfwerkstatt, bei der die Ideen, Anregungen und Wünsche ausgetauscht werden. Mit dabei ist dabei auch immer das planende Büro Rösch.Die Ideen, die dabei vorgebracht werden, sind oft in den Arbeitskreisen entstanden, zu denen sich die Bürger der Orte getrennt treffen. "In unserem Arbeitskreis sind dann auch Leute dabei, die nicht zur Dorfwerkstatt kommen", sagt Christian Stoll, der zusammen mit Karl Kirschner, Ortssprecher und Mitglied im Marktrat, diese Arbeitskreise leitet. Dass möglichst viele Bürger sich an Überlegungen und auch Träumereien, wie ihr Dorf einmal ausschauen sollte, beteiligen, ist den beiden wichtig. "Wir haben auch Werbung für die Arbeitskreise gemacht", unterstreicht Stoll. Mit Erfolg. "Es ist ein guter Schnitt von Leuten dabei." Zwischen zehn und zwölf Leuten kämen immer zu den Besprechungen. "Und wir kommen gut voran."

Einige Themen, die in Eysölden relevant sind, spielen für die Pyraser nur eine untergeordnete oder gar keine Rolle. "Wir haben überlegt, wo unsere Knackpunkte sind." Der öffentliche Nahverkehr ist es jedenfalls nicht. "Dass wir keine Stundentaktung eines Busses bekommen, war uns klar." Das sei den Pyrasern aber auch nicht so wichtig, weil jeder mobil sei. Auch Radwege seien in Pyras weniger ein Thema, weil sie entweder schon vorhanden sind oder im Zuge des Ausbaus der Kreisstraße demnächst gebaut werden. "Priorität bei unseren Träumereien haben ein Dorfhaus und ein zentraler Platz", erklärt Stoll. Beides fehle in Pyras. Die Gastwirtschaft, die vor Kurzem geschlossen hat, öffnet zwar schon noch für Jahresversammlungen von Vereinen, aber was in einigen Jahren sei, das wisse man noch nicht. Ursprünglich haben die Bürger das Gemeindehaus mit der denkmalgeschützten Fassade als Dorfhaus ins Auge gefasst. Eine Grundfläche gebe es gegenüber beim Waaghaus, allerdings führt die Straße dazwischen durch. Als zweite Möglichkeit, die derzeit favorisiert wird, wird ein Dorfhaus beim Feuerwehrhaus anvisiert. Dafür müsste die Bushaltestelle verlegt werden. Ein Grunderwerb wäre möglich, hat ein Anlieger signalisiert. "Dieses Thema hat im Moment bei uns am meisten Gewicht." So versuche man jetzt, herauszufinden, wo man Fördergelder herbekommen könnte, wenn Feuerwehr- und Dorfhaus kombiniert würden.

Weitere Themen sind beispielsweise die Ortseinfahrt von Mindorf her, "die könnte man anhübschen", wie Christian Stoll mit einem leichten Lächeln sagt. Auch an einen anderen Standort für den Brunnen wird gedacht. "Der steht bisher nicht dort, wo auch das Brunnenfest gefeiert wird."

Ein Leerstandsmanagement können sich die Pyraser für ihren Ort auch vorstellen. Zuerst müsste man feststellen, wem welches Gebäude gehört und ob er Interesse an einer Nutzung oder einem Verkauf hat. "Wenigstens anfragen müsste man oder anregen, aber nichts überstülpen." Denkmalgeschützte Bauten, die das Ortsbild prägen, gebe es in Pyras nicht so viele wie in Eysölden. Wenn man die aber sanieren wolle, müsse man viel Geld in die Hand nehmen, meint Stoll. Allerdings seien die meisten in Privatbesitz.

Der Stellplatz für die Glas- und Metallcontainer, bisher direkt am Straßenrand, sollte etwas zurückversetzt werden. Durch den Neubau der Kreisstraße sei das Straßennnetz schon gut strukturiert. Allerdings überlege man, ob die Dorfstraßen, die in einigen Jahren saniert werden müssten, nicht im Zuge der Dorferneuerung bereits angepackt werden sollten.

"Wenn die Träumereien und Planungen erst einmal vorbei sind, kommen wir zurück auf den Boden der Tatsachen und sehen, was realisiert werden kann."

Andrea Karch