Weilheim
Wolnzach gibt den Sieg aus der Hand

TSV-Basketballer führen in Weilheim kurz vor Schluss mit vier Punkten Vorsprung - verlieren aber 66:69

20.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:54 Uhr
Es reichte nicht ganz: Alexander Hoffmeister (vorne) und der TSV Wolnzach verpassten in der 2. Regionalliga beim TSV Weilheim den durchaus möglichen zweiten Saisonsieg. −Foto: Stolle

Weilheim - Der TSV Wolnzach hat im dritten Saisonspiel der 2. Regionalliga Südost die zweite Niederlage kassiert.

 

Beim TSV Weilheim verlor Wolnzach mit 66:69 (16:17, 36:31, 54:44), die Mannschaft von TSV-Trainer Mike Urban zeigte dabei eine sehr schwankende Leistung. Weil die Wolnzacher zwischendurch immer wieder führten, fühlte sich die Niederlage für die Spieler am Ende besonders ärgerlich an.

"Das ist eine sehr, sehr bittere Pille", sagte Urban nach dem Spiel. "Im Endeffekt haben wir es einfach selber weggeschmissen. " Damit meinte der Wolnzacher Coach zwei Aspekte: Zum einen die Fehlerquote im Offensivspiel. 23 Ballverluste, nur 6 von 23 Würfen aus dem Drei-Punkte-Bereich gingen rein, auch 59 Prozent verwandelte Freiwürfe waren laut Urban "nichts Überragendes". Zum anderen hatten die Gäste trotz der hohen Fehlerrate und personeller Sorgen - Leo Biersack (private Gründe), Stefan Fuchs (Grippe), Filip Schinhammer (private Gründe) fehlten - immer wieder die Chance, einen deutlichen Vorsprung auszubauen oder ins Ziel zu bringen.

Nach sechs Punkten in Folge der Weilheimer zum Start der Partie ging der TSV durch einen 10:2-Lauf seinerseits in Führung. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Nach dem ersten Viertel lagen die Gäste nur mit einem Zähler zurück (16:17). Auch im zweiten Viertel musste der TSV eine 7:0-Serie der Weilheimer kontern, wieder gelang es, die Führung zu erobern. "Da war klar, dass wir, egal wie leichtsinnig die Fehler sind, dabeibleiben, wenn wir positiv sind", sagte Urban. Zur Halbzeit führten die Wolnzacher mit fünf Punkten Vorsprung (36:31).

In der zweiten Halbzeit wurde Weilheim aber stärker, spielte aggressiver und zog besser zum Korb. Auch wenn sich Wolnzach immer wieder Schwächephasen erlaubte, blieben die Gäste im Spiel und führten nach dem dritten Viertel sogar mit zehn Punkten Vorsprung (54:44). "Wir sind dann aber voll in den Verwaltungsmodus verfallen", analysierte Urban. Im Angriff fehlte die Bewegung, in der Abwehr der Zugriff. Wolnzach spielte kaum noch Seitenwechsel und hatte wenig Zug zum Korb, auch die Durchstecker kamen entweder nicht an oder wurden nicht verwertet. Teilweise wurden unbedrängte Korbleger nicht in Punkte umgemünzt. Darum holte Weilheim den Rückstand Stück für Stück wieder auf.

In der 39. Spielminute führte Wolnzach noch immer mit 66:62, "danach ist uns aber gar nichts mehr geglückt", sagte Urban. Kurz vor Schluss nahm der TSV noch einmal eine Auszeit, um sich einen Plan für den Ausgleich zurechtzulegen. Alex Hoffmeister kam auch in eine gute Wurfposition, der Ball landete aber auf dem Ring und Weilheim gewann das Heimspiel mit 69:66.

Danach waren die Wolnzacher sehr frustriert. "Trotz nicht so toller Besetzung und echt schwankender Leistung waren wir zweimal am Drücker", sagte Urban, dessen Mannschaft die drei Weilheimer Top-Spieler Andreas Brem, Alexander und Andreas Thumser lange Zeit gut im Griff hatte, mit Weilheims Neuzugang Henning Ballhausen aber Probleme hatte. "Aber wir haben es nicht über die Ziellinie retten können, das war sehr bitter. "

Nach der Niederlage steht Wolnzach nun auf dem vorletzten Tabellenplatz. Allerdings haben sehr viele Mannschaften in der Liga bislang erst zwei Punkte eingesammelt. Trotzdem erhofft sich Urban von seiner Mannschaft im kommenden Spiel gegen TV Augsburg eine Leistungssteigerung, wie sie der TSV schon nach der Auftaktniederlage gezeigt hatte. PK

 

Christian Missy