Hilpoltstein
Wolfstein triumphiert in der Stadthalle

Kreisligist gewinnt Fußball-Hallenmeisterschaft in Hilpoltstein TSV Heideck verkauft sich teuer

14.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr

Foto: Uwe Mühling

Hilpoltstein (muw/enc) Überraschung in der Hilpoltsteiner Stadthalle: Nicht einer der Favoriten wie etwa Bayernligist ASV Neumarkt oder Bezirksligist TSV Weißenburg, sondern Kreisligist TSV Wolfstein hat am Samstag die Hallenmeisterschaft im Fußballkreis Neumarkt/Jura gewonnen.

Die Mannschaft von Trainer Dominik Pöllet setzte sich im Finale mit 3:2 gegen Vorjahressieger TSV Weißenburg durch und holte sich damit zum ersten Mal den Sieg bei einer Endrunde. Bezirksligist Weißenburg war nah dran an der Titelverteidigung, musste sich am Ende aber damit trösten, zumindest zum wiederholten Male den Sprung ins Bezirksfinale geschafft zu haben. Dort sind am kommenden Samstag auch die Wolfsteiner erstmals mit dabei. Sehr zufrieden mit ihrem Auftritt konnten auch die Spieler des TSV Heideck sein. Die Heidecker belegten in ihrer Gruppe mit vier Punkten den dritten Platz - nur der schlechtere direktere Vergleich gegenüber dem TSV Weißenburg verhinderte ihren Einzug ins Halbfinale. "Ich bin stolz auf die Mannschaft", sagte Trainer Jürgen Prüßner. "Unser Auftritt hat mir sehr gut gefallen."

Gefallen haben dürfte dem Wolfsteiner Trainer Dominik Pöllet auch der Auftritt seines Teams im Finale, wobei den Weißenburgern das Glück fehlte, das ihnen im Halbfinale noch zur Seite gestanden war. Denn trotz zweier toller Treffer von Mario Swierkot zum 1:0 und 2:2 verloren die Weißenburger wegen zu vieler Eigenfehler und am Ende auch aufgrund zweier Eigentore mit 2:3 "Schade. Wir waren zwar keineswegs besser, hätten aber dennoch gewinnen können", sagte Trainer Markus Vierke. Er vermisste bei seiner Truppe die letzte Konsequenz und das nötige "giftige Verteidigen", freut sich aber auch als Vizemeister wieder bei der Bezirksendrunde dabei zu sein und attestierte Wolfstein einen "verdienten Turniersieg."

Abzusehen war dieser Erfolg der Wolfsteiner zu Beginn des Turniers in der voll besetzten Stadthalle allerdings nicht. Denn in Gruppe A agierten alle vier Kontrahenten nahezu auf Augenhöhe und die vielen "engen und spannenden Spiele", die Kreisspielleiter Thomas Jäger am Ende bei der Siegerehrung herausstellte, waren hier von Anfang an zu sehen. So mussten die Wolfsteiner zum Auftakt eine 1:2-Niederlage gegen den TSV Heideck hinnehmen. Der Bezirksligist aus Weißenburg startete im Duell mit den drei Kreisligisten mit einem 2:2 gegen den SV Rednitzhembach (nach 0:2-Rückstand) und einem 3:0-Sieg gegen den TSV Heideck. Wolfstein berappelte sich nach der Auftaktniederlage und gewann gegen Rednitzhembach. So kam es auf die abschließenden Spiele an: Wolfstein um seinen herausragenden Spielertrainer holte sich mit einem 2:0 gegen Weißenburg doch noch den Gruppensieg, Weißenburg kam als Zweiter ins Halbfinale dank des gewonnenen direkten Vergleichs gegen Heideck. Beide hatten vier Punkte.

Im Halbfinale legten die Wolfsteiner dann mit einem 2:1 gegen den SC Großschwarzenlohe den nächsten Sieg gegen einen Bezirksligisten nach. Marcel Seitz und Philipp Zehnder trafen für den Kreisligisten, Justin Opcin hatte für Großschwarzenlohe zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen.

So war es am Ende des Turniers tatsächlich nur dem TSV Heideck gelungen, den Gesamtsieger zu bezwingen. Ein genialer Treffer von Dominik Prüßner zwei Sekunden vor Schluss bescherte den Heideckern den Einstand nach Maß ins Turnier. Der Angreifer hatte gesehen, dass Wolfsteins Torwart etwas zu weit vor seinem Kasten platziert war. Sein Schuss knapp hinter der Mittellinie schlug zum 2:1-Endstand ein. Zuvor hatten sich beide Teams ein ausgeglichenes Duell mit wenigen Chancen geliefert. Martin Dengler brachte die Heidecker in Front, daraufhin erhöhte Wolfstein den Druck und Marcel Seitz gelang das 1:1. Glück hatten die Heidecker, dass Torwart Sascha Prüßner einen Sechsmeter des Gegners parieren konnte. Ihre Grenzen aufgezeigt bekam die Mannschaft von Trainer Jürgen Prüßner allerdings im zweiten Spiel gegen den TSV Weißenburg. "Wir waren chancenlos und haben verdient mit 0:3 verloren", sagte Prüßner. Doch noch lebte die Hoffnung auf den Einzug ins Halbfinale, wozu die Heidecker nun einen Sieg gegen den SV Rednitzhembach benötigten. Beide Mannschaften wollten in dieser Partie allerdings nicht früh zu viel riskieren und agierten abwartend. Rednitzhembach hatte zweimal die Chance auf das 1:0, am Ende aber haderten die Heidecker. Denn Michael Huf und Sebastian Bengl hatten das Siegtor auf dem Fuß, zudem verwehrte der Schiedsrichter dem TSV laut Prüßner kurz vor Schluss einen Sechsmeter. Weil Wolfstein das abschließende Gruppenspiel gegen Weißenburg mit 2:0 gewonnen hatte, zog der spätere Turniersieger noch an den Heideckern vorbei und die Weißenburger hatten aufgrund des gewonnen direkten Vergleichs gegenüber Heideck die Nase vorne. Im Sechsmeterschießen um Platz fünf gegen den TSV Kornburg fehlte den Heideckern im Anschluss zwar erneut das Glück, doch auch der sechste Platz konnte die Freude beim TSV über den gelungenen Gesamtauftritt nicht mehr trüben.

Enttäuschend war dagegen der Auftritt des großen Favoriten ASV Neumarkt in Gruppe B. Der Bayernligist, der ohne den aus Hilpoltstein stammenden Trainer Dominik Haußner in der Stadthalle dabei war, kassierte drei Niederlagen gegen die SG Ramsberg/St. Veit (1:4), den SC Großschwarzenlohe (1:2) und den TSV Kornburg (1:4) und belegte am Ende nur den achten Rang. Die Neumarkter fehlten dann auch als einziges Team bei der Siegerehrung, bei der Kreisspielleiter Thomas Jäger den TV Hilpoltstein für die hervorragende Organisation lobte.