Adelschlag
Wohin kommt die neue Kinderkrippe?

Standortdebatte im Adelschlager Gemeinderat 240 Unterschriften für den Ortsteil Ochsenfeld

12.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:33 Uhr

240 Unterschriften wurden für den Bau der Kinderkrippe am Kindergarten Sankt Nikolaus im Ortsteil Ochsenfeld eingereicht. - Foto: Alberter

Adelschlag (EK) Die Gemeinde Adelschlag plant den Neubau einer Kinderkrippe, diese Willenserklärung gab der Gemeinderat bekanntlich bereits am 13. Juni ab. Als Standort war Pietenfeld anvisiert, doch jetzt werden die Karten neu gemischt: Auch die Ochsenfelder melden Ansprüche an.

Eigentlich stand in der aktuellen Gemeinderatssitzung ein Beschluss zum neuen Standort der Krippe auf der Tagesordnung. Der musste aber auf die nächste Sitzung am 27. Juli vertagt werden. Unter anderem sahen die Gemeinderäte ein Informationsdefizit zu den baulichen Möglichkeiten, beispielsweise an der Grundschule und am Rathausplatz in Adelschlag. Diese Option kam nach mehrfachen Plädoyers für einen in der Gemeinde zentral gelegenen Standort während der Debatte auf den Tisch.

Außerdem überreichten engagierte Eltern aus dem Ortsteil Ochsenfeld eine Unterschriftenliste, auf der 240 Bürgerinnen und Bürger ihr Votum für einen Neubau am Kindergarten Sankt Nikolaus in Ochsenfeld bekundeten. Auch der Standort Möckenlohe wurde nochmals andiskutiert: Hier ist aber bereits im Kindergarten Sankt Maria eine "Zwergerlgruppe" beheimatet, der Bedarf im Ortsteil wird damit die nächsten Jahre gedeckt sein.

Der ursprünglich fokussierte Standort in Pietenfeld fand auch Kritiker: Obwohl hier zweifellos der größte Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen bestünde, würde mit einer Kinderkrippe hier gleichzeitig die einzige Entwicklungsfläche im Garten sprichwörtlich verbaut.

Bürgermeister Andreas Birzer stellte den Vorentwurf des Architekten für den Standort Pietenfeld vor, mittels maßstabsgetreuer Darstellung konnten auch die baulichen Verhältnisse der anderen Standorte dargestellt werden. Birzer machte wiederholt klar, dass der Platz für eine Krippe aus der Gesamtsicht der Gemeinde zu betrachten sei und nicht ortsteilbezogen. Mehrere Standorte gleichzeitig zu errichten, wäre unwirtschaftlich und käme nicht infrage. "Die Kinderkrippe wird auch nicht zur Standortsicherung einzelner Ortsteilkindergärten errichtet, zu denen sich der Gemeinderat ja schon in der letzten Periode bekannt hat", so Birzer. Etwaige Synergieeffekte mit den bestehenden Kindergärten würden allerdings natürlich begrüßt.

Bereits im Jahr 1990 wurden die drei ehemaligen Schulgebäude saniert, im Laufe der Zeit mussten immer wieder Instandhaltungs- und Brandschutzmaßnahmen durchgeführt werden.

Zur Trägerschaft der neuen Einrichtung haben bereits die Kirchenstiftungen aller betreffenden Ortsteile grünes Licht gegeben. Die Baukosten in Höhe von rund einer Million Euro würden sich dank der noch hohen Fördermittel aus dem kommunalen Hochbau und einem Sonderprogramm für Kinderbetreuungsfinanzierung auf geschätzte 350 000 Euro verringern.

In der nächsten Gemeinderatssitzung am 27. Juli müssen sich die Gemeinderäte auf einen Standort einigen, da sonst die bereits verlängerte Abgabefrist und somit die Fördermittel auslaufen.

In diesem Zusammenhang machte Bürgermeister Birzer eines unmissverständlich klar: Würde sich für keinen der möglichen Standorte eine Mehrheit finden, wäre das Projekt hinfällig.