Wolfsbuch
Wo spielt Fabian Meier?

Der Wolfsbucher Mittelfeldspieler soll zwei Vereinen seine Zusage für die neue Saison gegeben haben

05.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:56 Uhr

Wechselhickhack: Laut dem Vorsitzenden der SpVgg Wolfsbuch/Zell, Martin Schultes, wird Fabian Meier auch in der neuen Saison für die SpVgg Wolfsbuch/Zell seine Fußballschuhe schnüren. - Foto: Patzelt

Wolfsbuch/Töging (DK) Zwischen der SpVgg Wolfsbuch/Zell und Mittelfeldspieler Fabian Meier findet im Moment ein Wechselhickhack statt. Obwohl Meier seinem Verein eine Zusage für die kommende Saison gegeben haben soll, präsentierte ihn der SV Töging jüngst als Neuzugang.

Wochenlang stritten sich Borussia Dortmund und der FC Bayern München um Dortmunds Edelstürmer Robert Lewandowski. Während der 24-Jährige seinen Wechsel zum Triple-Sieger erzwingen wollte, pochten die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben auf den laufenden Vertrag. Ähnlich ergeht es derzeit der SpVgg Wolfsbuch/Zell: Der Kreisklassist kämpft um seinen Mittelfeldspieler Fabian Meier. Doch der 22-Jährige lässt sich offenbar noch weniger von seinen Zusagen beirren als der Bundesligaspieler: Meier hat sogar bereits bei seinem Wunschverein SV Töging trainiert.

Gerüchte hatte es schon länger gegeben. Immer wieder hieß es, der Töginger Meier wolle seine Fußballschuhe auch in der nächsten Saison in seinem Heimatort schnüren. Bereits in der Jugend und ein Jahr lang bei den Senioren hatte er bei dem Kreisklassisten gekickt, ehe er nach einem kurzen Intermezzo beim FSV Kottingwörth vor zwei Jahren nach Wolfsbuch in den Fußballkreis Donau/Isar wechselte. Nebenbei trainiert er die Töginger Damenmannschaft und die B-Juniorinnen. Doch bei einem Gespräch soll Meier den beiden Wolfsbucher Abteilungsleitern sowie Trainer Charly Schermbach versichert haben, dass er „definitiv auch in der kommenden Saison” auf dem Altmühlberg seine Fußballschuhe schnüren werde.

Die Überraschung folgte prompt: Eine Woche nach dem Gespräch wurde Meier, der sich auf Anfrage unserer Zeitung nicht äußern wollte, auf der Pressekonferenz des SV Töging als Neuzugang vorgestellt. „Er hat sich aber nicht abgemeldet und uns dreimal zugesagt, dass er bleibt“, sagt Martin Schultes. Laut dem Vereinsvorsitzenden hat Meier zwar noch per SMS um Wechselerlaubnis gebeten, diese sei jedoch erst am frühen Morgen des 1. Juli angekommen – zu spät. Denn die Wechselfrist lief bereits am 30. Juni ab. Bis dahin mussten abwanderungswillige Spieler bei ihrem bisherigen Verein die Freigabe zum Wechsel holen und ihren Spielerpass abstempeln lassen. Der Pass muss dann vom neuen Verein bis spätestens 31. August zum Fußballverband geschickt werden, der ihn umschreibt.

In Töging sieht man die Situation anders. „Ich gehe davon aus, dass er definitiv in der nächsten Saison bei uns spielt“, sagt Abteilungsleiter Robert Werner. Der Wechsel sei völlig regelkonform abgelaufen. „Der Passantrag ist bereits unterschrieben.“ In der vergangenen Woche hat Meier schon in Töging trainiert.

Zu einer Aussprache zwischen Meier und den Vereinsverantwortlichen der SpVgg Wolfsbuch/Zell ist es bisher noch nicht gekommen. Den Wunsch des SV Töging, den Pass in Wolfsbuch abzuholen, lehnte Schultes ab. Der Vorsitzende erwartet Meier zum persönlichen Gespräch. Dort wolle er ihm „noch ein paar Worte mit auf dem Weg geben“. Eine Freigabe sei dies jedoch noch lange nicht. „Im Moment kann ich nicht sagen, dass er zum SV Töging wechselt“, sagt Schultes. „Aber dass Meier in der nächsten Saison nicht mehr bei uns spielt, ist mir auch klar.“

Beiden Vereinen ist wichtig, dass das gute Verhältnis zueinander unter dem Wechselhickhack nicht leidet. „Wir wollen uns auf jeden Fall mit den Wolfsbuchern einigen“, sagt Werner. Wie – darüber wollte er keine Angaben machen.