Eichstätt
Wirklich würdige Jubiläumsschau

Die Hortus-Ausstellung auf der Willibaldsburg endet an diesem Sonntag: Rund 36 000 Besucher

11.10.2013 | Stand 02.12.2020, 23:34 Uhr

Die anschaulichen Exponate zu botanischen und historischen Hintergründen zogen auch die Kinder an.

Eichstätt (EK) Von 9. Mai bis zum 9. Oktober sind gut 36 000 Besucher zur Sonderausstellung zum Hortus Eystettensis auf die Willibaldsburg gekommen. Wer sie noch nicht gesehen hat, muss sich sputen: Sie endet an diesem Sonntag.

Konstantin Buchner, der Chef der Schlösser- und Gärtenverwaltung Ansbach, die bekanntlich auch für die Eichstätter Willibaldsburg zuständig ist, zieht eine positive Bilanz, die Sonderausstellung hat ein Besucherplus von gut zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gebracht – und das trotz des generellen Trends, wonach alle naturwissenschaftlichen Museen, so auch das Juramuseum, heutzutage mit sinkenden Besucherzahlen zu kämpfen haben.

„Da sieht man, wie wichtig es ist, immer wieder gute Sonderausstellungen zu bieten, man muss wirklich immer aktiv sein und dran bleiben“, sagt Buchner und lobt hier auch das Engagement des Jura-Museums und des Historischen Vereins auf der Burg ebenso wie die gute Zusammenarbeit mit der Stadt.

Die Hortus-Ausstellung ist natürlich schon eine ganz besondere Schau: Vor 400 Jahren war der berühmte Hortus Eystettensis erschienen, vor 15 Jahren wurde der Bastionsgarten auf der Burg eröffnet. „Es freut mich schon sehr, dass die Ausstellung dieser wichtigen Jubiläen auch wirklich würdig war“, sagt Buchner. Die Sonderausstellung gibt noch bis Sonntag Einblicke in die Pflanzenwelt von vor 400 Jahren und stellt botanische und historische Bezüge her. Dank der anschaulichen Exponate sei sie auch bei Kindern und Jugendlichen sehr gut angekommen, so Buchner. Allein beim Preisrätsel haben über 700 Kinder mitgemacht, „das freut mich sehr“, die Auslosung soll demnächst stattfinden.

Wichtig, von hoher Qualität und „üppig“ war auch das Rahmenprogramm: „Es gab gut 50 Themenführungen, inklusive der botanischen Treppe, die wir einmal wieder zeigen konnten. Da waren wir froh, dass wir die Stadtführer gehabt haben“, sagt Buchner. Schlösserverwaltung und Juramuseum hätten das nur mit eigenem Personal gar nicht leisten können. Und auch die Vorträge seien eine echte Bereicherung gewesen.

Am Sonntag endet nun die Schau: „Es ist schon schade, dass es aus ist“, sagt Buchner. Das Ziel, zum Bastionsgarten eine Dauerausstellung zu installieren, hat er aber nach wie vor im Blick. Das Hortus-Jubiläum habe zudem den Eichstättern wieder ihre beeindruckende Gartengeschichte nahe gebracht, und der Bastionsgarten ist auch bei Besuchern aus der näheren Umgebung eine besonders lieb gewonnene Attraktivität. Deshalb will Buchner die Überlegungen einer Dauerausstellung zum Hortus in der Nähe der Gartenanlage forcieren.

Im Gespräch ist hier das Zeughaus der Burg, das bekanntlich aber aufwendig saniert werden müsste. „Wir streben an, dass wir das in mittlerer Zukunft ausbauen und dann auch für eine Dauerausstellung zum Garten nutzen“, sagt Buchner. Voraussetzung ist allerdings, dass das bayerische Finanzministerium die Mittel dafür hat. Buchner ist allerdings zuversichtlich, dass der alte und neue Finanzminister Markus Söder die Willibaldsburg und die dort nötigen Investitionen weiterhin im Blick behält.