„Wir wollen den Schlagerboom feiern“

Florian Silbereisen will mit seiner neuen Tournee die „Party des Jahres“ auf die Bühne bringen – Gastspiel in Ingolstadt

23.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr
Spaß, Freude und Disziplin: Für den vielseitigen Entertainer Florian Silbereisen sind das die wesentlichen Faktoren, die zum Erfolg führen. −Foto: Jürgens & Partner

Ingolstadt (DK) Von März bis Mai feiert Florian Silbereisen die neue „Lust auf Schlager“ mit der größten Tournee, die er jemals gestartet hat. Überschrieben ist sie „Das große Schlagerfest – die Party des Jahres“. Dabei wird der Showmaster seine eigene Schlagerband KLUBBB3 sowie DJ Ötzi, Sarah Jane Scott, voXXclub und die DDC-Tänzer ansagen. Die Tournee besucht 30 Städte in Deutschland, Österreich und Belgien und kommt am 1. Mai auch nach Ingolstadt in die Saturn-Arena. Im Vorfeld haben wir mit Florian Silbereisen über die Tournee, Schlager und Spaß am Beruf gesprochen.

Herr Silbereisen, erzählen Sie doch ein bisschen über Ihre neue Show.

Florian Silbereisen: Das wird die größte Party. Wir wollen den Schlagerboom feiern. Die Konfetti-Kanone ist geladen, und wir wollen nicht nur eine Polonaise starten. Mein Freund DJ Ötzi ist zum Beispiel dabei und zusammen mit den Zuschauern wollen wir eine richtig große Party feiern. Neu ist auch, dass es zum allerersten Mal Stehplätze in einer exklusiven V.I.P.-Area direkt an der Bühne geben wird. 

Neben DJ Ötzi und vielen anderen Künstlern ist auch KLUBBB3 dabei. Sie haben die Band vor etwa einem Jahr mitgegründet. Warum eigentlich?

Silbereisen: Jan Smit, Christoff und ich sind seit vielen Jahren befreundet. Ich kenne Jan schon, als er noch ein kleiner Junge war; ich selbst bin auch nur vier Jahre älter. Und wir sind wirkliche Freunde auch außerhalb des Showbusiness. Es war zunächst ein reines Spaßprojekt. Wir hatten nicht mit so einem Erfolg gerechnet. Das war ja Wahnsinn. Das Album „Jetzt geht’s richtig los“ ist gerade herausgekommen und auf Anhieb auf Platz eins  in die offiziellen deutschen Charts eingestiegen. Mit so viel Spaß so viel Erfolg zu haben ist doch toll. Es ist immer eine Freude, wenn wir gemeinsam unterwegs sein dürfen.

Aber eine fehlt bei Ihrer neuen Tournee im Künstlerreigen: Helene Fischer.

Silbereisen: Wir sind privat ein Paar, doch beruflich macht jeder sein Ding. 

Sie kommen ja auch nach Ingolstadt. Kennen Sie die Stadt?

Silbereisen: Als Bayer kennt man Ingolstadt natürlich. Aber wenn man auf Tournee ist, lernt man Städte nicht richtig kennen. Da reist man von einem Hotel zum nächsten, man macht Soundcheck, bereitet die Show vor. Man kennt die Hotels und die Farbe der Stuhlreihen in der Halle, aber die jeweilige Stadt nicht wirklich. 

Sie sind ganz gut im Geschäft. Wie bekommt man das alles unter einen Hut?

Silbereisen: Das ist eine Frage der Organisation und auch die Frage, wie viel Freude man an seinem Beruf hat. Ich habe das Glück, mir einen Traum erfüllen zu können. Ich wollte immer auf die Bühne, ich wollte immer unterhalten. 

Wie entspannen Sie sich?

Silbereisen: Ich lese ganz gern. Gerade habe ich mit dem neuen Kluftiger-Krimi angefangen. Ich mag auch die Eberhofer-Reihe von Rita Falk; die bayerischen Heimatkrimis finde ich sehr gut. Die Vorurteile, die da gepflegt werden, sind zum Schmunzeln. Ansonsten kann ich auch mal einen Tag lang faul sein. Ansonsten laufe ich, fahre Rad, gehe im Sommer zu einem See zum Schwimmen oder zum Paddeln und im Winter fahre ich Ski. Schön ist es, mit Freunden am Lagerfeuer zu sitzen. 

Sie sind Mitte 30 und haben mehr erreicht als manche Kollegen in der doppelten Zeit. Was macht Ihren Erfolg aus?

Silbereisen: Mir macht meine Arbeit Spaß und Freude, und das kommt, denke ich, beim Zuschauer rüber. Ich war immer ein Fan von Schlagern und bin immer noch begeistert, wie viel Spaß man mit dieser Musik haben kann. Da wird gefeiert und gelacht. Disziplin spielt natürlich eine Rolle. Wir arbeiten fleißig mit dem gesamten Team und versuchen uns weiterzuentwickeln. Entscheidend sind jedoch die Zuschauer, die mich seit mittlerweile zwölf Jahren ins Wohnzimmer lassen. 
Sie sind ein sehr vielseitiger Künstler. Was machen Sie am liebsten?
Silbereisen: Vielseitigkeit gehört zum Beruf des Showmasters. Nach meinem Verständnis ist er nicht nur Moderator, sondern sorgt auch selbst für Unterhaltung. Da gehört einfach alles zusammen, und für mich ist es der herrlichste Beruf der Welt.

Ist Rudi Carrell ein Vorbild für Sie?

Silbereisen: Rudi Carrell war einer der ganz Großen wie Peter Alexander und Hans-Joachim Kulenkampff. Von Carrell habe ich sozusagen den Ritterschlag bekommen. Er hatte mich in unserer ersten Show gesehen und meinem Manager dann auf Band folgenden Satz gesprochen: „Eigentlich hatte ich schon geglaubt, mein Beruf ist ausgestorben, aber der Florian macht wieder Mut.“ Das war sehr bewegend für mich und umso bemerkenswerter, weil sich Rudi Carrell mit Kritik nie zurückgehalten hat. 

Volkstümliche Musik und Schlager sind nicht jedermanns Sache. Manche rümpfen die Nase darüber. Was sagen Sie solchen Kritikern?

Silbereisen: Da muss man nicht groß antworten. Der Schlager erlebt einen Boom. Das entwickelt sich schön und richtig. Das zeigen auch die Quoten. Viele Menschen, die Schlager schon immer toll fanden, stehen jetzt dazu. Immer mehr springen auf Schlager an. 

Wie gehen Sie selbst mit Klischees um? Beispielsweise gelten Sie bei vielen als der „ideale Schwiegersohn“. 

Silbereisen: Das ist doch erst mal wunderbar. Der Weg zu den Töchtern führt immer über die Schwiegermutter.

Und was ist mit Parodien? Sie werden ja gerne mal parodiert.

Silbereisen: Für mich ist es eher eine Auszeichnung, wenn ich zum Beispiel mit Heidi Klum und Peter Kloeppel in eine Reihe gestellt werde. 

Das Gespräch führte 
Josef Bartenschlager.